Musikschule
Kindern Spaß an der Musik nahebringen

Jedes Kind ist musikalisch – wenn es frühzeitig Kontakt zu Musik hat. Auch deshalb macht die musikalische Früherziehung Sinn.

10.09.2021 | Stand 16.09.2023, 0:50 Uhr
Yvonne Mikschl
Thomas Jobst und Martina Werner sind Leiter der musikalischen Früherziehung. −Foto: Yvonne Mikschl

Auch die Kleinsten können bereits musikalisch gefördert werden. Dies hilft ihnen bei der Entwicklung. Doch wie sieht eine solche Förderung aus?

„Die musikalische Förderung lohnt sich bei jedem Kind“, sagen Thomas Jobst und Martina Werner, Leiter der musikalischen Früherziehung (MFE) der Landkreismusikschule. Denn jedes Kind ist laut Forschung des amerikanischen Musikpädagogen Edwin E. Gordon von Grund auf musikalisch. Wichtig sei es, Kinder frühzeitig mit Musik in Berührung zu bringen.

Der Spaß steht dabei im Vordergrund, Leistungsdruck sei generell nicht Teil der elementaren Musikpädagogik. Vielmehr geht es darum, Kinder in ihrem eigenen Tempo musikalisch entwickeln zu lassen. Dies hänge auch viel mit dem Spracherwerb zusammen, sagt Werner.

45 Minuten Musik ab eineinhalb Jahren

In der Landkreismusikschule wird die Frühförderung bereits mit den Eltern-Kind-Gruppen, die von Martina Werner seit 2002 geleitet werden, gemacht. Ab eineinhalb Jahren können die Kinder einmal die Woche in 45 Minuten Musik erleben. Gemeinsam mit Eltern oder anderen vertrauten Bezugspersonen wie Großeltern lernen die Teilnehmer Lieder oder bewegen sich zur Musik. Dabei sei es auch wichtig, „eine besondere Zeit des Miteinanders“ mit dem Kind zu erleben.

Zielsetzung:Kostenpunkt:Schnupperstunden:
Grundidee der elementaren Musikpädagogik ist die musikalische Frühförderung bei Kindern. Dies geschieht über Eltern-Kind-Gruppen und die musikalische Früherziehung.Die Kosten für die musikalische Früherziehung liegen bei 240 Euro im Jahr für 35 bis 40 Unterrichtsstunden.Kostenfreie Schnupperstunden für die musikalische Früherziehung finden vom 14. bis 18. September im Landkreis statt. Genaue Termine sind auf der Webseite der Landkreismusikschule (www.landkreismusikschule-cham.de) und über Facebook zu finden. Eine Anmeldung ist über die Homepage möglich.

Jobst ist seit dem Jahr 2000 Teil des Teams und kümmert sich um die Früherziehung, die im Anschluss an die Eltern-Kind-Gruppe steht. In zwei Jahren erlernen die Kinder zwischen vier und sechs Jahren die Grundlagen der Musikwelt. Auf spielerische Art und Weise fördere der Unterricht hier Musik und Tanz. Singen und Sprechen stehen ebenso auf der Liste wie das Instrumentalspiel und das Musikhören. Dies geschehe mit viel Humor und in Geschichtenform. Einen Leistungsdruck gibt es hier ebenso nicht.

Im zweiten Jahr probieren die Kinder verschiedene Instrumente aus. Das hilft ihnen dabei, später zu entscheiden, welches Instrument sie erlernen wollen, erklärt Thomas Jobst. Was die Kinder erlernt haben, zeigen sie beim Tag der Offenen Tür oder beim Musicalabend.

Für die Zukunft wünscht sich Werner eine elementare Musikpädagogik für Senioren. An Weihnachten hätten bereits Besuche stattgefunden, mit Corona sei dies aber derzeit schwierig zu organisieren.

Auch in Corona-Zeiten bestand das Angebot der Landkreismusikschule. Werner sagt, dass in der Früherziehung der Unterricht über den Bildschirm gut funktioniert habe. Die Inhalte waren sehr reduziert, Gruppensingen sei wegen der Zeitverzögerung nicht machbar gewesen. „Ohne WhatsApp-Gruppen wären wir verloren gewesen“, ergänzt Jobst. Über den Messenger habe man gut Audiodateien und Bilder verschicken können. Bei den Eltern-Kind-Gruppen sei oft die ganze Familie vor dem Bildschirm gewesen. Eltern hätten die Rückmeldung gegeben, dass sie über die wöchentliche Konstante froh gewesen seien.

Für das neue Schuljahr sind laut Werner alle Auflagen erfüllt: Für Blasinstrument-Unterricht seien beispielsweise größere Räume organisiert worden, um einen Abstand von zwei Metern zu gewährleisten. „Besser geht es fast nicht“, sagt Werner.