Es waren eine Reihe von Schutzengeln und ein geistesgegenwärtiger Lehrer an Bord des Schulbusses. Das hat am Montagvormittag auf der B 20 bei Cham eine Katastrophe verhindert.
Dort war gegen 10.40 Uhr ein Bus voller Kinder und Lehrer zu einem Schullandheim unterwegs. Zwischen den Anschlussstellen Cham-Mitte und Chammünster kippte plötzlich nach Aussagen von Zeugen der Fahrer gegen das Seitenfenster und der Bus geriet auf die Gegenfahrbahn. Dort rammte er frontal einen engegenkommenden Mercedes, der in Richtung Cham unterwegs war. Dessen Fahrer hatte noch versucht, auf der dort dreispurigen Strecke auszuweichen. Sein Fahrzeug wurde jedoch vom Bus erfasst, um die eigene Achse gedreht, und quer über beide Gegenfahrbahnen in die Leitplanke geschleudert.
Der Bus fuhr rund 200 Meter auf der Gegenfahrbahn weiter und schrammte fast die gesamte Strecke an der Leitplanke entlang. Ein Lehrer, der hinter dem Busfahrer in der ersten Reihe saß, hatte bemerkt, wie der Fahrer wegsackte und kämpfte sich zu ihm nach vorne, nachdem der Bus mit dem Mercedes zusammengeprallt war. Durch einen beherzten Tritt auf die Bremse konnte er den Bus zum Stillstand bringen, bevor diesen in einen der Lastzüge fuhr, die sich kurz darauf im Stau des Gegenverkehrs aufreihten.
Die gesamte B 20 war zwischen den Anschlussstellen Cham-Mitte und Chammünster bis über Mittag gesperrt. Nach ersten Aussagen von Rettungsdienstleiter Dominik Lommer hat keiner der beiden Fahrer, die in den Rettungswagen behandelt wurden, ernsthafte Verletzungen erlitten.
Neben den Feuerwehren Kothmaißling, Weiding, Runding, und Chammünster, wurden auch die Chamer Feuerwehr sowie das Technische Hilfswerk alarmiert. Sie klemmten die Batterie des Mercedes ab, an dem Totalschaden entstanden war. Außerdem säuberten sie die Fahrbahn von Trümmerteilen und auslaufenden Flüssigkeiten. Für die Komplettsperrung wurden die Feuerwehren Chameregg und Chamerau zur Unterstützung nachgefordert.