Fasching in Chammünster
Minsta-Musical trotzt dem Regen: Faschingszug zog viele Besucher an

19.02.2023 | Stand 15.09.2023, 1:32 Uhr

Sie sterben – wie der Minstacher Fasching – nie, die untoten Prinzen.

Hat der Herrgott die Minsta-Act-Schwestern oder den Jesus mit seine Aposteln als Blasphemie gesehen? Auf jeden Fall schickte er akkurat zum Beginn des Minstacher Faschingszugs am Sonntagmittag kräftigeren Regen auf die vielen Wagen und Zuschauer. Trotzdem war die Stimmung bestens, als Karl Wartha mit seinem Leierkasten, heuer ganz alleine, den Zug punkt 13.30 Uhr vom Dorfplatz aus anführte.

Und dann kam schon der Prunkwagen der Minstacher Faschingsgesellschaft mit der Garde, den Hofräten und dem Prinzenpaar Rebecca und Manuel und zeigte das Motto des diesjährigen Minstacher Faschings: „The show must go on – Minsta-Fasching, das Musical“.

Närrische Nachwuchs

Und dann kam auch schon der närrische Nachwuchs: Viele Bergzwergerl vom Hader-stadler Kindergarten mit ihren Familien marschierten tapfer durchs Nass, verteilten und sammelten Guadln. Die Min-stacher Feuerwehr ist aufs Radl umgestiegen, weil sie in ihr Auto keine Spritze mehr reinkriegt. Aber auf den Radgepäckträgern passt alles drauf. Ebenfalls per Rad, aber nur auf einem folgte die Einradgruppe des FC, wobei ihre Leiterin sogar ihren Kinderwagen vom Rad herab mitschob. Die einstigen Faschingsprinzen sind nicht totzukriegen, immer wieder kriechen sie aus ihren Särgen und saugen das Blut ihrer Nachkommen.

Gaudiwurm durch das Dorf

Auf der Puder-Rosa-Ranch haben die Squaws das Regiment übernommen – und das Feuerwasser. Zwei prächtige Totempfähle zierten ihren Wagen achtern. Die Fußballer der beiden FCs wären gerne löwenstark beim Toreschießen. Ihre Frauen versuchten es als Minsta Act mal mit Beten. Die Schützen der Schützengilde folgten den Spuren Aladins ins Morgenland. Einen halben Wald hat die Bevölkerung der Hütt’n Ried am Sand für ihren Wagen verbaut, um eine Après-Ski-Atmosphäre zu schaffen.

Nicht leicht hat es die Feuerwehr Vilzing. Seit Jahren wartet sie auf das versprochene Gerätehaus, der Baubeginn wird immer wieder hinausgeschoben. Jetzt hat der Kommandant die Jugend als Bautrupp ausstaffiert, damit endlich was vorangeht. Den Saufzwergen folgten die „Hofinger Vambiere“, die nach den Zwangspause-Jahren nun wieder aktiv wurden.

Am Schluss hatten die Schlonegger ihr Bierfassl vom Vilzinger Feuerwehrball gerettet und führten es auf ihrem spanischen Wagen mit. Und dahinter hatten sie ihre Spanische Fliege dabei, schön abgesichert haben sie das wilde Insekt mit seinem Riesenstachel. Aber hinten nach kam ja noch der Prophet mit seinen Jüngern, quasi als Absicherung.

So zog der Gaudiwurm durchs Dorf und dann hinauf zum Sportgelände, wo die Gaudi dann noch im Zelt weiterging.

− chi