„Das schaffst du nie! Da brauchst du gar nicht erst anzufangen. Ihr habt sicher schon solche Worte gehört. Aber ihr habt es ihnen gezeigt, ihr habt es geschafft, und das unter schwierigen Bedingungen“, wandte sich Pfarrer Nagl bei der Entlassfeier der Zehntklässler der Johann-Brunner-Mittelschule (JBM) Cham am in der Sporthalle an die 43 Schüler, die mit ihren Eltern in der Halle verteilt saßen. Ja, es war ein schwieriges Jahr, das hörte man aus allen Reden, sei es vom Rektor, den Lehrern, den Schülern, Eltern oder auch vom Schulverbandsvertreter Josef Ederer, Bürgermeister von Waffenbrunn. Und doch haben alle die Abschlussprüfungen zur Mittleren Reife bestanden und einige sogar sehr gut, neun Absolventen hatten einen Notendurchschnitt unter 2,0.
„Herzlich willkommen zum Abschluss dieser Erfolgsgeschichte“, begrüßte Rektor Johann Pongratz die Gäste. „Es ist nicht irgendein Abschluss, es ist dieser Abschluss.“ Denn die Rahmenbedingungen seien alles andere als gut gewesen, sie hätten zwischen Homeschooling, Distanz-, Wechsel- und Präsenzunterricht in Aula und Mensa geschwankt und seien oft recht kurzfristig geändert worden. Dazu kamen Masken, Tests, Desinfektionsmaßnahmen und vor allem die Blockade der sozialen Kontakte, was gerade bei Heranwachsenden schwierig sei.
Gegenseitiges Vertrauen
In einer ökumenischen Andacht sprachen Pfarrer Stefan Nagel und Heidrun Meindl anhand einer Geschichte von einem Seiltänzer die Wichtigkeit von Vertrauen an, das ja auch an einer Schule für den Lernerfolg und das seelische Wachsen wichtig sei. In der JBM sei dieses Vertrauen zwischen Schülern und Lehrern gegeben, wie die guten Abschlusszeugnisse zeigen. Die Andacht wurde mit Liedern der Schulband Stagefever unter Leitung von Martin Knockl untermalt.
Auch Schulleiter Pongratz, Elternbeiratsvorsitzende Bianca Sölch und Schulverbandsvertreter Josef Ederer sprachen dieses gute Verhältnis von Schülern und Lehrern an, das es möglich gemacht habe, die Defizite des Homeschoolings weitgehend noch vor der Prüfung auszubügeln. „Viele von uns sind gern in die Schule gegangen – viele aber auch nicht“, resümierte Kilian Reitmeier als Sprecher der Abschlussklassen. Gerade das frühe Aufstehen habe einigen Probleme bereitet. „Aber jeder von uns wird mal an den Punkt kommen, wo er gern an die Schulzeit zurückdenkt.“ Seine Kollegin Carina Baumgartl dankte dem Schulleiter, er sei der beste Mathelehrer gewesen, den sie gehabt hatten. „Er hat an jeden geglaubt, selbst wenn der sich selber aufgegeben hat.“ So hätten alle die Matheprüfung bestanden. Dank sagte sie auch an die Lehrkräfte, die mit Geduld und Hilfestellung die Prüfungsvorbereitungen unterstützt hatten. „Das waren zwei sehr gute Jahre“, fand sie. An die Fachlehrer übergab sie kleine Geschenke für deren Bemühungen, trotz aller Einschränkungen die Schüler zum Erfolg zu führen. „Nicht mehr weit“, sang die Schulband, doch vor der Zeugnisübergabe verabschiedete Johann Pongratz noch drei Elternbeiräte aus dem Gremium mit Geschenken und Dank für ihr Engagement: Maria Bauer, Thomas Brunner-Rautenberg und Andreas Trinkerl.
Sophie Seidl ist Schulbeste
Auch die Prüfungsbesten in den arbeitspraktischen Fächern wurden geehrt, „diese Fächer sind die Stärke unserer Schule“. Im Fach Technik war Carina Baumgartl (Klasse 10bM) die Beste, in Wirtschaft war es Carina Vögerl (10aM) und in Soziales Eva Plötz (10bM). Neun Schülerinnen und Schüler schlossen besser als mit einem Schnitt von 2,0 ab: Sophie Seidl als Schulbeste (10aM) mit dem Schnitt von 1,33, Carina Baumgartl mit 1,44, Lisa Büttner (10bM) mit 1,67, ebenso Eva Plötz (10bM). Einen Schnitt von 1,78 haben Lena Raab (10aM), Tobias Wagner (10aM) und Leon Wanninger (10aM), Pascal Steimer und Sarah Wimmer schlossen (beide 10aM) mit einem Schnitt von 1,89 ab. Wie das Schuljahr abgelaufen ist in Corona-Zeiten stellten die Klasslehrer Markus Fischer und Peter Münch mit Charakteristiken ihrer Schüler vor. (chi)
Holder Hierl
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