Neuwahlen
Lommer-Nachfolger: Neuer Fußballer-Chef des ASV Cham ist Rüdiger Altmann

01.05.2023 | Stand 15.09.2023, 0:19 Uhr
Maja Schoplocher
Die Neugewählten mit ASV-Fußball-Abteilungsleiter Rüdiger Altmann (4. v. li.) −Foto: Maja Schoplocher

Die ASV-Fußballer geraten wieder in ruhigere Fahrwasser – nicht zuletzt, weil die Wahlen dieses Mal ohne Komplikationen über die Bühne gingen. Rüdiger Altmann steht nun an der Spitze und löst damit Günther Lommer ab, der im September 2020 kurzerhand übernommen hatte.

Damals war die Wahl des Abteilungsleiters gescheitert, zugleich stand der Klassenerhalt auf der Kippe, so dass sich der Ehrenvorsitzende des Vereins in die Pflicht nehmen hatte lassen – keine leichte Aufgabe, wie sich auch an seinem Bericht ablesen ließ, aber „im festen Glauben, weiterzumachen“ und die Relegation als Ziel zu fassen. Der 1. Mannschaft ist der Klassenerhalt gelungen. Mittlerweile stehen die Kicker besser da: auf Platz acht in der Liga, mit neun Punkten Vorsprung zu den Relegationsplätzen.

Es war „eine Teamleistung“

Trotzdem war es Lommer wichtig,diesen Erfolg als Teamleistung darzustellen und nicht an seiner Person festzumachen. Mit Motivation und Kampfgeist hätten Führungsriege und Mannschaft es gemeinsam verdientermaßen geschafft. Jeder Einzelne – vom Verkaufsdienst bis zum Trainer – habe einen wichtigen Beitrag geleistet. Auch die eigenständige Jugendabteilung trage als Unterbau viel Herzblut zum Fußball bei.

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Einzig einen herben Rückschlag habe die Abteilung Zeit einstecken müssen: Da man nicht mehr genügend Aktive finden konnte, musste man die 2. Mannschaft vom Spielbetrieb abmelden. Damit fehle vielen, vor allem jungen Spielern, die Möglichkeit, „in den Seniorenbereich reinwachsen zu können“, so Lommer. Einen Lichtblick gebe es jedoch: Im Gespräch sei eine Spielgemeinschaft mit dem benachbarten SV Michelsdorf.

Großes Thema sei der neue Stadionbau an der Further Straße. Eine neue Tribüne müsse her, man wolle das Stadion für die Zuschauer wieder regionalligatauglich machen. Dabei sei man viel im Gespräch mit der Stadt, und es gebe schon „tolle Pläne“, so Lommer.

Auch dem neuen Abteilungsleiter Rüdiger Altmann ist das Stadion ein großes Anliegen: „Wir brauchen das“, betonte er in seiner Antrittsrede. Bürgermeister Martin Stoiber ging auf den Wunsch der Abteilung ein. Man müsse sich die Frage stellen, wie „das Stadion der Zukunft“ aussehen solle. Dabei seien ihm und der Stadt vor allem der Punkt „Multifunktionalität“ wichtig. Beispielsweise solle der Schulsport dort einen Platz finden.

Jugendleiter Josef Guggenberger berichtete von 275 aktiven Spielern und 15 Teams: „Wir sind gut aufgestellt.“ Trotz Corona als großer Herausforderung mit beispielsweise Hallenverboten seien wenige Abgänge zu verzeichnen. Da aber besonders in der G- bis F-Jugend Nachwuchs fehle, habe man mit den Chamer Grundschulen einen „Tag des Sports“ veranstaltet. Dabei konnte man einige Kinder für den Fußball begeistern und dazugewinnen,so Guggenberger.

Im Winter habe die Jugend zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte einen Weihnachtsmarkt im Quader abgehalten, unter anderem mit einer gemeinnützigen Tombola. Dieser sei sehr gut angekommen – deshalb laden die Verantwortlichen schon zum kommenden Weihnachtsmarkt am 22. Dezember ein.

Die Neuwahlen mit 60 Stimmberechtigten liefen problemlos ab. Der scheidende Abteilungsleiter Günther Lommer zeigte sich „froh, dass die Mannschaft steht“, die er sich für seine Sparte schon vor eineinhalb Jahren gewünscht habe. Nun habe „Fußball in Cham noch einen höheren Stellenwert“. Der neuen Leitung wünschte Lommer „Glück auf und viel Erfolg“.

„Gerüstet für alle Fälle“

Rüdiger Altmann zeigte sich beeindruckt von seinem Vorgänger. Man müsse Mut haben, sich in schwierigen Zeiten voranzustellen, lobte er Lommer. Doch nun sei man „gerüstet für alle Fälle“. Ein besonderes Anliegen ist Altmann unter anderem die Zusammenarbeit von Jugend und Senioren. Hier müsse man „gemeinsam an einem Strang in dieselbe Richtung ziehen“. Nur so könne man die Bayernliga halten und „immer einen Schritt weitergehen“ als Abteilung und Mannschaft.

Auch die Frage nach regionalen Spielern ist Altmann ein wichtiges Thema. Ihm seien dabei vor allem die Kontinuität und die Identifizierung mit dem Verein bedeutsam: „Die Spieler sollen das Gesicht des Vereins werden.“