Tourismus
Mehr Luxus-Camping fürs Kötztinger Land

Die Stadt knackt einen neuen Gäste-Rekord. Jetzt will Bürgermeister Hofmann auf neue Angebote für den Outdoor-Urlaub setzen.

15.03.2019 | Stand 16.09.2023, 5:49 Uhr
Roman Hiendlmaier

Nah an der Natur, aber mit Komfort: Luxus-Camping ist ein Mega-Trend, von dem Bodenmais mit einer neuen Anlage profitieren will. Fotos: ADAC/dpa/rsr/wf

So viele Gäste wie noch nie hatte die Stadt Bad Kötzting 2018. Kurdirektor Sepp Barth und Bürgermeister Markus Hofmann stellten die Jahresstatistik vor, wonach im Vorjahr die Zahl der Ankünfte wie auch der Übernachtungen um rund zehn Prozent gestiegen sind. 44 301 Ankünfte und 232 259 Übernachtungen hatten die 71 Vermieter im Stadtbereich bis Jahreswechsel gezählt.

„Ein großartiges Ergebnis,“ lobten beide die Jahresstatistik, die ein Beleg für die Attraktivität der Anbieter und der Region seien. Bad Kötzting profitiere vom Trend zur Naherholung, so Sepp Barth. Mehr als die Hälfte der Gäste in der Stadt seien aus Bayern oder Baden-Württemberg mit einem Anreiseweg von bis zu drei Stunden. Sepp Barth: „Solche Urlaube werden heuer immer öfter mehr oder weniger spontan geplant und kurzerhand auf einem der Urlaubsportale eingegeben: Anforderungen, Entfernung, Preis – Buchung.“

Erfolg contra Personalmangel

„Camping in dieser neuen Form hat mit dem Image von Zwei-Mann-Zelten und Dixi-Klos nichts mehr zu tun“Kurdirektor Sepp Barth

Barth: „Zu wenig, ganz klar. Aber wir können unsere Hilfe nur anbieten – umsetzen müssen es die Unternehmer das selber.“ Wobei diese Statistik vom allgemeinen Fachkräftemangel relativiert werde, fügt Sepp Barth hinzu. Im regionalen Tourismus würden und wollen viele mehr oder neues anbieten, was aber mangels personeller Kapazitäten nicht möglich sei. Im Gegenteil: „Einige Betriebe haben mangels Personal bereits ihr Angebot herunterfahren müssen.“

So haben sich die Zahlen der Ankünfte und Übernachtungen in den letzten Jahren entwickelt

Besagter Mangel beim operativen Personal bremse nach den Worten Barths leider auch das Interesse von Investoren, die Bad Kötzting in Richtung neuer Rekorde voranbringen könnten. Mit Blick auf die steigende Zahl an finanziell potenten Ruheständlern sind Barth und Hofmann beispielsweise überzeugt, dass die Stadt Potenzial für ein weiteres Hotel der gehobenen Klasse habe.

Ob wohlhabende Ruheständler oder junge Familien – immer mehr Städter leihen oder kaufen sich ein Wohnmobil oder einen Wohnanhänger und geben eine Route in Richtung Natur ins Navi ein. „Camping in dieser neuen Form hat mit dem Image von Zwei-Mann-Zelten und Dixi-Klos nichts mehr zu tun,“ sagt Barth.

Der Blick nach Bodenmais

Teilten sich früher Sparfüchse und Wackeldackel-Spießer die Parzellen, bieten Fünf-Sterne-Anlagen WLAN, Supermarkt, Restaurant, Kinderspielplatz, oder einen Shuttle-Service zur nächsten Stadt oder Freizeiteinrichtung. Eine solche Fünf-Sterne-Anlage wird gerade nahe Bodenmais als eine der größten Baumaßnahmen im Landkreis Regen von der örtlichen Firmengruppe Weikl erbaut.

Als Ergänzung zur bestehenden Camping-Anlage am Fluss könnte die Stadt mit ihren Attraktionen wie Aqacur, Spielbank und dem Kurpark ein neues Klientel gewinnen. Allerdings gelte hier die gleiche Prämisse, wie bei einem neuen Hotel der gehobenen Klasse: Die Stadt kann nur ihre Bereitschaft signalisieren und Angebote machen – das Risiko müssten Investoren schultern.

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