Kommune
Leerstände bereiten Probleme

Stadt Rötz nimmt Kontakt mit Eigentümern verfallender Gebäude auf. Für Salzfriedlhof wird ein Pächter gesucht.

18.08.2021 | Stand 16.09.2023, 1:04 Uhr
An die 50 Interessierten nahmen an der Bürger-Info von Bürgermeister Dr. Stefan Spindler (vorne) am Rötzer Sportplatz teil. −Foto: Franz Bucher

Wegen Corona waren Bürgerversammlungen in der herkömmlichen Form bislang nicht möglich. Um die Bürger der Stadtgemeinde auf dem Laufenden zu halten, aber auch, um zu erfahren, was ihnen unter den Nägeln brennt, hat Bürgermeister Dr. Stefan Spindler die Bewohner zu einer Info-Veranstaltung auf das Sportplatzgelände eingeladen. 50 Interessierte waren am Dienstag der Einladung gefolgt.

Zunächst gab Spindler einen Überblick über die Arbeit im Rathaus. In Sachen Digitalisierung hinke man im Vergleich zur Wirtschaft etwas hinterher, stellte er fest. Kommunen würden allein gelassen, wenn es um spezielles Wissen gehe. Hier gebe es Nachholbedarf, so der Bürgermeister. Einen ersten Schritt in Sachen Digitalisierung habe man getan, indem die Sitzungsunterlagen für den Stadtrat elektronisch zur Verfügung gestellt werden.

Werfe man einen Blick auf die städtischen Gebäude und Einrichtungen, sei man überwiegend gut aufgestellt. Das betreffe vor allem Hallenbad und Freizeit-Welle. Am Badeweiher in Heinrichskirchen musste aus sicherheitstechnischen Gründen der Steg abgebaut werden.

Nachbesserungen im Rathaus

Auch im Rathaus seien immer wieder Nachbesserungen erforderlich. Sanierungsbedürftig sind laut Spindler die Toiletten im Stadtbauhof. Das undichte Dach der Mittelschule bereite Probleme, da sich Grauschimmel breitmache. In das Gebäude zogen Vhs, Landkreismusikschule und Caritas ein.

Die 26 gemeindlichen Spielplätze erfordern laut Spindler einen hohen Aufwand. „Die Sicherheitsanforderungen werden immer höher“, beklagte er. Ein Arbeitskreis kümmere sich um die Spielplätze. Auch an eine Reduzierung sei gedacht. Aus den Reihen der Zuhörer wurde die mangelnde Pflege der Spielplätze moniert.

Das Stadtoberhaupt informierte über Bauprojekte im Stadtgebiet wie die Ortsdurchfahrt in Hetzmannsdorf mit Sanierung des Gehwegs. Die Kosten für den Straßenbau trägt der Landkreis, während die Stadt für Gehweg, LED-Beleuchtung und Leerrohrsystem aufkommt. Ein weiteres Dauerthema ist der Wege-Unterhalt. Spindler erinnerte an die Sudeten- und die Riederer Straße. Als „Wahnsinn“ bezeichnete Spindler die Abrechnung der Straßenausbaubeiträge mit der Regierung. In Sachen „Einfache Dorferneuerung“ und Staatsstraße Bernried gehe es derzeit um den Grunderwerb. Außerdem müssen rechtliche Fragen geklärt werden. Geld werde wohl erst 2027 fließen. Der Bau der Rötzer Ortsumgehung schreitet voran, die Brückenbauwerke sind abgeschlossen; im Herbst 2022 soll die Umfahrung fertig sein.

Kein Geld für den Marktplatz

Mangels Geld kann der Marktplatz nur kurzfristig belebt werden, Veranstaltungen sind coronabedingt nur schwer möglich. Derzeit läuft die Sanierung der Kläranlage Rötz inklusive Anschluss Bernried. Bei der Berechnung für die Bürger gebe es noch viele Unbekannte. Ein Großteil werde wohl über Beiträge finanziert. Dazu gebe es eine neue Globalberechnung. Ende nächsten Jahres sollen die Zahlungen beginnen. Abgestimmt werden müsse mit dem Landratsamt, ob für das geplante Pfarr- und Jugendheim ein Abriss und Neubau möglich sei.

Weitere Projekte sind die Suche nach Standorten für Funkmasten, die Wasserversorgung und der Breitbandausbau. Im Gemeindebereich habe man vier eigene Wasserversorgungen. Neue Quellerschließungen seien angedacht. Die Suche nach einem Pächter für den Salzfriedlhof gestaltet sich wegen Corona schwierig. Zuerst aber müssen Dach, Küche und Heizung saniert werden. Nächste Woche beginnt die Dachsanierung. Am 1. April 2022 soll der Salzfriedl wieder eröffnet werden. Der Thamerbräu ist in privater Hand. Auch hier ist eine Sanierung dringend erforderlich, so Spindler. Der Eigentümer ist auf der Suche nach einem neuen Pächter.

Zum Thema Feuerwehrhaus Rötz sagte er, dass die ursprüngliche Planung zu teuer war. Inzwischen gebe es eine Neuplanung. Derzeit laufe die Abstimmung mit der Regierung über die Förderung. Kopfzerbrechen bereitet dem Bürgermeister der Leerstand im Ortskern, wo Häuser verfallen. Nun werden die Eigentümer angeschrieben. Über die Ampelanlage an der B 22 sind die Meinungen der Bürger geteilt. Festzustellen sei jedoch, dass kein Unfall mehr passierte. Ein Anliegen der Bürger war die Pflege der Rad- und Wanderwege. (wbx)