Solidarität
Nachbarschaftshilfe: Helfer werden gesucht

Die Stadt wünscht sich eine Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhalts – die Malteser neuen Schwung für ihren Besuchs- und Begleitdienst.

29.10.2021 | Stand 15.09.2023, 23:32 Uhr
Hans Schmelber
Von links: Stadtrat Markus Dirscherl, Seniorenbeauftragte Anni Bittner, Gabriele Bösl, die Dienststellenleiterin der Malteser, Martina Vogl, Bürgermeister Stefan Spindler, Henrike Heringhaus-Barth und dritter Bürgermeister Karl Heinz Hofmann −Foto: Hans Schmelber

Bei der Versammlung im Fürstenkasten am Mittwoch, bei der es unter anderem um ein Mehrgenerationen-Café ging, stand auch das Thema Nachbarschaftshilfe auf der Tagesordnung. „Der Anstoß zu diesem Projekt kam von der Seniorenbeauftragten Anni Bittner“, sagte Stadtrat Markus Dirscherl, der als Moderator fungierte. „Hier besteht ein großer Bedarf vor allen unter den älteren Mitbürgern“, kommentierte die Seniorenbeauftragte und wies darauf hin, dass vor allen Dingen die Pandemie die Wichtigkeit eines gesellschaftlichen und generationenübergreifenden Austauschs gezeigt habe. Die Nachbarschaftshilfe wurde im Arbeitskreis „Marktplatz der Generationen besprochen. Dort beschloss man auch eine intensive Kooperation mit dem Malteser Hilfsdienst (MHD) in Rötz, der schon einen Besuchs- und Begleitdienst (BBD) anbietet. „Nachbarschaftshilfe soll aber nicht bedeuten, dass man in Konkurrenz zu den Maltesern treten will“, stellte Markus Dirscherl fest. „Es geht um eine Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhalts mit Unterstützung bei der eigenen Haushaltsführung und somit einer eigenständigen Lebensführung.“

Seit einigen Jahren schon gibt es den Besuchs- und Begleitdienst der Malteser – er sei kostenlos, werde aber nicht so recht angenommen, sagte Dienststellenleiterin Martina Vogl. Acht ehrenamtliche Helfer stünden dafür zur Verfügung. „Wenn wir jetzt in diesen Dienst die Nachbarschaftshilfe integrieren könnten, würde das sicher Schwung in dieses Thema bringen und man könnte das Team aufstocken.“ Vogl definierte die Grenzen für die Nachbarschaftshilfe: keine Dauerleistungen, keine regelmäßigen hauswirtschaftlichen Tätigkeiten, keine Pflege. Karl Heinz Hofmann schlug vor, die Vermittlung von Diensten über das Rathaus zu organisieren. Martina Vogl hätte die Zusammenarbeit aber gerne über den MHD, wobei es vorher noch einiges zu klären gäbe, waren sich alle einig. „Grundsätzlich ist so eine Tätigkeit ehrenamtlich“, führte Stadtrat Dirscherl dazu noch aus und weiter: „Kosten werden erstattet und es besteht für Ehrenamtliche eine Unfall- und Haftpflichtversicherung. Für Fahrdienste besteht zudem eine Police, die Schäden am eigenen Pkw oder Höherstufungen abdeckt.“ Dirscherl forderte auch, dass die Anmeldung unbürokratisch erfolgen soll und kann sich das auch über Whats- App vorstellen. Details für eine Hilfe sollen zwischen den Helfenden und der die Hilfe in Anspruch nehmenden Person direkt geklärt werden.

Abschließend führte er noch aus, dass für die Helfenden auch Anreize definiert werden sollen. Er könnte sich etwa ein Dankeschön-Essen seitens der Stadt vorstellen, aber auch eine bayerische Ehrenamtskarte mit vielen Vergünstigungen. (fsh)