Kommune Klärschlamm – ein teures Problem
Eine neue Verordnung bereitet der Betriebsgesellschaft Roding Mehrkosten. Eine Lösung ist in Sicht – greift aber erst 2019.

Roding.Die Betriebsgesellschaft kriegt den in der Rodinger Kläranlage anfallenden Klärschlamm nicht mehr los. Die Schlammlager seien randvoll gewesen, berichtete Geschäftsführer Manfred Janker in der jüngsten Stadtratssitzung. Schuld sei eine seit Ende 2017 geltende neue Klärschlammverordnung, die ihm im wahrsten Sinne des Wortes stinkt. Kein Unternehmen sei bereit gewesen, den Klärschlamm zu entsorgen. Nun habe man zwar eine kurzfristige Lösung gefunden. Diese sei allerdings viermal so teuer wie sonst, sagte Janker.
Kläranlagen reinigen das Abwasser, zurück bleibt brauner Schlamm oder getrocknetes Granulat. Die neue Verordnung des Bundes verpflichtet unter anderem Betreiber von Kläranlagen nach bestimmten Übergangsfristen zur Rückgewinnung des Phosphors aus Klärschlämmen. Dies sei nur in sogenannten Monoverbrennungsanlagen möglich. Doch die Kapazitäten dieser Anlagen reichen bei weitem nicht aus.
Dauerhafte Entsorgung
Bauprojekte der Stadt
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Hasenbühl:
In die Erschließung des Baugebietes in Wetterfeld investierte die Stadt 900 000 Euro. Dort stehen insgesamt 22 Bauparzellen zur Verfügung. Es wird bereits gebaut. -
Schmalixfeld:
Die Tec-Forest GmbH & Co. KG hat das Baugebiet in Strahlfeld für rund 800 000 Euro erschlossen. Für die 300 Meter Straße und 375 Meter Wasserleitung ist nun die Stadt verantwortlich. Zudem wurde ein Regenrückhaltebecken mit einem Speichervolumen von 220 Kubikmeter errichtet, damit das Oberflächenwasser abfließen kann. -
Schellererstraße:
160 Meter der Ortstraße in Roding wurden von März bis Juli erneuert, ebenso die Wasserleitung und der Kanal. Die Baukosten betragen 556 000 Euro. „Ein schwieriges Projekte, aber zur vollsten Zufriedenheit umgesetzt“, lobte Bürgermeister Franz Reichold. -
Fronauermühle:
Die Gemeindeverbindungsstraße zur Fronauermühle erhält einen neuen Dünnschichtbelag. Zuvor werden Risse saniert. Das Vorhaben, das bis August abgeschlossen sein soll, kostet die Stadt 40 000 Euro. (bs)
Auf der Suche nach einem Entsorgungsunternehmen hätte die Betriebsgesellschaft Roding nur Absagen erhalten. „Keine Firma wollte den Schlamm annehmen.“, so Janker. Mittlerweile sei es gelungen, einen Abnehmer zu finden. Doch die Mehrausgaben seien enorm. „Das ist ein teures Problem“, betonte er. Der Geschäftsführer konnte aber auch eine positive Nachricht verkünden: Ab 1. Januar 2019 übernimmt der Zweckverband Thermische Klärschlammverwertung Schwandorf die Entsorgung zu kalkulierbaren Preisen. „Eine zukunftsweisende Lösung, die eine dauerhafte Entsorgung gewährleistet“, sagte Janker.
Im Freibad hat Janker Korrosionsstellen entdeckt. Das bedeutet, dass „die Becken durch sind“. Die Besucherzahlen bewegen sich ungefähr auf dem Vorjahresniveau. Die „Besucherspitzen“ fehlen bislang. „Bei einem Ganzjahresbad mit Cabriodach hätte man uns bei dem windigen Wetter und den gelegentlichen Schauern die Türen eingerannt“, ist er überzeugt. Stadträtin Kerstin Haberzeth wollte wissen, warum die Öffnungszeiten des Kiosks nur eingeschränkt sind. Janker nannte zwei Gründe: zum einen wegen des schwachen Besuchs, zum anderen wegen Personalmangels des Betreibers.

Ferner beschäftigte sich der Stadtrat vor der Sommerpause mit der Bedarfsplanung der Kindertagesbetreuung. Die Geburtenentwicklung in Roding sei in den vergangene Jahren konstant verlaufen. Von 2012 bis 2017 pendelten sich die Geburten zwischen 86 und 112 ein. Der Durchschnitt liegt bei 104 Geburten pro Jahr. Damit rangiert die Stadt im Vergleich zu anderen größeren Städten im Landkreis im vorderen Mittelfeld. Beschlossen wurde für Kinder unter drei Jahren, dass aufgrund die Erweiterung der Krippe Am Regen zu prüfen und vorzubereiten ist. Für Kinder von drei bis sechs Jahren ist der Bedarf in nächster Zeit durch den Ersatzneubau des Mitterdorfer Kindergartens abgedeckt. Für Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren sowie für die Tagespflege seien die Angebote ausreichend. „Wir sind insgesamt gut aufgestellt“, versicherte Bürgermeister Franz Reichold
Mehr Einschulungen
Informiert wurde das Gremium auch über die Schülerzahlen für das kommende Schuljahr. Während an der Grundschule Mitterdorf voraussichtlich zwei 1. Klassen (39 Schüler) gebildet werden, startet man in Roding mit drei Klassen (55 Schüler). Die Zahl der Einschulungen ist damit nach jetzigem gegenüber dem Vorjahr um acht Schüler gestiegen.
2018/2019 liegt die Zahl der Schüler insgesamt bei 799 – Grundschule Roding (195), Grundschule Mitterdorf (158) und Mittelschule Roding (446). Das ist ein Anstieg um 13 Schüler. Vor fünf Jahren waren insgesamt 751 Mädchen und Buben registriert. Die Klassenzahl erhöht sich in Roding von 29 auf 32 Klassen, in Mitterdorf gibt es weiterhin acht Klassen.
Nach mehreren Gesprächen ist auch die Neufassung des Kooperationsvertrages der Hauptschulen für den Schulverband Roding genehmigt.
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