Cham/Landkreis „Lasst es brummen“ am Hummeltelefon
Mit dem Frühlingsbeginn ist die bayernweite Mitmachaktion „Hummeltelefon“ des Bund Naturschutz (BN)gestartet.

Cham.Jeder kann Hummelfotos einreichen, und ein Expertenteam antwortet. Arber, Osser und Hoherbogen sind noch schneebedeckt, und doch sind bei steigenden Temperaturen die ersten Hummeln unterwegs – der perfekte Zeitpunkt für den Start der bayernweiten Mitmachaktion „Hummeltelefon“. Nach großer Resonanz in den letzten drei Jahren bieten der BN in Bayern und das Institut für Biodiversitätsinformation (IfBI) erneut diesen einzigartigen Service an.
Gerade in der momentanen Lage bietet die Aktion eine schöne und willkommene Ablenkung für Groß und Klein. Ob im heimischen Garten, gemütlich auf dem Balkon oder bei einsamen Spaziergängen in der Natur: Ausgestattet mit Handy oder Fotoapparat können die kleinen fliegenden Brummer abgelichtet werden.
Insgesamt gibt es in Deutschland 41 verschiedene Hummelarten. Davon stehen in Bayern 13 Arten auf der Roten Liste: Hauptgrund des Rückgangs sind ausgeräumte Ackerfluren, heißt es in der BN-Pressemitteilung. Hummeln können nach den Gesetzen der Aerodynamik eigentlich gar nicht fliegen. Die Flügel sind anscheinend zu klein für den Körper. Doch die Hummelflügel sind flexibel und drehbar; sie schlagen bis zu 200-mal in der Sekunde. Dadurch werden die hörbaren brummenden Luftwirbel erzeugt, die für den nötigen Auftrieb sorgen. Dies wurde erst 1996 herausgefunden.
Sie finden eine Hummel im Garten oder auf der Wiese und würden gerne wissen, welche Art es ist? Über das „Hummeltelefon“ können Sie das herausfinden. Fotografieren Sie den Brummer und schicken Sie das Bild zusammen mit Fundort (PLZ) und Funddatum per WhatsApp an 01 51/18 46 01 63 oder per E-Mail an hummelfund@ifbi.net. Das Hummeltelefon-Team besteht aus Tarja Richter, Carolin Sommer und Laura Stadtel sowie Dr. Klaus Mandery, Leiter des in Ebern ansässigen IfBI, Vorsitzender des BN Haßberge und Wildbienenexperte. Mit dem Frühlingsbeginn und bis zum 21. Juni antwortet das Team auf Ihre Nachricht mit Artnamen und Informationen rund um Ihre fotografierte Hummel. Helfen Sie dem Hummeltelefon-Team, indem Sie pro Fund maximal ein bis drei Fotos schicken und maximal drei Funde in einer Nachricht versenden.
Bayerns Bürger interessieren sich für Hummeln und andere Insekten. Letztes Jahr haben über 6900 Fotos von über 1700 begeisterten Teilnehmern das Hummeltelefon erreicht, davon einige aus dem Kreis Cham. Mit dem Hummeltelefon fördern BN und IfBI das Bewusstsein des Wertes von Hummeln – stellvertretend für alle Insekten. Jeder Hummelfund wird auch dieses Jahr wieder in eine interaktive Karte eingetragen. So wird mehr über die Verbreitung der Hummelarten in Bayern bekannt, ein wichtiger Effekt dieses Citizen-Science-Projekts.
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