Feldtag
Mais steht prächtig

Fachleute sprechen von überdurchschnittlichem Bestand.

01.09.2021 | Stand 16.09.2023, 0:52 Uhr
Jakob Moro
Wegen starker Regenfälle kamen nur etwa zehn Landwirte zum Maistag nach Friedersried. −Foto: Jakob Moro

Zum Maisfeldtag lud am Samstag die Familie Ries auf ihr Feld unweit ihres neuen Laufstalls am Weiher ein. Es regnete in Strömen. Trotzdem kamen an die zehn Landwirte (in den Vorjahren waren es 40 bis 50), sowie der Gebietsleiter für Südbayern von Agro-Mais, Florian Märkl mit Kundenbetreuer Michael Hauser, Albert Bierlmeier von der Firma Pigo aus Walderbach und Agrar-Handel Babl aus Steegen.

Mit den Maisbeständen sind trotz widriger Wetterumstände in diesem Jahr Anbauer, Züchter und Verkäufer zufrieden, war den Gesprächen zu entnehmen. Märkl und Hauser stellten die zehn Maissorten im Einzelnen vor und machten die Landwirte auf die Schädlingsbekämpfung aufmerksam. Florian Märkl ging auch auf das diesjährige Wetter ein und sprach von einem verhaltenen Frühjahr, das nass und kalt war. Die organische Düngung und die Bodenbearbeitung waren erst relativ spät möglich. Zwischen 20. und 25. April sowie vom 9. bis 11. Mai war die Aussaat. Danach gab es wieder heftige Niederschläge, und es war kalt. Der Mais brauchte lange, um zu keimen und aufzulaufen. Der Pflanzenschutz konnte erst spät durchgeführt werden. Bis Ende Juni war kaum ein Reihenschluss zu beobachten. Danach gab es bei wärmeren Temperaturen und ausreichendem Niederschlag eine rasante Entwicklung. „Heute stehen wir vor einem überdurchschnittlichen Bestand“, stellte Märkl fest.

Kundenberater Michael Hauser zeigte den Landwirten die Versuchssorten und ergänzte: „Der Mais braucht noch einige warme September-Tage, damit er die Abreife gewährleistet. Wir sind dieses Jahr drei Wochen später dran als normal üblich.“ An eine Ernte sei je nach Witterung erst in drei bis vier Wochen zu denken, so Hauser. Agromais sei einer der führenden Anbieter für Maissaatgut in Deutschland, von Körnermais über Silo- bis hin zu Energiemais, so Märkl bei der Vorstellung seiner Firma. Er warb für den Maisanbau. Ein Hektar oder 10000 Quadratmeter Mais binden den CO2-Ausstoß von rund 60 000 Autofahrten und produzieren den Jahresbedarf an Sauerstoff für 50 bis 60 Menschen, sagte er. Er decke als Energiemais den Jahresbedarf von fünf Haushalten. 42 Prozent des Maisanbaus entfallen auf Silomais, 41 Prozent gelten als sogenannter Energiemais. Dieser dient als Futter für die Bakterien in den Biogasanlagen, die daraus Methan erzeugen. 17 Prozent des Maisanbaus ist sogenannter Körnermais.

Derzeit erreichen die Erzeugerpreise für Mais ein Rekordniveau. Die Landwirte profitieren von einer hohen Marktleistung. Allerdings werde laut Agro-Mais das attraktive Marktumfeld die seit Jahren wachsende Nachfrage nach Maissaatgut weiter verstärken. Demzufolge seien die Produktivitätskapazitäten in den europäischen Vermehrungsgebieten bereits vollständig ausgelastet. (rjm)