Kommune
Mehr Gleichbehandlung für Vereine

Kompromiss nach Diskussionen: Der KSJS-Ausschuss in Roding passt die Richtlinien für die Sportförderung an.

23.02.2021 | Stand 16.09.2023, 4:11 Uhr
Die Stadt Roding will die Vereine weiter unterstützen. −Foto: Jens Wolf/picture alliance / Jens Wolf/dpa

Es wurde lange diskutiert, teils um Prozentpunkte gefeilscht und manches ganz gestrichen: Aber immer mit dem Ziel, den Vereinen im Stadtgebiet – so gut es geht – zu helfen und sie finanziell zu unterstützen. So kann man die Sitzung des Ausschusses für Kultur, Sport, Jugend und Soziales, der am Dienstagnachmittag im Rathaus in Roding allein im öffentlichen Teil zwei Stunden getagt hat, zusammenfassen.

„Ein Aufblähen dieser freiwilligen Leistungen soll verhindert werden“, ist sich Bürgermeisterin Alexandra Riedl mit ihrer Finanzverwaltung einig. Deshalb seien nur wenige Anpassungen geplant, die im Gesamten zu keiner größeren finanziellen Mehrbelastung der Stadt führen. „Wir wollen die Richtlinien auf den aktuellen Stand bringen. Die Vereine sollen aber nicht den Kürzeren ziehen“, erklärte Riedl.

Bei der Förderung des Vereinssports einigte man sich nach einer ausführlichen Debatte darauf, den Zuschuss für jeden Jugendlichen (bis 18 Jahre) von zwei auf drei Euro pro Jahr zu erhöhen. Pro Sparte erhält jeder Verein pro Jahr weiter 20 Euro, für jeden Erwachsenen, der gemeldet ist, gibt es weiter einen Euro pro Jahr. Im Gegenzug wird ein Punkt, der insbesondere die Fußballer betrifft, geändert: Bisher hat die Stadt jede am 1. Juli beim Bayerischen Fußballverband für die kommenden Punktspielrunde gemeldete Jugendmannschaft mit 100 Euro bezuschusst. Um eine Gleichbehandlung der Sportler zu erreichen, wird künftig jede gemeldete Jugendmannschaft – also egal, ob Fußball, Handball oder Rockn’n’Roll – mit 50 Euro gefördert. Spielgemeinschaften werden beim federführenden Verein beziehungsweise anteilsmäßig gewertet.

Meinungen zum Thema: Sie finde den Vorschlag gut, sagte Anette Muhr. Sie habe aber nichts gegen Fußball. Die Erhöhung von zwei auf drei Euro sei begrüßenswert, meinte Thomas Reger. Den Fußball-bezogenen Passus zu streichen, hielt er aber für bedenklich, da dadurch beispielsweise Vereine wie die SpVgg Mitterdorf oder der SV Mitterkreith weniger Geld als bisher erhalten würden. „Es ist ein Unterschied, ob jemand nur gemeldet oder aktiv im Spielbetrieb ist“, sagte Stefan Straßburger. Den Punkt komplett zu streichen, tue weh, machte Ulli Kraus deutlich. „Wir müssen einen Kompromiss finden“, meinte Verena Graßl. Sie schlug vor, 50 statt 100 Euro zu geben. Ziel sei eine Gleichbehandlung, betonte die Bürgermeisterin. Die Fußballer würden ja auch noch einen Zuschuss für den Unterhalt der Plätze bekommen. So kam der Ausschuss überein, künftig für jedes gemeldete Jugendteam 50 Euro zu gewähren.

Für förderungswürdige Projekte wird weiter ein Zuschuss von zehn Prozent der förderungsfähigen Baukosten in Aussicht gestellt. Anträge sollen bis 30. November des Vorjahres eingereicht werden. Den Kauf von Sportgeräten bezuschusst die Stadt mit zehn Prozent nur in solchen Fällen, in denen der Anschaffungspreis eines einzelnen Gerätes die Summe von 500 Euro (bisher 250 Euro) überschreitet.

Die nun vom Ausschuss angepassten Richtlinien zur Sportförderung wird der Stadtrat noch offiziell beschließen. Danach wird das Papier den Rodinger Vereinen zugesandt.