Bildung in Cham
Marienrealschule offiziell eingeweiht

Bischof Voderholzer spendete der Schulfamilie seinen Segen. Bürgermeister Stoiber sprach von einem „Schmuckstück“ für Cham.

25.11.2021 | Stand 15.09.2023, 22:55 Uhr
Ferdinand Schönberger
Bischof Rudolf Voderholzer segnet alle Räume der Marienrealschule, hier den Chemiesaal. −Foto: Ferdinand Schönberger

„Ein Kind, ein Lehrer, ein Buch und ein Stift können die Welt verändern“: Diesen Satz der Friedensnobelpreisträgerin Malala Yousafzai, der den Wert von Unterricht auf den Punkt bringe, zitierte Bürgermeister Martin Stoiber in seinem Grußwort bei den Feierlichkeiten zur Segnung der neuen Schulräume in der Marienrealschule.

„Großartige Symbiose von Alt und Neu“

Dazu hatte sich am Donnerstagvormittag Bischof Dr. Rudolf Voderholzer als Oberhaupt der Diözese, die das Schulprojekt mit der Hälfte der Gesamtkosten von fast 40 Millionen Euro mitfinanzierte, angesagt. Realschuldirektor Josef Maier begrüßte ihn zusammen mit den Klassensprecher/innen und vielen Ehrengästen in der Aula, von denen einige, wie Bürgermeister Stoiber, Absolventen der Schule waren.

Maier bezeichnete das neue Gebäude als großartige Symbiose von Alt und Neu, die ihresgleichen suche. Man garantiere bestmögliche Ausbildung und wolle die jungen Leute auf ein Leben als mündige Christen und engagierte Staatsbürger im Sinne der Ordensgründer Maria Theresia Gerhardinger und Marzellin Champagnat vorbereiten.

Neubau, der Maßstäbe setzt

Bischof Voderholzer hieß alle Anwesenden willkommen und gratulierte der Schulfamilie, der Stadt und der Region zu einem Neubau, der Maßstäbe setze. Danach hielt er mit den Anwesenden in der Studienheimkapelle eine liturgische Feier, musikalisch mitgestaltet von Orgel und Geige sowie drei Sängerinnen.

Das sei mehr als Lesen, Schreiben und Rechnen lernen, sondern führe zur Herzens- und Gewissensbildung und zur Ehrfurcht vor Gott und seiner Schöpfung. Dann erbat Voderholzer Gottes Segen für alle, die in diesem Gebäude lernen, lehren oder in der Verwaltung tätig sind, sowie ein gutes Miteinander und ein offenes Herz für den Nächsten.

Räume mit Weihwasser und Weihrauch gesegnet

Beim Gang durch das Schulgebäude wurden die Räume mit Weihwasser und Weihrauch gesegnet, ebenso 120 in der Glasfusing-Technik hergestellte bunte Klassenzimmerkreuze in den drei Farben des Schullogos. Carola Feldbauer, Jonas Fuchs, Angelina Hof und Katja Zahner trugen die Fürbitten vor, ehe die Feier mit dem Pontifikalsegen und dem Te Deum endete.

Im Anschlussprogramm hielten im Musiksaal einige Ehrengäste ihre Ansprachen, untermalt von der Schülerin Marina Müller (9c) mit dem diatonischen Akkordeon. Schulstiftungsdirektor OStD Günter Jehl stellte den wichtigen Bildungsauftrag der mehr als 300 kirchlichen Schulen in Bayern vor. Die Marienrealschule könne alle vier Wahlpflichtfächergruppen anbieten. Jehls besonderer Dank galt dem Landrat, der von einem „Leuchtturmprojekt“ gesprochen und finanzielle Hilfe des Landkreises zugesagt hatte, und Schuldirektor Maier, der mit seinem Führungsteam die Fusion managte. Ihm überreichte Jehl die Urkunde zum 40-jährigen Dienstjubiläum.

Start: Name:
Im Juli 2015 verkündete die Schulstiftung der Diözese ihre Pläne, Maristen- und Gerhardinger-Realschule zu vereinen. Nach dem Start eines Architektenwettbewerbs im Dezember 2016 erfolgte im Mai 2019 der Spatenstich, im November die Grundsteinlegung.Nach monatelanger Diskussion einigte sich die Schulfamilie auf den Namen Marienrealschule. Im Herbst 2021 bezogen die Schüler/innen ihr neues Gebäude. Noch anstehende Baumaßnahmen sollen bis 2024 abgeschlossen sein.

Schule, die Spaß macht

Architekt Markus Weber nannte die grundlegende Sanierung eines der vielbeachteen Bauprojekte der Region, das trotz bekannter Hindernisse gerade rechtzeitig zum Schulbeginn fertig wurde. Am Ende der Baumaßnahme 2024 sei eine Schule für 700 Schüler bei einer Nutzungsfläche von 9000 Quadratmeter entstanden.

Von der Mitarbeitervertretung MAV erhielt der Bischof durch Maria Hintereder eine Collage von weihnachtlichen Scherenschnitten des verstorbenen Maristenfraters Robert Schmitt, vom Schüler Josuah Bauer (8b) eine selbstgebastelte Weihnachtskrippe. Direktor Maier lobte die akkurate Arbeitsweise und das Höchst-Engagement der am Bau Beteiligten und sah die Zusammenlegung zweier bisher eigenständiger Schulen mit unterschiedlichen Ordens- und Schultraditionen als „das Beste aus zwei Guten“ an. Nun gehe man mit Mut und Zuversicht die bevorstehende Zeit an.