Bilanz
Jahr der Entbehrungen für die Festspieler

Corona riss zwar Löcher in die Vereinskasse, weil Veranstaltungen ausfielen. Doch die FSG Bad Kötzting hat viel vor auf dem Ludwigsberg.

17.03.2021 | Stand 16.09.2023, 3:55 Uhr
Rainer N. Heinrich
Auch der Ludwigsberg stand im vergangenen Jahr im Zeichen der Corona-Pandemie – untätig waren die Festspieler allerdings nicht. −Foto: S. Weber

Die derzeitigen Einschränkungen wegen der Corona-Pandemie lassen keine Versammlungen zu. Somit konnte die Festspielgemeinschaft Kötzting ihre Jahresversammlung, die traditionell im Frühjahr über die Bühne geht, nicht durchführen. So beschritt der Vorstand einen neuen Weg, um die Mitglieder über das ereignisreiche Vereinsjahr – ohne Theater – zu informieren: schriftlich per E-Mail.

Bei der Jahrestagung 2020 sei die Welt, was die Festspielgemeinschaft betrifft, noch in Ordnung gewesen. Die geplanten Veränderungen in der Vorstandschaft wurden von den Mitgliedern bestätigt. Die für Februar geplanten Vorhaben – CD-Aufnahme der Pfingstrittehr, Weiberfasching im Lindner-Saal, Rosenmontag-Wanderung, Brathering-Essen – konnten durchgeführt werden.

„Dann aber stand wegen der Corona-Pandemie das öffentliche Leben plötzlich still. Das Vereinsleben wurde heruntergefahren“, schreibt Vereinsvorsitzende Beate Bauer. Schweren Herzens musste neben der Jahrtagsmesse auch das Pfingstlspiel abgesagt werden. Noch schmerzlicher sei gewesen, alle Aufführungen von „Weiberstreik“ auf der Waldbühne zu streichen, denn eine kreative Schaffenspause wollte man eigentlich nicht einlegen. Auch der Verzicht auf den Adventsmarkt „Ludwigsbergzauber“ war ein schwer verdaulicher Brocken.

Im August mussten die Festspieler zudem die Trennung von ihrem langjährigen Regisseur Johannes Reitmeier hinnehmen. Das weitere Vorgehen wurde in einer außerordentlichen Versammlung diskutiert. Vorausblickend wurden nun die Mitglieder informiert, dass es bei den Entwicklungen zum Thema „Regie“ Neuigkeiten gebe. Das neue Regieteam werde in den nächsten Wochen vorgestellt.

Die Veranstaltungs-Absagen wirkten sich auf die Vereinsfinanzen aus, machte Kassenwartin Marina Liebl deutlich. Sie freute sich, dass durch die Konzerte von Olli Zilk und das Pocket Festival unter dem Motto „Kultur trotz(t) Corona“, organisiert von Magdalena Weingut im Sommer, wieder Leben auf dem Ludwigsberg eingekehrte. Die Festspielgemeinschaft kümmerte sich um das leibliche Wohl der Besucher, was nicht nur der Festspiel-Kasse zugutekam, sondern auch den regionalen Bäckern und Metzgern. Durch die coronabedingte Absage des „Ludwigsbergzaubers“ musste die Festspielgemeinschaft jedoch auf eine gute Einnahmequelle verzichten.

Weil auch heuer die Spielzeit ausfällt, soll insbesondere die Infrastruktur am Ludwigsberg ertüchtigt werden. Spielfläche, Bühnenboden und Tribüne hätten ihre besten Dienste geleistet, es sei Zeit für eine Erneuerung. Liebl dankte allen, die mit Geldspenden und sonstigen Leistungen die FSG unterstützen, wobei sie die großzügigen Zuwendungen der Raiffeisenbank Eschlkam-Lohberg-Neukirchen b. HI. Blut und von Joe Kaeser besonders heraushob. Die Kassenprüfung durch Agathe Kerscher und Claudia Haimerl ergab keine Beanstandung.

„Mit den eigenen Finanzmitteln, den beantragten Zuschüssen aus dem Kulturfonds der Regierung, des Landkreises und der Stadt sind wir für die nächste Spielzeit auf dem Ludwigsberg bestens gerüstet“, stellte Kassenwartin Liebl fest. (kni)