Tierische Vielfalt
Knapp 145.000 Besucher: Rekordjahr für den Bayerwald-Tierpark in Lohberg

13.01.2023 | Stand 15.09.2023, 2:03 Uhr
Der Bayerwald-Tierpark erzielte 2022 ein Rekordergebnis von knapp 145000 Besuchern. −Foto: Fotos: Friesach

Der Rekord deutete sich bereits im August 2022 an, als ungewöhnlich früh im Jahr der 100.000ste Besucher über die Pforte der Lohberger Gehegeanlagen schritt. Die folgenden Monate machten den Erfolg perfekt, denn zum Jahresschluss summierten sich knapp 145000 verkaufte Billets.

„Das ist der bisherige Spitzenwert seit der Inbetriebnahme vor 33 Jahren“, sagt Bürgermeister Franz Müller. Nachdem die Gemeinde Lohberg als Träger bereits im Vorjahr eine schwarze Null schrieb, dürfte sich dieses Ergebnis 2022 trotz wesentlich höherer Energiekosten wiederholen, oder sogar noch toppen lassen.

„Der Tagestourismus ist allgemein seit Corona gestiegen“, bestätigt Tourist-Info-Leiterin Manuela Jumah auf Nachfrage. Nachdem die Freizeiteinrichtung 2020 zwei Monate und 2021 vier Monate pandemie-bedingt geschlossen hatte, lässt sich das Resultat 2022 allenfalls mit dem „normalen Jahr“ 2019 vergleichen, in dem 130000 Personen Einlass begehrten.

Sorgen waren unbegründet

„2022 überschritten wir diese Größenordnung um fast 15000 Leute“, war Bürgermeister Franz Müller erfreut. Seit 2014 lag die Besucherzahl konstant über 100000. Damals war beim Wahlkampf befürchtet worden, die Zahlen könnten unter die Hunderttausender-Marke sinken und sich nicht wieder erholen, kann sich Müller noch gut erinnern. Stimmen nach besonderen Attraktionen wie einem Bärengehege wurden laut, die immense Kosten verursacht hätten.

Der Gemeinderat entschied sich stattdessen, den Park in einem gepflegten Zustand fortzuführen. „Die Zeit hat uns gelehrt, dass es manchmal besser ist, abzuwarten, als etwas über das Knie zu brechen“, so Franz Müller. Der Erfolg gab ihm mit dieser Einschätzung recht.

Corona war in gewisser Weise ein zweischneidiges Schwert. Einerseits machten der Gemeinde die Einnahmenausfälle bei fast gleichbleibenden Kosten zu schaffen. „In den Corona-Jahren haben wir die Werbung ziemlich zurückgefahren“, berichtet Manuela Jumah. Dennoch machten in den geöffneten Monaten die guten Besucherzahlen zum Teil die Ausfälle wieder wett.

„Wir sind für den Zuspruch sehr dankbar, ebenso für die vielen gezeichneten Patenschaften“, sagt Bürgermeister Müller. Insgesamt habe die Pandemie das Bewusstsein der Gäste für die Natur und die Tiere etwas verändert. Der sanfte Tourismus sei im Aufwind, ist Müller überzeugt. Den florierenden Besucherzuspruch führt das Gemeindeoberhaupt zum Teil auch auf die stets moderaten Preiserhöhungen zurück.

„Die Mitarbeiter ziehen am selben Strang. Sie achten sehr darauf, dass die Anlagen am Puls der Zeit bleiben“, lobt Franz Müller die Eigeninitiative des Personals. Deshalb habe er stets ein offenes Ohr für notwendige Nachrüstungen für den Maschinenpark, wie zuletzt einen Radlader. Da sich die Lebensdauer des grünen VW-Transporters dem Ende zuneigt, übernimmt das Tierparkpersonal demnächst den allradbetriebenen VW-Transporter des Bauhofs. Als weitere Fuhrparkverbesserung wurde die Anschaffung eines Vario-Schneepfluges für den Tierpark-Lader befürwortet.

Ob man 2022 sogar an der Gewinnzone kratze oder die gestiegenen Energiekosten den Mehrertrag aufzehren, müsse laut Tierpark-Leitung erst noch gegengerechnet werden. Die Parkgebühren hätten die Leute jedenfalls nicht abgeschreckt, weil sie zum einen überall erhoben würden und zum zweiten das Kassenpersonal zwei Euro beim Eintritt in den Tierpark wieder abziehe. Für jene Parker, die nur einen Stellplatz besetzen, ohne in den Park zu gehen, sei die Gebühr legitim.

Baumaßnahmen geplant

Im Umfeld der Gehegeanlagen wurde durch einen Grundstückskauf einiges verbessert, nämlich die Einfahrt sowie die reservierten Parkplätze für die Mitarbeiter und für die Einsatzkräfte der FFW, die früher allzu oft von Besuchern belegt waren. Künftig sollen mehr Parkplätze angelegt werden. 2023 müssen auch wieder einige Gehege optimiert werden. Zudem nehme die Gemeinde jedes kommunale Gebäude energetisch ins Visier.

Demnächst wird beraten, auf welche öffentlichen Liegenschaften noch eine Photovoltaikanlage zur Eigenversorgung installiert werden könnte. „Wir sind für konstruktive Kritik offen“, sagt der Bürgermeister, der auch die Mitarbeiter als Ideenschmiede gewähren lässt. Die kleine Gemeinde Lohberg sei der zweitgrößte Arbeitgeber im Ort und bringe infolgedessen viele Leute in Lohn und Brot, die nicht pendeln brauchen, sagt Müller: „Auch das trägt zum Klimaschutz bei!“

− kfl