Vor einem Jahr war am 27. Dezember die Pfarrkirche St.Michael in Rimbach mit über 500Besuchern brechend voll, als die „Heilige Nacht“ von Ludwig Thoma, gesprochen, gesungen und musiziert von den „Stimmen der Berge“, auf dem Programm stand.
Am kommenden Sonntag, 20. Dezember, wollte das fünfköpfige Vokalensemble, bestehend aus den Tenören Benjamin Grund, Thomas A. Gruber und Stephan Schlögl, dem Bariton Daniel Hinterberger sowie dem Bass Simon Käsbauer, die „Heilige Nacht“ in der Pfarrkirche St. Martin in Arnschwang erklingen lassen. Doch die Hoffnungen, dass die Coronainfektionen abnehmen und die Veranstaltung mit einem entsprechenden Hygienekonzept stattfinden könnte, erfüllten sich nicht. So musste das Kirchenkonzert in Arnschwang abgesagt und die Zusicherung „bei Absage Geld zurück!“ eingelöst werden. Die „Heilige Nacht“ von Ludwig Thoma kann nun aber doch zum ursprünglich geplanten Termin am vierten Adventsonntag um 16 Uhr erklingen. Jedoch nicht aus Arnschwang, sondern aus der Stadtpfarrkirche Mariä Himmelfahrt in Furth im Wald. Und auch nicht mit Publikum in der Kirche, sondern als Onlinekonzert via Livestreaming zu Hause vor dem eigenen Fernsehgerät, soweit es als Smart-TV-Gerät mit dem Internet vernetzbar und ein Facebook-Zugang vorhanden ist. Das Livestreaming ist auch über PC, Laptop oder Smartphone möglich.
Zugriff für 27,99 Euro
Und günstiger wird das Erlebnis zu Hause auch noch, denn die nur im Paarverkauf erwerbbaren Karten hätten beim Konzert in Arnschwang 49Euro gekostet. Die Zugriffsberechtigung zum Livestreaming am 20. Dezember kostet nur 27,99 Euro, unabhängig davon, wie viele das Programm sehen und hören.
Möglich wird die Live-Ausstrahlung des Kirchenkonzerts durch neue Paid-Events-Optionen auf Facebook. Der Internetgigant bietet damit insbesondere kleinen und mittleren Unternehmen neue Möglichkeiten, trotz der Coronapandemie Umsatz zu generieren. Dass das Kirchenkonzert aus der Further und nicht aus der Arnschwanger Kirche übertragen wird, liegt daran, dass hier die Internetverbindung für’s Livestreaming viel besser ist, begründet Regisseur Gruber den Ortswechsel und dankt Stadtpfarrer Karl-Heinz Seidl für die spontane Zusage, die Further Kirche für die Aufführung der „Heiligen Nacht“ zur Verfügung zu stellen.
Viele haben ein internetfähiges Smart-TV-Gerät, ohne dessen Internet-Funktionen zu nutzen, und viele haben auch den für dieses Livestreaming erforderlichen Facebook-Zugang. Das Livestreaming aus der Further Stadtpfarrkirche ist eine gute Gelegenheit, sich mit den Möglichkeiten des eigenen Fernsehapparats vertraut zu machen. Mit der ab 1915 von Ludwig Thoma im Dialekt geschriebenen und von Benjamin Grund für die „Stimmen der Berge“ neu bearbeiteten Weihnachtslegende „Heilige Nacht“, sind die fünf ehemaligen Regensburger Domspatzen seit 2018 in der Adventszeit auf Tournee. Der Rimbacher Thomas A. Gruber hat die musikalische Leitung inne und die Arrangements für die Gruppe geschrieben.
Thomas berühmte Geschichte
Die Geschichte um die Herbergssuche, hineinprojiziert in die bayerische Landschaft, ist ein Klassiker der alpenländischen Literatur. Der Autor Ludwig Thoma lässt in sechs Hauptstücken die Figuren in seiner Weihnachtslegende mit den eigenen Charakteren fast schon zum Leben erwecken. Da ist der hilfsbereite Handwerksbursche „Hansei“, der gütige alte „Simmei“, die keifende Base mit ihrem grantigen Mann „Josias“ und natürlich Maria und Joseph, die auf ihrer Herbergssuche immer wieder abgewiesen werden und dennoch nie den Mut verlieren. Neben den acappella-Gesängen vor jedem der sechs Hauptstücke, die Thomas A. Gruber neu vertont hat, begleiten sich die fünf Sänger auch selbst an den Instrumenten. (fer)
