Pfarrei
Minis verwöhnten ihre Gäste

Die Minstacher Messdiener hatten zum Oktoberfest eingeladen. Im Pfarrsaal und im Partyzelt kamen Groß und Klein auf ihre Kosten.

05.10.2021 | Stand 15.09.2023, 23:54 Uhr
Holder Hierl
−Foto: Holder Hierl

Was München nicht zustande bringt, das schaffen die Minstacher Ministranten. Das stellte Anna Steinkirchner am Samstagabend fest, als sie die vielen Gäste zum ersten Mini-Oktoberfest der Messdiener aus Chammünster im Pfarrheim zu diesem fröhlichen Fest willkommen hieß. Und die Altardiener hatten sich eine Menge einfallen lassen, um „das Volk“ an den (Bier-)Tischen bei Laune zu halten, bis schließlich ein Teil des Pfarrsaals zur Disco umfunktioniert wurde.

Schon beim Zugang sah man, was es alles Gutes zu essen und zu trinken gab, und die Fieranten boten Volksfest-Mitbringsel, wie Lebkuchenherzen, bunte Motivluftballons oder gebrannte Mandeln, an. Im Pfarrsaal und im Partyzelt fanden sich schnell Tischgemeinschaften zusammen, die sitzen bleiben durften und nicht auf schwankenden Bierbänken Oktoberfest-Hits oder Schunkelwalzern körperlich rhythmisch nachgehen mussten. Vielmehr konnte den ganzen Abend ein ausgedehnter Schmaaz gepflegt werden, selbst als die „Oktoberfestkapelle“ Mathias Adam die Gespräche mit der Harmonie musikalisch unterlegte.

Die meisten Gäste holten sich eines der Festschmankerl, von Weißwürsten über (bayerischen) Wurstsalat und Obazdn bis zum Volksfestkaas mit Brezn, und genossen dazu eine Halbe oder zwei. Zwischendrin erzählten bzw. spielten die Ministranten Witze aus dem erweiterten kirchlichen Bereich, die Pfarrer Sebastian Scherr, in kurzer Lederhose, mit Trachtenleiberl und Wadelstrümpfen, ebenso erheiterte wie die übrigen Festgäste. Auch Tanzeinlagen mit Boarischen zeigten die Mädl und Boum gekonnt.

Irxenschmalz war gefragt

Noch sportlicher ging es beim Maßkrugstemmen zu, wobei Pfarrer Scherr zeigen musste, ob er mit dem Irxenschmalz von Stadtrat Stefan Schönberger mithalten kann. Lange Minuten hielten sie den Krug am ausgestreckten Arm, zwischendurch wurde mit der andern Hand noch schnell ein Schluck aus dem Bierglas genommen, um die Muskeln wieder aufzupumpen. Und es dauerte und dauerte, und es wurde noch mal ein wenig Wasser in die Krüge nachgegossen, bis es dem Pfarrer genug war und er seinem Kontrahenten gratulierte. Als Anerkennung gab es eine halbe Stange Hartwurst.

Nach den starken Männern kamen die starken Frauen. KAB-Vorsitzende Maria Schneider musste gegen die Monika Linhart antreten, beide sportlich aktiv, und so dauerte es auch hier, bis die noch schlankere Monika den Arm sinken ließ. Auch jeweils ein Paar der Minis maß sich am Maßkrug.

Und dann kam Mariechen (Theresa Steinkirchner). Mit ihrem ausgestopften Hinterteil und dem Minihütchen auf dem Kopf zeigte sie aber schnell, dass sie keine knöcherne Jungfrau ist, vielmehr tanzte sie zu rockigen Klängen in den Saal. Und was sie alles über die Pfarrei wusste! Klar, dass Pfarrer Sebastian Scherr da die Hauptperson war. Habe er doch in Chammünster schon Modetrends gesetzt, als er seine morgendlichen Joggingrunden mit einem blauen und einem roten Strumpf absolvierte. Da bleibt den Damen nur noch eins: Eine neue Kollektion muss ins Haus. Denn nach der bisherigen schwarzen Phase in der Pfarrei seien nun bunte Farben angesagt.

Mariechen in Plauderlaune

Einen treuen Helfer habe er in Kirchenpfleger Jürgen Steinkirchner, der seit Wochen gegen die Verunkrautung des Friedhofs ankämpft, so dass selbst seine Frau selten weiß, wo er gerade zwischen den Beikräutern zu finden sei. Und als sie der Pfarrer mal fragte, wo denn ihr Mann sei, sagte sie nur: „Bingo!“ Der Jürgen hofft immer vergeblich auf Hilfe bei seiner erdnahen Arbeit und so war er ganz freudig erregt, als sich der Pfarrer näherte, offenbar, um ihm ein bisschen beizustehen. Doch der sagte nur: „Da hast aber a scheene Orbat“, und ging weiter. Noch viele interessante Erlebnisse wusste Mariechen, die der normale Pfarrangehörige gar nicht mitbekommt. (chi)