Lebensretter
Klaus Dimpfl prägte DLRG Furth im Wald

31 Jahre engagierte sich der Vorsitzende im Further Ortsverband, und das mit großem Erfolg. Seine Ära ist nun zu Ende.

05.03.2022 | Stand 15.09.2023, 7:02 Uhr
Julia Stoiber
Klaus Dimpfl, ehemaliger Vorsitzender, Tobias Kögler, derzeitiger Vorstand, Armin Weiß, dessen Stellvertreter und Sepp Brey, der früherer Vize-Vorstand der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft, Ortsverband Furth im Wald −Foto: Julia Stoiber

Vergangenen Sommer ging nach mehr als 30 Jahren als Vorstand eine Ära zu Ende. 1990 schenkten ihm die Mitglieder des Vereins ihr Vertrauen, wählten ihn zum Vorsitzenden, nachdem er von 1981 bis 1987 als Jugendleiter und von 1987 bis 1990 als Vize-Vorsitzender tätig war. Seitdem wurde vieles erreicht, Meilensteine wurden gesetzt. Die Rede ist von Klaus Dimpfl, der 31 Jahre lang der führende Kopf der DLRG (Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft) in Furth war. Im Juli 2021 vertraute er das Amt Tobias Kögler an.

Nach einer aktiven Zeit von 26 Jahren als Vorsitzender übergab Heinz Straka die Führung des Ortsverbandes an Klaus Dimpfl, der ein Jahr später seine Qualitäten gleich unter Beweis stellen konnte: 1991 stand im Zeichen der 50-Jahrfeier der DLRG. Das Jubiläum war so erfolgreich, dass es zugleich die Geburtsstunde der Sommernachtsfeste seit 1992 im Freibad darstellte.

In den darauffolgenden Jahren wurden weitere Meilensteine gesetzt wie das Umbauen des Vereinsheims hinter dem Hallenbad und der Garagenbau, als der Fuhrpark erweitert wurde. Nach der Anschaffung eines Einsatzfahrzeugs folgten die Auslieferung des Schlauchboots und des Katastrophenschutzanhängers, die Übernahme eines Rettungsbootes und des Zugführerfahrzeugs. Außerdem wurde unter Klaus Dimpfl eine einheitliche Einsatzkleidung angeschafft.

Zudem schob er die Helfergleichstellung im Katastrophenschutz mit an, die es bei Feuerwehr und THW schon lange gab.

An den 16. Juni 2009 erinnerte sich der ehemalige Vorstand gern: die Einweihung der ersehnten Wachstation am Drachensee. „Heute geht ein Traum in Erfüllung“, betonte Dimpfl damals. Die Einweihung war der Grundstein für das Seefest. So wird seitdem jedes Jahr am zweiten Wochenende im Juni den Besuchern am Drachensee einiges geboten.

Der Jubiläumsmacher

Nicht nur an der Planung der 50-Jahrfeier der DLRG war Dimpfl maßgeblich beteiligt, auch beim 75-jährigen Bestehen. Um das Jubiläum gemeinsam mit anderen Vereinen feiern zu können, wurde am 19. November 2016 ins ATT zum Ball eingeladen.

Nicht nur an schöne Zeiten dachte der ehemalige Vorsitzende zurück, sondern auch an prägende Einsätze. So war er als Zugführer eine Woche lang beim Hochwassereinsatz in Frankfurt an der Oder dabei. Auch an das Jahrhunderthochwasser in Regensburg ist Dimpfl noch präsent. Viele Wasserrettungseinsätze mit Vermisstensuche und Bergung Ertrunkener waren Einsätze, die er und seine Kameraden nicht vergessen, gerade wenn Kinder und Jugendliche ums Leben kamen.

Für Klaus Dimpfl standen der Ortsverband und das Ehrenamt im Vordergrund. Für seine Familie war das nicht immer ganz einfach, dennoch habe sie ihn stets unterstützt, wofür er „unendlich dankbar“ ist. „Anders hätte es nicht funktioniert“, erklärte der ehemalige Vorsitzende.

Klaus Dimpfl lernte, wie wertvoll Teamarbeit ist, und was es bedeutet, gemeinsam an einem Strang zu ziehen – im Verein und anderen Organisationen wie Feuerwehren, Bergwacht, Wasserwacht. Zudem entstanden Freundschaften.

Die Ausbildungen gefielen ihm am besten – ob als Ausbilder oder Teilnehmer. Ohne die Lehrgänge wär Dimpfl nicht zum Tauchen gekommen, und er hätte den Bootsführerschein nicht gemacht. Er war mit seinem Team maßgeblich daran beteiligt, dass unter seiner Führung 2000 Kinder das Schwimmen lernten.

Auch wenn er nicht mehr das Amt des Vorsitzenden ausübt, er blieb im Bereich Anfängerschwimmen aktiv. Außerdem ist Dimpfl im Bezirk als Zugführer, Kassenrevisor und im Landesverband als Lehrscheinausbilder tätig. 50 DLRG-Mitglieder bildete er zum „Lehrscheiner“ aus, bei zwei Kursen war er sogar Leiter.

Erfolgreiche Jahrzehnte

Wie sehr Klaus Dimpfl den Verein prägte, wird darin deutlich, dass sich in seiner Zeit als Vorstand die Mitgliederzahlen verdoppelten. Seine gut 30 Jahre waren so erfolgreich, weil stets eine Mannschaft hinter ihm stand, auf die er sich verlassen konnte. Auch der jetzige Vorstand Tobias Kögler hat ein starkes Team hinter ihm.

Ein großes Dankeschön richtete der ehemalige Vorsitzende an die Stadt Furth, die Stadtwerke, an das Landratsamt und alle öffentlichen Vertreter, die den Verein tatkräftig unterstützen.

Klaus Dimpfl bereut es „keine Sekunde“, über einen so langen Zeitraum den Verein geführt zu haben, weil er dadurch Unvergessliches erlebt habe, viele Freundschaften knüpfte und Neues lernen konnte. Er freut sich darüber, dass er nun nicht mehr verpflichtet ist, all die Veranstaltungen zu besuchen, sondern dass er in Zukunft hingehen darf. (fjs)