Wirtschaft
Mit Azubi-Mobil zum Kunden und zur Arbeit

Mit Strategie der Wertschätzung will die Firma Max Heimerl Bau in Schönthal ihre Auszubildenden bei der Stange halten.

05.09.2021 | Stand 16.09.2023, 0:44 Uhr
Max Heimerl (li.) und Peter Heimerl (re.) mit den Auszubildenden Jannik Breu, Matthias Roider, Carlos Pregler und Timo Pfeilschifter – und mit den Azubi-Mobilen −Foto: Therese Schindler

Die Firma Max Heimerl Bau hat zum 1. September vier neue Auszubildende eingestellt. Drei von ihnen bekommen ein Azubi-Mobil vom Unternehmen gestellt; der vierte fährt in Kürze selber. Das kleine Fahrzeug ist 45 km/h schnell und kann mit dem Mopedführerschein genutzt werden. Die Dieselfahrzeuge werden in der Firma aufgetankt. „Sie dürfen auch privat genutzt werden“, so Max Heimerl.

Die Firma Heimerl macht auch hier eine Ausnahme und ist Vorreiter einer neuen Strategie: Das Image des Handwerks aufwerten und damit Vorbild für andere sein.

Das Unternehmen profitiert aber auch selber davon. Der Auszubildende kommt pünktlich zum Betrieb, zum Kunden oder zur Berufsschule – mit dem Fahrzeug geht es schnell, sicher und unabhängig vom Wetter. Verspätungen von Bus und Bahn haben keinen Einfluss mehr. Firmenchef Max Heimerl denkt dabei an die Zukunft: Zufriedene Azubis können als Fachkräfte von morgen für den Betrieb gesichert werden. Nicht nur für den Betrieb ist das ein Plus, auch für den Auszubildenden selbst. Max Heimerl will damit den Stellenwert der Azubis im Team und deren Selbstwertgefühl steigern. Er denkt auch an deren Sicherheit auf der Straße (Auto statt Moped) und an ihre Gesundheit (Kälte, Regen). Die Firma gewährt den Lehrlingen, die so ein Azubi-Mobil fahren, einen Vertrauensvorschuss. Sie übernimmt die Kosten, der Fahrer die Verantwortung, auch für Pflege und Sauberkeit. Max Heimerl: „Der Auszubildende soll wissen, die schauen auf mich und tun was dafür.“

Der Firmenchef begrüßte die vier neuen Mitarbeiter: die Maurerlehrlinge Matthias Roider aus Pemfling, Jannik Breu aus Döfering und Carlos Pregler aus Premeischl sowie den Bauzeichner-Lehrling Timo Pfeilschifter aus Pemfling. Alle wurden einheitlich eingekleidet. Auf die Frage, warum sie sich für diesen Beruf entschieden, sagten sie, weil sie gerne draußen sind und im Team arbeiten sowie sichtbar etwas schaffen wollen, und weil sie Menschen bei der Verwirklichung ihres Traums vom eigenen Haus helfen wollen.

„Handwerk hat eine goldene Zukunft“, betonte Max Heimerl. Die Wartezeiten für einen Handwerker-Termin seien länger als beim Facharzt. Der Handwerksberuf sei sehr gefragt, sein Stellenwert steige. „Wir geben euch die Möglichkeit, alles zu lernen und bieten euch Zukunftsperspektiven“, so Heimerl an die Adresse der Azubis. Es gebe verschiedene Berufe, die darauf aufbauen. Heimerl sprach von einem krisensicheren Job: „Wir geben euch die Möglichkeit, dass ihr einen Lebensarbeitsplatz habt.“

Jeder Lehrling bekommt einen Paten zugeteilt, der für ihn zuständig ist und an den er sich wenden kann. Diese Strategie habe sich in den vergangenen Jahren bewährt. (woa)