Kirche
Kaplan Rémys Nachfolger ist tot

Pfarrer Johannes Kiefmann ist überraschend im Alter von 37 Jahren gestorben. Die Nachfolgefrage ist ungeklärt.

03.08.2018 | Stand 16.09.2023, 5:58 Uhr

Pfarrer Johannes Kiefmann (37) ist überraschend gestorben.Foto: fsh

Für die Pfarreiengemeinschaft Wilting-Sattelpeilnstein- Sattelbogen und ihren Pfarrer Georg Praun ist es der zweite Schlag innerhalb kürzester Zeit. Gerade erst hatte sich die Gemeinschaft schweren Herzens von ihrem beliebten Kaplan Dr. Rémy Kasanda verabschiedet, der zum 1. September nach Regensburg wechselt. Nun ist dessen Nachfolger völlig überraschend verstorben.

Dies bestätigte auf Nachfrage der Pressesprecher des Bischofs, Clemens Neck, am Freitag. „Wir wissen davon auch erst seit gestern“, sagte Neck. Man sei bestürzt und betroffen und bereite gerade die Beerdigung vor. Mit einer Nachfolgefrage habe sich deswegen noch niemand befasst. „Es hat noch niemand Zeit gehabt, darüber nachzudenken, wie es dann weitergeht.“

Faustschläge und Tritte gegen den Kopf

Pfarrer Johannes Kiefmann hatte vor seinem Tod eine schwere Zeit in Vilseck. Erstmals geriet er in die Schlagzeilen, weil er am Abend des Faschingssonntags 2017 einen Überfall auf sich bei der Polizei angezeigt hatte. Er berichtete über Faustschläge ins Gesicht und Tritte gegen den Kopf. Alle Ermittlungen liefen ins Leere. Später geriet diese Geschichte in Verbindung mit der lautstarken Kündigung seiner Haushälterin.

Von einem klärenden Gespräch, das in verbale Drohungen eskalierte, wurde ein Mitschnitt angefertigt und unter die Leute gebracht, dessen Urheber die Justiz bis heute nicht zweifelsfrei ausmachen kann. Es gab Unfrieden in der Pfarrei Vilseck und die Kritiker Kiefmanns verlangten seine Versetzung. Stattdessen wurde Kiefmann gefragt, ob er nicht freiwillig von seinem Amt zurücktreten wolle. Clemens Neck erklärt das heute für Laien so: „Priester bleibt Priester. Pfarrer wird er, wenn er eine Pfarrstelle antritt. Die kann man ihm auch nicht so einfach nehmen.“

Belastung für seelsorgliche Zusammenarbeit

Doch Kiefmann wollte nicht. Am 2. September 2017 sprach der Generalvikar seine Beurlaubung aus. In der Begründung ist von einer Zuspitzung eines Konflikts die Rede. Daraus sei auch durch das Verhalten des Pfarrers eine Belastung für die seelsorgliche Zusammenarbeit entstanden.

Zudem hätten sich die gesundheitlichen Einschränkungen bei Kiefmann gehäuft. Einer Aufforderung zum Amtsverzicht kam Kiefmann aber nicht nach.

Nun sollte er als Pfarrvikar in der Pfarreiengemeinschaft Wilting, Sattelpeilnstein und Sattelbogen tätig werden. „Als Pfarrvikar hätte er unter der Leitung des Pfarrers gestanden und in ihm eine Orientierung gehabt. Damit haben wir gute Erfahrungen“, sagt Neck. Doch dazu kam es nicht mehr.

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