Kirche
Maria ehren in Streicherröhren

Die Pfarrei St. Martin feiert am 15. August wie jedes Jahr an Mariä Himmelfahrt an der Wallfahrtsstätte – aber coronagerecht.

12.08.2020 | Stand 16.09.2023, 4:52 Uhr
Claudia Peinelt
Am Feiertag Mariä Himmelfahrt findet traditionell wieder ein Gottesdienst in Streicherröhren statt, allerdings mit deutlich weniger Teilnehmern als im Vorjahr (Bild). Die Zahl ist auf 200 Personen begrenzt. −Foto: Thomas Mühlbauer/Thomas Mühlbauer

Die kleine Kapelle in Streicherröhren erlebt seit vielen Jahren an Mariä Himmelfahrt, 15. August, einen großen Besucherstrom. Die Pfarrei St. Martin Untertraubenbach gestaltet an diesem Tag um 10 Uhr einen Festgottesdienst und um 15 Uhr eine Andacht. Wie Walter Dendorfer mitteilte, wird der Große Frauentag auch in diesem Jahr stattfinden, wegen Corona jedoch in einer ganz anderen Form als gewohnt.

Es wird keine Prozession durch den Wald Richtung Streicherröhren geben. „Wir werden rund um die Kapelle eine Banderole spannen“, informiert Dendorfer. Die Gottesdienst-Besucherzahl wird sehr begrenzt sein. Waren sonst zwischen 1000 bis 2000 Gläubige an diesem Tag rund um die Kapelle zu Gottesdienst und Andacht versammelt, dürfen heuer nur 200 Gläubige teilnehmen. Es müssen alle Corona-Hygieneregeln eingehalten werden.

So wird es eine Zugangskontrolle geben, wobei jeder Besucher mit Namen und Adresse registriert wird. „Es ist sehr schade, doch wir müssen dies einfach beachten“, sagt Dendorfer. „Alles, was über die Zahl 200 hinaus geht, darf nicht in den abgegrenzten Bereich. Auch wird es keine Bewirtung durch die Freiwillige Feuerwehr geben.“ Prediger beim Festgottesdienst wird Ruhestandspfarrer Josef Amberger sein. Die Andacht um 15 Uhr wird Pfarrer Dr. Kazimierz Pajor gestalten. Die musikalische Gestaltung wird die Bläsergruppe Köppl übernehmen.

Die sehr begehrten Kräuterbuschen und -kränze, die der Frauenbund Untertraubenbach jedes Jahr mit viel Liebe gestaltet, werden wieder zum Kauf angeboten, jedoch in begrenzter Zahl. Am Hochfest Mariä Himmelfahrt werden nach der Überlieferung seit mehr als 1000 Jahren Kräuter und Blumen gespendet, die auf die heilende Wirkung und die Schöpfung Gottes hinweisen. Der Frauenbund Untertraubenbach hat dieser Tradition auch in der schwierigen Corona-Zeit Folge geleistet und im Hof von Erika Fuchs die Kräuterbüschel gebunden, um sie beim Hochfest nächsten Samstag zur Segnung weiterzugeben.

Nachdem die Zahl der Teilnehmer an den Gottesdiensten wegen der Pandemie erheblich reduziert ist, ist auch eine entsprechend begrenzte Anzahl von Büscheln und Kränzen gebunden worden. Bereits einige Zeit vorher sind die Kränze in Ried am Pfahl bei der Familie Biendl mit Blumen gefertigt worden.

Für die Büschel sind nach alter Tradition die drei Getreidesorten Gerste, Roggen und Weizen sowie weiter Johanniskraut, Frauenmantel, Schafgarbe, Salbei, Melisse, Minze, Thymian, Strohblumen, Lavendel bei der Verarbeitung zum Einsatz gekommen.

Der Erlös des Kräuterbüschelverkaufs kommt, wie die Vorsitzende Gerlinde Dendorfer mitteilt, wieder dem Missionsprojekt der Pfarreiengemeinschaft Cham-St. Josef/Untertraubenbach/St. Martin, „Kinderheim Bolivien“, und der Unterstützung des Frauenbundes Untertraubenbach für die Ausbildung eines Priesterkandidaten in Indien zugute.