Zimmerer
Moderner Beruf mit hohen Anforderungen

Immer mehr Bauherren entscheiden sich für ein Haus in Holzbauweise. Über diesen Trend freuen sich auch 31 junge Gesellen.

03.08.2018 | Stand 16.09.2023, 5:58 Uhr

Die neuen Zimmerergesellen mit den Ehrengästen vor dem Gasthof Hecht in Roding-Mitterdorf Foto: ctf

„Das Zimmererhandwerk liegt voll im Trend!“ Dies betonte der Obermeister der Zimmerer-Innung Cham, Tobias Weber, bei der Abschlussfeier der Sommergesellenprüfung im Zimmererhandwerk. 31 junge Männer aus den Landkreisen Cham, Schwandorf und Amberg-Sulzbach erhielten am Mittwochabend ihre Gesellenbriefe. Alle Grußwortredner stellten die besten Zukunftsaussichten in diesem Beruf heraus. „Ein moderner Handwerksberuf mit hohen Anforderungen“, bescheinigte Vizelandrat Markus Müller dem Berufsstand.

Groß war die Zahl der Gäste, die Innungsobermeister Tobias Weber zur Abschlussfeier im Gasthof Hecht in Roding-Mitterdorf willkommen heißen konnte. Er sprach von besten Zukunftsperspektiven für den Berufsnachwuchs. Immer mehr Bauherren erkennen nach seinen Worten die Vorteile des Natur-Baustoffes Holz und entscheiden sich für ein Haus in Holzbauweise. Auch im öffentlichen Bau habe der Baustoff Holz einen festen Platz eingenommen.

Ein „krisensicherer Beruf“

„Als Zimmerer haben Sie einen äußerst krisensicheren Beruf“, betonte Weber und gratulierte den 31 Junggesellen zur Gesellenprüfung. „Wer hoch hinaus will, hat beste Aussichten im Landkreis Cham“, münzte Landratsstellvertreter Markus Müller ein Motto des Landkreises auf gut ausgebildete Zimmerer um und nannte ihn einen „modernen Handwerksberuf mit hohen Anforderungen“. So seien Zimmerer die Experten im Holzbau.

Durch die gute Ausbildung in den bodenständigen Unternehmen hätten beste Prüfungsergebnisse erzielt werden können. Lob zollte er auch der Beschulung der Lehrlinge aus den Landkreisen Cham, Schwandorf und Amberg-Sulzbach am Baukompetenzzentrum in Furth im Wald. Müller zeigte sich mit den stabilen Lehrlingszahlen zufrieden und nannte den Zimmererberuf einen der schönsten und kreativsten Handwerksberufe überhaupt.

Das Können eines guten Zimmerers sei sehr gefragt, angefangen bei Dachstühlen und komplexen Tragwerkskonstruktionen bis hin zu kompletten Häusern und Bauwerken aus Holz. „Das Zimmerer-Handwerk steht für Tradition und Innovation“, betonte der Vizelandrat und erinnerte an höchste technische Anforderungen durch den Einsatz modernster Maschinen.

Hier könne man von „Handwerk 4.0 sprechen, denn die Digitalisierung habe auch in diesem Beruf Einzug gehalten. Wichtig sei auch der Klimaschutz durch Holz, denn jede Entscheidung für ein Gebäude aus Holz, jeder Kubikmeter verbautes Holz bedeute einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz. Der Landkreis Cham lege zudem großen Wert auf Bildung.

Ein weiterer Schritt

Müller verwies auf den Neubau der Berufsschule in Cham. Zudem sei ab nächstem Jahr ein duales Studium für Zimmerer im Bauingenieur-Wesen an der Berufsschule Furth im Wald möglich. Dies sei ein weiterer Schritt in der Gleichwertigkeit von akademischer und beruflicher Bildung. Der Vizebürgermeister der Stadt Roding, Alfred Reger, sprach von einem berechtigten Tag der Freude. Die Ausbildung zeige auch, dass die einheimischen Handwerksbetriebe ihrer gesellschaftspolitischen Verantwortung bestens nachkämen.

