Seminarreihe
Menschen mit Demenz betreuen lernen

AOK und Deutsche Alzheimergesellschaft bieten die Schulung „Hilfe beim Helfen“ daheim an.

26.05.2022 | Stand 15.09.2023, 4:49 Uhr
Die häusliche Pflege von Angehörigen mit Demenz kann sehr anstrengend sein. −Foto: d

Etwa 226 000 Menschen mit Demenz leben zurzeit in Bayern. Am häufigsten führt eine Alzheimererkrankung zu einer Demenzsymptomatik. Im fortgeschrittenen Stadium sind Betroffene auf vermehrte Begleitung und Pflege angewiesen, die häufig von Angehörigen erbracht wird. Die AOK und der Landesverband Bayern der Deutschen Alzheimer Gesellschaft unterstützen die Pflegepersonen mit dem Schulungsangebot „Hilfe beim Helfen“.

Die interaktive Seminarreihe besteht aus sieben inhaltlich aufeinander abgestimmten Einheiten. Fachexperten der Alzheimer Gesellschaft zeigen auf, wie sich Menschen durch die Alzheimer-Demenz verändern können und wie ein guter Umgang mit Betroffenen gelingen kann.

„Menschen mit Demenz haben ihre eigene Wahrnehmungswelt, die von der äußeren Realität abweichen kann“, so Dagmar Kneip, Pflegeberaterin der AOK in Cham. Wer an der Schulung teilnimmt, erwirbt zunächst Wissen über Demenzerkrankungen, um so die innere Welt eines Menschen mit Demenz besser verstehen zu können. Darauf aufbauend lernen die Angehörigen, wie eine an den Bedürfnissen der Betroffenen orientierte Begleitung möglich wird, wie man als Pflegeperson mit schwierigen Pflegesituationen umgeht und welche Entlastungs- und Teilhabeangebote es vor Ort gibt. „Die Pflege wird leichter, wenn man weiß, wie sich die Krankheit äußert und wie man damit am besten umgeht“, so Dagmar Kneip. Die Seminarreihe umfasst sieben Einheiten zu je zwei Stunden.

Weil sich das Krankheitsbild der Demenz so einzigartig wie der betroffene Mensch selbst zeigen kann, stellt der Pflegealltag die Angehörigen und Betreuungspersonen häufig vor besondere Pflegesituationen, die eine persönliche Beratung erfordern. „Die Alzheimererkrankung führt zu Veränderungen in der Alltagskompetenz“, so Dagmar Kneip.

Vor Ort machen sich die Fachexperten ein Bild von der persönlichen Pflege- und Wohnsituation, vom sozialen Umfeld und den bereits vorhandenen Kenntnissen der pflegenden Angehörigen. Je nach Bedarf können beispielsweise Tipps für eine veränderte, angepasste Kommunikation zwischen Pflege- und Betreuungsperson hilfreich sein. Zudem gibt es Rat etwa zu technischen Hilfsmitteln und zum Thema Ernährung. Auch eine Beratung zu rechtlichen und finanziellen Fragen ist möglich.

Da die Fachberaterinnen und -berater mit den regionalen Gegebenheiten vertraut sind, können sie ergänzende Unterstützung vor Ort vermitteln, wie zum Beispiel den Kontakt zu Selbsthilfegruppen. Die häusliche Schulung dauert in der Regel zwei Stunden.