Nachruf
Lindner-Bräu Heinz Kolbeck ist gestorben

Heinrich Kolbeck führte die Traditionsbrauerei in Bad Kötzting zu neuer Blüte. Sie wurde durch ihn ostbayernweit bekannt.

03.05.2018 | Stand 16.09.2023, 6:03 Uhr
Alois Dachs

Am Zapfhahn war der Lieblingsplatz des Lindner-Bräu, der in jungen Jahren auch als Kreisrat, Stadt- und Pfarrgemeinderat für die Allgemeinheit aktiv war. Politisiert wurde immer an seinem Stammtisch, wo alle Fraktionen vertreten waren. Fotos: Christa Rabl-Dachs

Hunderte Stammgäste bangten mit der Familie seit Tagen um das Leben des Kötztinger Lindner-Bräu Heinrich Kolbeck, der seit Wochen das Bett hüten musste und nicht mehr an seinen geliebten Stammtisch zurückkehren konnte. Am Donnerstagmorgen erlöste Gott, dem er als gläubiger Katholik und Marienverehrer, als Vorbeter und Pfingstreiter über viele Jahre verbunden war, den „Lindner-Heinz“ – wie er im Volksmund weitum genannt wurde – im Alter von 67 Jahren von seinem schweren Leiden.

Ein Leben „links des Regens“

„Links des Regens“ war zeitlebens die Heimat von Heinrich Kolbeck, der in Kötzting geboren und gemeinsam mit seinem älteren Bruder Karl aufgewachsen war. Seine Eltern, Braumeister Heinrich Kolbeck und seine Frau Kreszenz, die beide aus der Gemeinde Hohenwarth stammten, hatten nach dem Krieg das Lindner-Anwesen mit Brauerei, Gastwirtschaft, Sägewerk und Wasserkraftnutzung erworben und zu einer beliebten Adresse für viele Urlauber und Einheimische ausgebaut.

Dem rasch ansteigenden Geschäft in den verschiedenen Gasträumen folgte als logische Konsequenz ein kontinuierlicher Ausbau der Brauerei mit modernen Kühlanlagen und Lagertanks. Der „Chostingator“, das legendäre Starkbier des Lindner-Bräu, sein „Kaitersberg-Gold“ als bekömmliches Festbier und schließlich das „Pfingstbraut-Pils“, das er im Jubiläumsjahr „600 Jahre Pfingstritt“ speziell braute, als seine Tochter Evi mit Bernd Huber das Pfingstbrautpaar bildete, festigten den guten Ruf des kleinen Brauhauses mit dem großen Bierausstoß.

Stadtentwicklung mit geprägt

Sein Leben aber ist nicht verspielt, der „Lindner-Bräu“ wird als eine herausragende Persönlichkeit, als Gastgeber im besten Sinne des Wortes in die Bad Kötztinger Geschichte eingehen. Pfüat di Gott, Heinz!

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