Arrach/Haibühl
Johann Eiber ist am Lebensziel angekommen

Mit seinem Fahrrad hat er unzählige Kilometer durch ganz Europa und in ferne Länder zurückgelegt.

05.07.2021 | Stand 16.09.2023, 2:07 Uhr
Johann Eiber (†) Foto: Regina Pfeffer −Foto: Regina Pfeffer

Langstreckenradtouren führten ihn von Haibühl nach Istanbul, Kroatien, Paris und zum Nordkap. Seine längste Radreise mit 3220 Kilometern, ein erklärter Herzenswunsch, war der Jakobsweg von Prag nach Santiago de Compostela 2017. Am 13. Juni nun trat Johann Eiber aus Haibühl seine letzte Reise an, als er den Kampf gegen seine schwere Erkrankung verlor und mit 67 Jahren die Augen für immer schloss. Im Beisein seiner Familie und zahlreicher Weggefährten wurde er auf dem Haibühler Friedhof beigesetzt.

Das Requiem in der Pfarrkirche zelebrierte Pfarrer Johann Wutz, der den Verstorbenen anlässlich eines Lichtbildervortrags im Wolfgangsheim vor zwei Jahren kennengelernt hatte. Bewegende musikalische Akzente setzten Gabriele Huber und Helga Vogl mit Markus Hofmann aus Bad Kötzting an der Orgel.

Das Leben von Johann Eiber begann mit dem seines Zwillingsbruders Max 1953 in Kötzting als Sohn von Schneidermeister Max Eiber und seiner Ehefrau Franziska. Nach der Erstkommunion war Johann Eiber Ministrant und Oberministrant in Kötzting. 1969 begann er eine Ausbildung beim Finanzamt und trat in den Dienst der Steuerverwaltung. Dann arbeitete er 13 Jahre in München und bis 2017 in Viechtach, unterbrochen von zwei Jahren Aufbauhilfe Ost in Leipzig.

1979 schloss er mit seiner Marianne in der Wallfahrtskirche Weißenregen den Bund der Ehe. 1982 kam Sohn Thomas zur Welt. 2015 wurde Enkel Maximilian geboren. Seit 1986 wohnt die Familie in Haibühl.

Sein Hobby, das Radfahren, intensivierte Eiber nach seiner Pensionierung im Jahr 2017. Er startete bei 36 Radmarathons in Deutschland, Österreich, Italien und in der Schweiz und fand Gefallen an Langstreckenradtouren, ob organisiert, alleine oder zusammen mit Sohn Thomas. Insgesamt legte er 150 000 Kilometer zurück.

Doch dann erkrankte er schwer. Im Kreis seiner Familie ist Johann Eiber nun eingeschlafen. Angelehnt an den Jakobsweg und die damit verbundene Verehrung und Wallfahrt zum Sarg des Apostels Jakobus in Santiago de Compostela („Sternenfeld“) sagte Pfarrer Wutz, dass bildlich gesprochen das Sternenfeld des Himmels das Ziel der gesamten Lebenswallfahrt sei und man nun hoffen dürfe, „dass Johann Eiber jetzt bei den Sternen im Himmel ist“.

Das letzte Geleit gaben ihm seine Freunde vom RC Avanti aus Viechtach, dem er lange Jahre angehörte. Am Grab verabschiedete sich auch der TTC Lam, bei dem er seit 1988 als Mitglied gelistet war. Zwischen 1994 und 2000 stand er der Abteilung Tischtennis als Leiter vor. Von 2004 bis 2010 lag die Führung des zweitgrößten Lamer Vereins in seinen Händen. Danach versah er noch zehn weitere Jahre das Amt des Schriftführers. (krp)