Benefizlauf
Laufen für die gute Sache

Markus Mingo startet beim Wings for Life World Run, um für die Rückenmarksforschung Spenden zu sammeln. Mitmachen kann jeder.

16.04.2021 | Stand 16.09.2023, 3:37 Uhr
Markus Mingo ruft auf zum Spendensammeln beim Wings for Life World Run 2021. −Foto: Michael Rackl

Laufen für die, die nicht laufen können, ist das Motto der Veranstaltung. Beim Wings for Life World Run starten alle Teilnehmer weltweit zur selben Zeit. Dabei ist es unwichtig, ob man Spitzensportler, Hobbyläufer oder blutiger Anfänger ist. Eine Ziellinie gibt es nämlich nicht. Das Beste: Alle Startgelder und Spenden gehen zu 100 Prozent in die Rückenmarksforschung und helfen dabei, Querschnittslähmung zu heilen. Die anfallenden administrativen Kosten übernimmt ein großer österreichischer Brausehersteller.

DerWings for Life Run fand seit 2014 jedes Jahr im Maials Laufveranstaltung statt. In 33 Ländern wurde zeitgleich gestartet und auf 35 verschiedenen Strecken gemeinsam und gegeneinander gelaufen. Die Besonderheit liegt darin, dass anders als bei anderen Wettkämpfen keine vorgegebene Strecke und Distanz bewältigt werden muss. Eine halbe Stunde nach dem Start macht sich ein sogenanntes „Catcher Car“ auf dem Weg. Dieses Fahrzeug fährt mit einer konstant ansteigenden Geschwindigkeit und überholt so Läufer für Läufer.

Von der Ziellinie eingeholt

Gemütliche Läufer werden so beispielsweise bei Kilometer 5 überholt, Spitzensportler schwitzen schon mal bis Kilometer 60. „The only race where the finish line catches the runner“, lautet das Motto. Das Ergebnis richtet sich also nicht nach der gelaufenen Zeit, sondern nach der zurückgelegten Distanz.

Dabei geht jeder gelaufene Kilometer in den Spendenpool mit ein. Das außergewöhnliche an diesem „Wettkampfformat“: Wer schneller läuft, ist dieses Mal nicht eher zu Hause, sondern muss sogar noch länger laufen. Überholte Teilnehmer scheiden aus dem Rennen aus, bis weltweit nur noch ein Sieger übrig bleibt. Im letzten Jahr erfolgte aufgrund der Pandemie die Austragung erstmalig virtuell als App-Run via Smartphone.

Unvorstellbare 77.103 Läufer aus 171 Nationen starteten zeitgleich um 11.00 UTC jeder für sich mit der Smartphone-App auf eigens gewählter Strecke, ca. 2,8 Millionen Euro wurden für die Stiftung an Spenden gesammelt.

Verstärkt wird das Trail Running Team durch einige Gastläufer, die sich online registrieren und mitmachen können. „Jeder Kilometer zählt“, so fasst es Konrad Kufner aus dem Team zusammen. „Gemeinsam sind wir stark – auch in der Pandemie. Jeder läuft für sich alleine, aber alle für ein großes Ziel. Gemeinsam wollen wir möglichst viele Kilometer schaffen und Spenden sammeln.“

Bisher haben sich knapp 20 Läufer und Läuferinnen für das XC-RUN Team gemeldet. Darunter auch einige bekannte Gesichter aus der Region. Wir haben sie nach ihren Zielen, der Motivation und der geplanten Strecke befragt.

Thomas Wanninger hat den Kaitersberg-Trail 2019 gewonnen und ist zugleich der beste Straßenläufer des Teams. Aktuell befindet er sich im Hausbau-Stress, aber auch er will auf einer flachen Strecke zwischen Viechtach und Cham nach dem Motto „Catch me if you can“ etwas vorlegen: „So 40 bis 50 Kilometer sollten es schon werden. Es ist ein perfektes Ziel für die fehlenden Wettkämpfe in der Pandemie und ich freue mich wahnsinnig auf die sportliche Herausforderung.“

Aufruf: Registrierung:
Teilnehmen kann jeder durch Registrierung auf der offiziellen Wings for Life Run Webseite (www.wingsforlifeworldrun.com). Die Anmeldegebühr in Höhe von 20 Euro fließt direkt als Spende in die Forschungsprojekte.Nach der Registrierung kann man dem Team „XC-RUN.DE“ beitreten. Anschließend die App auf das Smartphone laden und am 9. Mai um 13 Uhr mit der App loslaufen.

Das Läuferehepaar Michael und Doris Rackl möchte auch in diesem Jahr wieder gemeinsam an einer Startlinie stehen, zumindest virtuell. Sie laufen von Zuhause (Konzell) auf dem Donauradweg in Richtung Bad Kötzting. Doris möchte 25 km knacken und Michael peilt 30 km an. Michael Rackl: „Es ein gutes Training mit gutem Zweck und 2021 der erste Lauf mit Wettkampf-Feeling. Wenn man im Laufschritt helfen kann sollte die Frage nicht „Warum“ heißen, sondern „Warum nicht?!“.

Für gemeinsames Ziel kämpfen

Der Traillauf-Routinier Christian Mayer hat 2021 ein ganz großes Ziel: 100 km beim Zugspitz Ultra Trail Ende Juni. Christian möchte im Regental bei Cham die Marathondistanz von 42,2 Kilometer knacken. Nach dem Warum gefragt nennt auch er den Hauptgrund: „Zumindest virtuell ein Wettkampf-Feeling haben und dabei etwas Gutes tun.“

Markus Bräu aus Bad Kötzting möchte, wie auch Markus Mingo, am Marktplatz in Lam starten und nach kurzem Zwischenstopp in der Heimat, dem Radweg in Richtung Chamerau folgen. Zur Teilnahme haben den Exfußballer zwei Gründe bewegt: „Ich kann für einen guten Zweck laufen, da das Startgeld komplett gespendet wird. Meine letzte Teilnahme an einem offiziellen Lauf war der Arberland Ultratrail im September 2019. Der Wings for Life Run hat doch mal wieder einen Hauch von Wettkampfflair.“