Holz, erklärte Kreishandwerksmeister Georg Braun, sei ein bedeutender nachwachsender Rohstoff, der in fast allen Regionen Europas und natürlich auch „in unserer schönen Oberpfalz“ verfügbar sei. Durch diese räumliche Nähe zum Baustoff Holz eröffneten sich vielfältige Marktpotenziale. „Eigentlich ist Holz zum Verheizen zu schade“, unterstrich der Kreishandwerkmeister und verwies auf dessen hervorragende Ökobilanz.

Benehmen und Disziplin

„Der Gesellenbrief isst auch ein Zeugnis dafür, erwachsen zu sein. Er bescheinigt charakterliches Benehmen und Disziplin“, betonte Braun und appellierte an die Junggesellen, die Weiterbildung nicht zu vergessen. Die Glückwünsche der Berufsschule überbrachte Studiendirektor Johan Altmann. Er hob hervor, dass die Prüfung nicht einfach gewesen war. Die jungen Burschen aber zeigten sich eifrig und bestens vorbereitet.

Mit der Überreichung der Gesellenbriefe wurden auch neun Prüfungsbeste mit einem Buchpreis geehrt. Für den Prüfungsbesten Andreas Treml gab es als Überraschung einen Zimmererhammer mit persönlicher Gravur. Dem Prüfungsausschuss gehörten an: Vorsitzender Andreas Drexler, Beisitzer Franz Amberger, Richard Kurz, Franco Galli und Roman Hofmann, Lehrerbeisitzer Johann Altmann, Claudia Fürst und Anton Weidner.

Die Zimmerer aus dem Bereich Cham waren: Christian Alt (Zimmerei Meiler Kleinwinklarn), Dominik Bühler (Ernst Wutz, Grafenkirchen), Sebastian Fischer (Zimmerei Haller, Rattiszell), Maximilian Forner (Gruber Holzwerke GmbH, Roding), Matthias Fuchs (Feldbauer Bau GmbH, Roding), Daniel Hochmuth (Holzbau Drexler, Bruck), Michael Holzer (Feldbauer Bau GmbH, Roding), Jerome Irlbeck (Holzbau Jaki, Patersdorf), Dominik Karl (Feldbauer Bau GmbH, Roding), Andreas Krempl (Holzbau Drexler, Bruck), Maximilian Kuttenberger (Gruber Holzwerke GmbH, Roding), Marcell Orovecz (Gruber Holzwerke GmbH, Roding), Maximilian Rückerl (Holzbau Zisler, Waldmünchen), Daniel Saradeth (Johannes Kainzbauer GmbH, Rettenbach), Roland Scheubeck (Christian Daiminger Traitsching), Viktor Seidel (Reinhard Mühlbauer, Bad Kötzting-Kammern), Andreas Treml (Alois Dimpfl, Arnschwang) und Christof Wiendl (Holzbau Drexler, Bruck) (ctf)

Die Geehrten im Überblick

Die Prüfungsbesten waren: Andreas Treml, Neukirchen b. Hl. Blut (Ausbildungsbetrieb: Zimmerei Alois Dimpfl, Arnschwang); Maximilian Kuttenberger, Nittenau (Holzwerke Gruber GmbH, Roding); Matthias Walbrun, Bruck (Stefan Gleixner, Nittenau); Daniel Hochmuth, Reichenbach (Holzbau Drexler, Bruck); Maximilian Rückerl, Waldmünchen-Katzbach, (Zimmerei Holzbau Zisler (Waldmünchen-Katzbach); Moritz Simececk, Amberg (Holzbau Thomas Peichl, Hahnbach); Maximilian Fischer, Schwandorf (Jürgen Galli, Teublitz); Andreas Krempl, Maxhütte-Haidhof (Holzbau Drexler, Bruck), und Tim Steinshorn, Schwandorf (Zweck Holzbau GmbH, Schwandorf)