Gemeinderat
Mobiliar sorgte für Debatte

Bei den Anschaffungen für den Garten beim Bürgerhaus schieden sich die Geister. Künftig sind Trauungen im Freien möglich.

18.06.2021 | Stand 16.09.2023, 2:24 Uhr
Thomas Mühlbauer
Im neuen Bürgerhofgarten (im Hintergrund) in Pösing sollen auch Garnituren aufgestellt werden. −Foto: Thomas Mühlbauer

Lange Zeit lief die Gemeinderatssitzung am Donnerstagabend nach Plan. Doch als Bürgermeister Michael Reith Top 6, „Anschaffungen für Bürgerhofgarten (Sitzgelegenheiten und Sonnenschutz)“ aufrief, startete eine fast 45-minütige kontroverse Debatte im Gremium über das Für und Wider.

2. Bürgermeisterin Sonja Blodig stellte vor, was sie in den zurückliegenden Wochen an Angeboten eingeholt und erarbeitet hatte. So würde die Möglichkeit bestehen, vier Tische mit 16 oder 24 Stühlen anzuschaffen. Des Weiteren sei angedacht, einen Sonnenschirm mit einem Durchmesser von sechs Metern anzuschaffen. Allerdings lägen die Kosten beim vorgestellten Modell für die Sitzgarnituren bei circa 3000 Euro und beim Sonnenschirm mit LED-Beleuchtung bei 5000 Euro.

Gemeinderat Rudi Käsbauer war der Erste, der das Wort ergriff. Er warf ein, dass diese Anschaffung nicht vor Vandalismus geschützt sei. Während der Diskussion wurde immer klarer, dass die Möbel den ganzen Sommer über auf ihrem Platz bleiben sollen. Nachdem auch Gemeinderat Richard Bauer wissen hatte lassen, dass er von dieser Anschaffung nicht überzeugt sei, versuchte Bürgermeister Michael Reith einen Konsens herbeizuführen. „Diese Anschaffung wäre doch ein guter Aspekt, den Ort zu beleben“, meinte er. Überzeugen ließen sich die Räte aber dadurch nicht. Daraufhin wurde ein weiterer Vorschlag eingebracht: Zunächst solle man vielleicht mit zwei Tischen und acht Stühlen beginnen und den Schirm weglassen. Reith sagte an seine Räte gerichtet: „Wir möchten doch den Ort beleben, oder nicht?“

Konkurrenz fürs Wirtshaus?

Bauer befürchtete, dass man mit dem Bürgergarten eine Konkurrenz zum Wirtshaus schaffe, und das wolle man doch auch nicht. Reith stimmte Bauer in diesem Punkt zu. Vizebürgermeisterin Blodig, die viel Zeit in in die Vorbereitung investiert hatte, wirkte etwas resigniert: „Wir haben jetzt in das Bürgerhaus so viel Geld investiert und jetzt fangen wir da zu sparen an?“,sagte sie. Da immer noch keine Einigkeit in Sicht war, stellte wiederum Rudi Käsbauer, der die Diskussion angestoßen hatte, noch mal seine Sicht der Dinge dar: „Wir drehen uns doch bei dieser Diskussion im Kreis. Wenn wir was anschaffen, brauchen wir auch was, das dem Vandalismus standhält.“ Sonja Blodig präsentiert eine Alternative zum 5000-Euro-Schirm – nämlich einen Sonnenschirm für 1000 Euro. Schließlich formulierte der Bürgermeister einen Beschluss, in der Hoffnung, seine Räte davon überzeugen zu können: Anschaffung von zwei Tischen und zwölf Stühlen mit einem Sonnenschirm für 1000 Euro. Alle Gemeinderäte stimmten schließlich für diese Anschaffung.

Weiter wurde beschlossen, den Bürgerhofgarten auch künftig für Trauungen zu nutzen. Diese Form im Freien werde – auch aufgrund der Pandemie – immer mehr nachgefragt, so Reith. Bei schönem Wetter könne man nun auch dort heiraten, bei schlechtem Wetter bleibe es beim Standesamt im Gemeindehaus.

Tag der offenen Tür im Juli

Die Hochzeit im Bürgerhofgarten werde aber mit Extra-Kosten von Seiten der Verwaltung in Rechnung gestellt. Nachdem die Abnahme des Gemeindehauses erfolgt ist, werde man am Sonntag, 11. Juli, einen Tag der offenen Tür veranstalten. Über die Einzelheiten dieser Veranstaltung mache sich der Gemeinderat in einer internen Sitzung Gedanken.

Weiter ging es mit der Beratung über eine neue Asphaltdecke ab Einmündung Baugebiet „An der Brückl- Seign“ bis hin zur Weiherstraße. Das Gremium entschied, etwas mehr Geld in die Hand zu nehmen und den Kreuzungsbereich bei der Weiherstraße auch noch vernünftig herzurichten.

Weiter informierte Reith darüber, dass man aktuell eine Bestandsaufnahme der Pösinger Ortsrufanlage durchführe. Im Zuge dessen werde auch das neue Baugebiet an die Anlage angeschlossen. Ab 1. September sei es auch im Landkreis Cham möglich, den digitalen Bauantrag einzureichen. Ferner gab der Bürgermeister bekannt, dass die Benutzung der Turnhalle wieder möglich ist. (rtn)