„Still und leise legte sie ihren Geist in Gottes Hand“, so lauteten die Worte auf dem Sterbebild von Maria Drexler aus Arrach, die am 2. Mai kurz vor ihrem 93. Geburtstag verstarb. Das Requiem in der Pfarrkirche Haibühl zelebrierte Pfarrer Johann Wutz. Musikalisch mitgestaltet wurde die Trauerfeier von einem Gesangsduo mit Liedern aus der „Waldler-Messe“.
Das Leben der „Michn Marl“ begann am 8. Mai 1928 in Arrach. Ihre Eltern hießen Franz und Ottilie Meindl, die eine kleine Landwirtschaft betrieben. Sie wuchs mit sechs Geschwistern auf, die alle schon verstorben sind. In der Familie wurde viel gesungen und musiziert. Als 15- oder 16-Jährige reiste sie im Krieg mit ihrer Schwester nach Wien. Dort besuchte sie einen Bruder, der schwer verletzt im Lazarett lag. „Während dieser Zeit hat sie Bombenangriffe auf die Stadt miterlebt“, wusste Pfarrer Wutz zu berichten. Diese Erlebnisse haben sie geprägt, denn sie erzählte immer wieder davon. Trotzdem hat sie aber immer von einer schönen Kinder- und Jugendzeit gesprochen.
Am 27. April 1949 heiratete sie in Arrach Johann Drexler. Sie schenkte den Kindern Heinz, Max und Maria das Leben. Im Jahr 1962 konnte die Familie in ihr neues Haus einziehen. Maria Drexler war eine fleißige Hausfrau und liebevolle Mutter. Nebenbei putzte sie etliche Jahre das Arracher Schulhaus und die Gemeindeverwaltung. Der Fortgang der Jahre brachte auch sehr dunkle Stunden, wie den frühen Tod des Ehemannes Josef am 29. November 1983 und des Sohnes Heinz am 27. März 1997.
Die Heimgegangene war ein aktives Mitglied beim Arracher Trachtenverein D’Riedlstoana. Die letzten Jahre verbrachte sie bei ihrer Tochter Maria in Bad Kötzting/Grub. Bis zuletzt hatte sie große Freude an ihrer Urenkelin Josepha. Zwei Tage vor ihrem Tod saß die „Michn Marl“ mit ihren Lieben noch lange in der warmen Frühlingssonne. Tags drauf am Samstag verschlechterte sich jedoch ihr Gesundheitszustand. „In der Nacht auf Sonntag ist Maria Drexler friedlich in die Ewigkeit hin-übergeschlafen“, tröstete der Geistliche die Hinterbliebenen. Voller Trauer um sie sind neben Sohn Max und Tochter Maria auch die beiden Enkelkinder Daniela und Sebastian mit Familien. (krp)
