Polizei in Cham
Lebensgefährliche Flucht unter einem Lkw

Die beiden Teenager kamen als blinde Passagiere nach Deutschland. Ein Zeuge beendete die wahnwitzige Horrorfahrt.

04.05.2022 | Stand 15.09.2023, 5:40 Uhr
Die Jugendlichen wiesen nach ihrer Flucht unter dem Lkw Brandspuren auf. −Foto: Bundespolizei

Zwei jugendliche Marokkaner sind am Montagabend (2. Mai) unter lebensgefährlichen Bedingungen unerlaubt eingereist. Die Teenager waren in Tschechien unter einen LKW geklettert und als „blinde Passagiere“ nach Deutschland gefahren. Ein aufmerksamer Augenzeuge beendete die Horrorfahrt.

Am Montagabend gegen 18:30 Uhr überholte ein Autofahrer auf der B 20 auf Höhe Cham einen LKW. Dabei konnte er sehen, wie Füße unter dem Kennzeichen des LKW hervorlugten. Dem Chamer gelang es, den LKW bei Höfen zu stoppen. Zur offensichtlichen Überraschung des LKW-Fahrers krochen beim Halt zwei Jugendliche unter dem Auflieger hervor und flohen in ein angrenzendes Waldstück.

Großaufgebot der Polizei bei der Suche

Der Autofahrer verständigte die Polizei. Der LKW-Fahrer setzte seine Fahrt fort. Mehrere Streifen der Polizeiinspektion Cham und der Bundespolizeiinspektion Waldmünchen fahndeten bis Mitternacht nach den beiden Personen. Die Suche musste zunächst ergebnislos abgebrochen werden.

Am Dienstag (3. Mai) gegen 11:30 Uhr konnte eine Streife der Polizeiinspektion Cham die beiden „blinden Passagiere“ auf der B 20 bei der Auffahrt Wilting stellen. Die 15 bzw. 14 Jahre alten Marrokaner konnten weder einen gültigen Reisepass noch einen erforderlichen Aufenthaltstitel vorlegen.

Jugendliche wiesen Brandspuren auf

Die zuständige Bundespolizei Waldmünchen hat Ermittlungen wegen unerlaubter Einreise aufgenommen. Die Jugendlichen gaben an, in Tschechien ohne Wissen des Fahrers unter den LKW geklettert zu sein. Die Fahrt habe weniger als eine Stunde gedauert. Die Pullover der Jugendlichen wiesen Brandspuren auf. Zudem rochen die Teenager stark nach Abgasen. Die Bundespolizei hat die Minderjährigen in die Obhut des Jugendamtes Cham übergeben.