Infrastruktur
Laden wieder geöffnet

Nach der Renovierung des Nahversorgungsladens können Kunden bei Familie Dirnberger wieder einkaufen.

19.09.2021 | Stand 16.09.2023, 0:19 Uhr
Arnold Fleischmann
Die Familie Dirnberger mit Team und Nachwuchs freut sich auf die Stamm- und die neuen Kunden. −Foto: (wfl)

Morgens vor der Arbeit beim Bäcker um die Ecke für die Brotzeit Semmeln oder Brezen holen und dabei einen gemütlichen Ratsch mit der netten Verkäuferin pflegen gehört zu einem Dorfleben genauso dazu wie das Karteln bei einer Feierabend-Halbe im Dorfwirtshaus. Das wäre das Ideal eines harmonisch verklärten ländlichen Lebens. Doch wie lange geht das noch? In den vergangenen 20 Jahren hat sich die Anzahl der Bäckereien und Metzgereien halbiert. Auf dem Land stirbt die Nahversorgung mit Kramerläden, Bäckereien und Metzgereien allmählich aus. Erst neulich machte eine Nachricht in Gleißenberg die Runde, dass nach dem Gasthaus Pongratz auch die Bäckerei geschlossen hat und der Metzger Ende September folgen wird.

In Schönthal war vor ein paar Wochen auch der Edeka-Laden der Familie Dirnberger samt Bäckerei geschlossen. Dies hatte jedoch einen erfreulichen Grund. Während anderswo die Kramerläden aussterben, hat sich die Familie Dirnberger getraut, den Nahversorgungsladen in Schönthal umzubauen und zu modernisieren.

Und auch um die frischen Weckerl muss den Schönthalern nicht bange sein. Bäckermeister Franz Dirnberger hat nämlich mit Katharina und Michael Dirnberger schon zwei prädestinierte Nachfolger in der Backstube parat. Ungeachtet dessen, dass das Lernen des Metzger- oder Bäckerhandwerks heutzutage auch nicht mehr selbstverständlich ist.

Pünktlich zum Schulstart und zum 20-jährigen Betriebsjubiläum konnte die Familie nun wieder den Laden eröffnen. So können nun die Schüler und Arbeiter vor der Schule und Arbeit gleich um die Ecke im Dorf frische Backwaren holen.

In der Folge hat nun die Gemeinde Schönthal nach zweiwöchiger Pause wieder alles, was in jeder vierten bayerischen Gemeinde fehlt – der Gang in die Dorfmetzgerei, um eine frische Wurst und dann gleich gegenüber beim Bäcker resches Backwerk zu holen. Am Abend geht es dann ins Beisel auf eine Feierabend-Halbe zum Karteln oder ganz einfach zu einem gemütlichen „Dorfratsch“. (wfl)