Innovation
Ist Roding Quell eines Wunderwassers?

Sandro Heindl hat mit seiner Hygienbeschichtung für Furore gesorgt. Jetzt legt der Unternehmer mit einem Heilwasser nach.

03.08.2018 | Stand 16.09.2023, 5:58 Uhr

Ein Wasser, das die zwölf gefährlichsten Bakterien im Körper abbaut, ohne jede schädliche Wirkung – mit dieser Erfindung möchte Unternehmer Sandro Heindl den Markt erobern. Foto: Karl-Josef Hildenbrand dpa

Nach der patentierten Oberflächenbeschichtung, die Bakterien, Viren und Schimmelpilz mit einem Wirkungsgrad von 99,9 Prozent bekämpft und resistente Erreger fernhält,macht Jungunternehmer Sandro Heindl mit einem Heilwasser von sich reden.Mit dem zertifizierten Nahrungsergänzungsmittel wird der Körper entgiftet und entsäuert und die Zellen werden erneuert. Auf seiner Sommertour hat sich MdB Karl Holmeier mit Mandatsträgern, Wahlkandidaten sowie Mitgliedern der CSU, der Frauen Union und der Jungen Union über das innovative Produkt des Rodinger Start-ups informiert.

„Wir haben ein Wasser mit einer desinfizierenden Eigenschaft gesucht“, erzählte Heindl. Dieses „Reinigungsmittel“, das aus der Entwicklung von Ultra Clean entstanden ist, sei dann mit hervorragenden Werten – es greift die körpereigenen Zellen nicht an – von einem anerkannten Labor zurückgekommen. Dieses Zufallsprodukt, wie Heindl sagte, habe sein Team dann zu einem Heilwasser weiterentwickelt. Das Labor habe mit Verwunderung bestätigt, dass sich damit die zwölf gefährlichsten Bakterien abbauen lassen.

Zwölf unraffinierte Salze

Alexander Schmid, Heilpraktiker für Osteopathie, stellte das Produkt als Markenbotschafter im Detail vor. Das Nahrungsergänzungsmittel, das aus Quellwasser aus dem Bayerischen Wald und Gletscherwasser aus der Schweiz hergestellt wird, enthalte zwölf unraffinierte Salze. Das Produkt sorge nicht nur für mehr Sauerstoff in den Zellen, sondern transportiere auch 84 Mineralien und Spurenelemente.

Zur Prophylaxe soll das Produkt zweimal drei Monate im Jahr getrunken werden, bei chronisch Erkrankten liege die Dosis bei 30 Millilitern täglich. Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten schloss Schmid aus. Sowohl Karl Holmeier als auch MdL Dr. Gerhard Hopp zeigten sich nach dem Vortrag beeindruckt und freuten sich über die Innovationskraft in der Region. „Erfunden in Roding, produziert in Roding und weiterentwickelt in Roding“, lobte CSU-Ortsvorsitzender Dr. Michael Jobst.

Allheilmittel oder Hype?

Die Allgemeinärzte Dr. Claus Diehl und Dr. Andreas Gutmann wollten sich auf Anfrage unseres Medienhauses nicht zur Thematik äußern. „Ein heißes Eisen“, sagt Gutmann. Da keine wissenschaftliche Basis vorliege, könne man zu diesem Produkt keine Einschätzung abgeben, teilt die Pressesprecherin des Universitätsklinikums Regensburg mit. Auch Apotheker Josef Deiminger, den schon einige Kunden darauf angesprochen haben, könne das Wasser nicht beurteilen, da er nicht genau wisse, welche Inhaltsstoffe darin zu finden sind.

Die Erfinder würden fast täglich positive Rückmeldungen der Kunden erhalten. Die Ergebnisse und Heilungsprozesse stimmen laut Schmid sehr zufrieden. „Eine Zulassung als Arzneimittel erfolgte nicht, lediglich eine Anmeldung als Nahrungsergänzungsmittel beim Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit“, lässt das Landratsamt Cham wissen. Wissenschaftliche Studien hinsichtlich der Wirksamkeit des Mittels seien der Behörde nicht bekannt. Die Einnahme des Wassers lasse weder positive noch negative Wirkungen auf den menschlichen Organismus erwarten. Und weiter: „Es handelt sich hier wohl eher um ein Lifestyle-Produkt.“

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