Kirche
Maiandachten an fünf von sieben Abenden

Die Pandemie sorgt weiter für Einschränkungen: Pfarrer Holger Kruschina informiert über Maiandachten und Gottesdienste.

24.04.2021 | Stand 16.09.2023, 3:30 Uhr
Am 1. Mai möchte Rodings Pfarrer an der Heidekapelle Gottesdienst feiern. −Foto: Bastian Schreiner

Unter der Rubrik „Mein Wort an Sie“ wendet sich Stadtpfarrer Holger Kruschina mit verschiedenen Themen in den Pfarrbriefen an die Gläubigen. Thema in der aktuellen Ausgabe sind die Maiandachten in Corona-Zeiten. Er schreibt:

„Jedes Jahr freuen wir uns auf den Mai und auf die schöne Tradition der Andachten. Schon bei der Planung im letzten Jahr mussten wir die Versammlungen bei kleinen Kapellen und auf der Flur streichen. Am 4. Mai 2020 durften wir dann überhaupt das erste Mal wieder mit der Gemeinde Gottesdienst feiern. Versammlungen im Freien waren noch streng reglementiert.

Das wäre – nach derzeitiger Lage – heuer etwas entspannter. Dennoch gelten für alle Gottesdienste, auch die im Freien, dass sie die entsprechenden Regeln befolgen müssen. Und das bedeutet zur Zeit nicht bloß Abstand und Maske, sondern auch kein gemeinsamer Gesang. Außerdem sollen sie nicht den Charakter von ‚Großveranstaltungen‘ haben und die Teilnahme gegebenenfalls auch nachvollziehbar sein. Ich traue mir die eine Messe am 1. Mai an der Heidekapelle zu, aber die Maiandachten werden dann doch unübersichtlich – und wer soll jedes Mal dafür grade stehen, dass sich alle richtig verhalten haben? Ganz zu schweigen davon, was das für eine fade Veranstaltung wird, wenn man nicht eines der schönen Marienlieder miteinander singen darf.“

Die bundeseinheitliche „Notbremse“ ist beschlossen, die Staatsregierung hat den bayernweiten Lockdown bis zum 9. Mai verlängert, die Inzidenz im Landkreis Cham liegt noch über der 200er-Marke. Kruschina weiter: „Wir werden daher auch heuer keine Maiandachten außerhalb unserer normalen Kirchen feiern. Diese sind dagegen groß genug, haben ein Hygienekonzept mit markierten Plätzen und Desinfektionsspender und man kann – wie bei den Gottesdiensten – auf die Unterstützung der Orgel zählen; zumindest sind wir es da inzwischen gewohnt wie (wenig) man miteinander singt.

Trotzdem soll es einen Unterschied zum letzten Jahr geben, ganz so leicht machen wir es dem Virus nicht. An fünf von sieben Abenden wird es eine Maiandacht geben: Am Sonntag in Trasching, am Dienstag in Wetterfeld, heuer am Mittwoch in der Stadtpfarrkirche, am Donnerstag in Obertrübenbach und am Freitag am Heilbrünnl, dort bereits immer um 17 Uhr, gezielt für bestimmte Gruppen wie Senioren oder die Firmlinge.

Nach dem Mai wollen wir – wie im letzten Jahr und auch, weil wir immer noch nicht ins Krankenhaus dürfen – dann am Mittwochabend am Heilbrünnl den Sommer über eine zusätzliche Werktagsmesse feiern. Den Vorschriften fallen in den nächsten Wochen auch noch die Prozessionen zum Opfer: Ich möchte niemand dazu verpflichten, mit Maske zu marschieren. Daher werden wir am 26. April bereits um 18.30 Uhr eine Bittandacht am Heilbrünnl feiern, die Messe schließt sich dann um 19 Uhr an. Eine vergleichbare Regelung werden wir wohl auch noch für die Bittgänge vor Christi Himmelfahrt treffen müssen. Was aus Fronleichnam wird, lässt sich jetzt noch nicht sagen. Halt ma z’samm!“