Ausflug
Markus Bauers Traum wurde Wirklichkeit

Frauenbund besuchte den gebürtigen Schönthaler, seine Familie und seine Tiere auf dem Mirtlhof.

22.08.2021 | Stand 16.09.2023, 0:50 Uhr
Für die Renovierung des Troidkastens erhielt Familie Bauer 2018 den Denkmalschutzpreis. −Foto: Schindler

Nach vielen Monaten Pause fand erstmals wieder ein Ausflug des Schönthaler Frauenbundes statt. In Fahrgemeinschaften fuhren circa 20 Frauen nach Ulrichsgrün, um den Bauernhof von Markus und Gabi Bauer in Ulrichsgrün zu besuchen. Markus Bauer, ein gebürtiger Schönthaler, erzählte von der Verwirklichung eines Traumes: Der Mirtlhof ist eine sehr alte Hofstelle, die vormals mit Wasserkraft Strom für den Eigenbedarf erzeugte; so wurde Getreide zu Schrot gemahlen und verkauft. 1999 starb der letzte Hofbesitzer. 2014 wurde über den Verkauf erstmals verhandelt und innerhalb kurzer Zeit wurde der Hof mit den dazugehörenden Grundstücken von Markus und Gabi Bauer erworben.

2015 wurde das Wohnhaus erst innen renoviert, ein Jahr später dann außen. Der gesamte Hof musste erst entrümpelt und gesäubert werden, um da weiterarbeiten zu können. Der Troidkasten aus dem Jahr 1787, der kurz vor dem Zusammenfallen war, wurde mit Unterstützung des Denkmalamtes saniert und von den neuen Besitzern liebevoll mit altem Handwerkzeug und Blumen dekoriert. Vom Landkreis Cham bekamen sie dafür den „Denkmalschutzpreis 2018“. Mit großem Aufwand und ganz viel Eigenleistung wurde danach auch der Schuppen, der noch ein paar Jahre älter war, wieder hergerichtet. 2015 kam der erste Hühnerstall für Legehennen dazu, 2016 weitere. Heute haben Markus und Gabi Bauer 500 Legehennen, die täglich circa 420 Eier legen. Markus und Gabi Bauer haben sich für Freilandhaltung entschieden, aber auch die Ställe großzügig gebaut. Sie sind deshalb auch für Biohaltung geeignet. Pro Quadratmeter dürfen neun Tiere gehalten werden. Bei den Bauers sind es gerade einmal vier Hennen. Markus Bauer erzählte von den Anfangsschwierigkeiten, von den vielen Vorschriften, die eingehalten werden müssen, und von den Erfahrungen, die er und seine Frau Gabi in den vergangenen Jahren gemacht haben. Dass es den Tieren gutgeht, konnten die Besucher beim Blick in den Hühnerstall sehen: Sie pickten und gackerten draußen und drinnen in sauberen Ställen… und auch das Umfeld draußen ist mit Gras bewachsen und mit einem Elektrozaun mit niedriger Stromstärke versehen (wegen Fuchs und Co.).

Man erfuhr etwas über die Futterzusammensetzung, über die Lichtmenge, die ein Huhn braucht, um gesund und legefreudig zu sein, und vieles mehr. Selbstverständlich muss auch regelmäßig ausgemistet werden, erzählt Bauer. Seine kleine Tochter Kathi kam vorbei und trug ein Huhn auf dem Arm: „Das ist Trixi“, sagte sie und zeigte auf den blauen Ring am Fuß. Die beiden kennen sich, das Huhn läuft ihr einfach hinterher – auch wenn der Hofhund Susi, eine Appenzellerin, daneben hergeht.

Markus Bauer führte die Besuchergruppe auch zu seiner kleinen Rinderherde mit Dexterrindern, einer kleinen dunklen Rinderrasse, die ursprünglich aus Irland kommt und für die Haltung im Freien ideal ist. Sie beweiden das Grasland rund um den Hof.

Das ehemalige Bauernhaus möchte man noch renovieren. Derzeit zieren Blumenkästen an den Fenstern und Tomatenstöcke die Hauswand des circa 200 Jahre alten Gebäudes. In der offenen Scheune wurden die Besucher mit Kaffee und Kuchen bewirtet. Die FB-Vorsitzende Resi Wutz bedankte sich beim Ehepaar Bauer für die informative Führung und überreichte ein selbst gefertigtes Geschenk.