Gemeinderat Kommune erhöht Gebühren
Die Dörflinger Bürger müssen ab 1. Januar 2021 mehr zahlen. Der Kubikmeter Abwasser kostet dann fünf Euro.

Michelsneukirchen.Die Tagesordnung zur Gemeinderatssitzung am Mittwoch ließ für die Dörflinger Bürger bereits eine Vorahnung zu, was auf sie zukommen wird, denn unter Punkt sechs hatte der Gemeinderat darüber zu beraten, ob die Gebühren für die Abwasseranlage in Dörfling noch zeitgemäß sind.
Bürgermeister Christian Raab vermied es, lange um den heißen Brei herumzureden: „Egal wie wir es drehen und wenden, die Anlage arbeitet nicht kostendeckend.“ Und aus den Zahlen, die Raab dem Gemeinderat präsentierte, wurde schnell klar, dass dies nicht erst seit gestern der Fall ist. Aktuell zahlen die Dörflinger vier Euro pro Kubikmeter Abwasser.
Über die vergangenen Jahre hat sich bei der Anlage mittlerweile ein Defizit von 12 393 Euro angesammelt. Ein Blick in die Verordnungen zeigt dabei deutlich auf, was Christian Raab auch ansprach, dass die Abwasser-/Kläranlage kostendeckend arbeiten muss. So entschied man sich einstimmig dafür, die Gebühren ab 1. Januar 2021 auf fünf Euro je Kubikmeter Abwasser anzuheben.
Anlagen zusammenführen
Einfach machte man sich diese Entscheidung allerdings nicht, vorher beriet man intensiv über diesen Punkt. Eine Idee, die im Raum stand, war die Installation eines Pumpwerkes, um das Abwasser von der Dörflinger Anlage nach Michelsneukirchen zu befördern. Doch als Raab dem Gemeinderat die Kosten dafür präsentierte, war bei einem Kostenpunkt von 500 000 Euro die Sache für die Räte schnell erledigt.
Eine weitere Idee, die es zu diesem Punkt gab und offen angesprochen wurde, war: die beiden Kläranlagen aus Michelsneukirchen und Dörfling zusammenzulegen. Dies könnte aber frühestens im Jahre 2022 realisiert werden. Vorher muss dazu ein Ingenieurbüro beauftragt werden.
Um die prekäre Ausgangslage für den Gemeinderat noch einmal zu verdeutlichen, denn schon zu diesem Zeitpunkt der Beratungen war klar, dass man um eine Gebührenanpassung nicht herumkommen wird, sagte Bürgermeister Raab: „Es besteht hier dringender Handlungsbedarf.“ Denn, so machte das Gemeindeoberhaupt deutlich, es würden die Kosten in den nächsten Jahren sicherlich noch weiter steigen – unter anderem für die Entsorgung des Klärschlamms.
Eine sogenannte „Wasserpresse“ für die Michelsneukirchener Anlage würde um die 170 000 bis 200 000 Euro kosten. Und dass der Klärschlamm auf den Feldern ausgebracht werden könne, werde wohl Ende des Jahres 2023 vorbei sein.
Ohne Gegenstimme genehmigt
Ein weiteres Ziel, das sich der Gemeinderat auferlegte, war die Senkung der Betriebskosten. Dies soll mit der Installation einer PV-Anlage gelingen. Abschließend sagte Raab: „Jetzt schauen wir mal, wie schnell wir mit dieser Erhöhung das Defizit senken können und dann schauen wir nach einem Jahr weiter.“ Denn Raab und der Gemeinderat machten kein Hehl daraus, dass diese Erhöhung überfällig war und schon längst nach oben korrigiert hätte werden müssen. So entschied man sich ohne Gegenstimme dafür, die Gebühren für die Kläranlage in Dörfling anzuheben.
Danach stellte der Bürgermeister mit seinem Stellvertreter Armin Prommersberger das neue „Hoamat-bladl“ vor, das erstmals in der Gemeinde Michelsneukirchen aufgelegt wurde. Auf 63 Seiten finden die Bürger darin alles Wissenswerte zur Gemeinde. Das Heft wurde mittlerweile im Ort verteilt und soll künftig öfter erscheinen.
Michelsneukirchen
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Arbeitsplätze:
In der Gemeinde gibt es aktuell 341 Arbeitsplätze. 246 Einpendlern stehen aktuell 708 Auspendler gegenüber.
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