Pfarrei
Lamberg-Bildstöckl geweiht

Dank Paten wurden alle Flurkreuze renoviert. Andreas Wrba schuf ganz neue Bilder der neun Heiligen mit ihren Attributen.

19.08.2021 | Stand 16.09.2023, 1:03 Uhr
Holder Hierl
Die Gottesmutter Maria ist Sinnbild für alle Heiligen als „Verlebendigung des Wortes Gottes“. −Foto: Holder Hierl

Neun Granitstelen mit gemalten Heiligenporträts stehen entlang der beiden Hauptwege zur Wallfahrtskirche auf dem Lamberg und geleiten quasi als Vorbilder im Glauben die Pilger hinauf zur Anbetung Gottes.

Die Bildnisse haben sich im Lauf der Jahre verändert. Waren es zu Beginn Gemälde, die in einer Nische im Stein durch eine Glasscheibe vor den Unbilden des Wetters geschützt waren, aber nicht vor der Zerstörungswut Unbelehrbarer, wurden sie vor rund 20 Jahren vom Gutmaninger Restaurator Andreas Wrba auf Blechtafeln mit einer angeblich sehr dauerhaften Farbe neu gestaltet. Leider verblassten die Tafeln inzwischen so sehr, dass die Bilder kaum noch zu erkennen waren.

Deshalb wandte sich Isolde Eisenreich-Ruppert voriges Jahr an Pfarrer Josef Schemmerer und versprach, für die Restaurierung des Bildes des hl. Judas Thaddäus, das ihre Eltern bzw. Großeltern hatten anfertigen bzw. erneuern lassen, aufzukommen. Der Pfarrer freute sich über ein solches Angebot, meinte aber, dass man dann alle Bildnisse erneuern sollte. Er stellte das Vorhaben in den Pfarrbrief und rief potenzielle Spender auf, sich zu melden. Schließlich waren für alle Bildstöckl Paten gefunden, die für die Restaurierung aufkamen.

Andreas Wrba wurde erneut mit den Arbeiten betraut und schuf ganz neue Bilder der neun Heiligen mit ihren Attributen und einem kurzen, passenden Spruch darunter. Er gestaltete die Bildnisse offenbar nach Vorbildern, so sind Gemälde in unterschiedlichen Stilen entstanden, ein jeder oder jede Heilige ganz individuell gestaltet. Montiert wurden die Tafeln in die erneuerten Steinnischen schon vor ein paar Wochen, am vergangenen Sonntagnachmittag wurden sie nun offiziell neu mit einer kleinen Andacht und jeweils auf die Heiligen zugeschnittenen Segensgebeten geweiht.

Wie Pfarrer Schemmerer bei der Einführung in die Andacht meinte, sei jede und jeder Heilige eine „Verlebendigung eines Wortes Gottes“, ihr Leben verdeutliche also jeweils eine der Glaubenslehren. So weihte er nach dem Lied „Ihr Freunde Gottes allzugleich“ zunächst als das Sinnbild aller Heiligen das Bildstöckl der Gottesmutter Maria, bevor er dann mit etlichen Gläubigen der Reihe nach die Bilder der hl. Walburga, des hl. Johannes der Täufer, der hl. Odilia (Ottilie), des hl. Judas Thaddäus, der inzwischen heiliggesprochenen Anna Schäffer, des hl. Leonhard, der hl. Margareta und des hl. Christophorus abging und ihnen den Weihesegen gab.

Nach diesem Rundgang dankte der Pfarrer allen Spendern und übergab ihnen jeweils eine Urkunde mit dem Bild des von ihnen gesponserten Bildes. Die meisten Restaurierungen wurden von mehreren Spendern gemeinsam finanziert, aber es gab auch Einzelpersonen, die ihr Bild alleine neu machen ließen. Auf jeden Fall sagte ihnen Pfarrer Schemmerer ein herzliches Vergelt’s Gott und wünschte ihnen Gottes Segen.

Und im Anschluss trafen sich alle Spender/innen noch zu Kaffee und Kuchen, wiederum von der Pfarrei gespendet, unter den Kastanien neben dem Wirtshaus und der Kirche, und der Kollmer Toni spielte zwischendurch noch mit der „Harmonie“ dazu, so dass es ein rundum gelungener Nachmittag war. (chi)