Besuch
Neue Krippenplätze nötig

MdB Martina Englhardt-Kopf zeigte sich von den flexiblen Betreuungsangeboten im Kinderhaus St. Franziskus beeindruckt.

15.03.2022 | Stand 15.09.2023, 6:42 Uhr
Ulrike Niklas
Beeindruckt vom Kinderhaus Neubäu zeigte sich u. a. MdB Martina Englhardt-Kopf (2. v. li.). Der Bedarf an Plätzen wird weiter steigen, im Krippenbereich des Kinderhauses besteht akuter Handlungsbedarf, erfuhr die Bundestagsabgeordnete bei dem Besuch. −Foto: Ulrike Niklas

Auf Einladung des CSU-Ortsverbands Neubäu fand eine Besichtigung des Kinderhauses St. Franziskus statt, zu der die Bundestagsabgeordnete Martina Engl-hardt-Kopf, der ehemalige Bundestagsabgeordnete Karl Holmeier sowie Vertreter des CSU-Ortsverbandes Roding und der Landunion Roding sowie Georg Gleixner von der Kirchenverwaltung gekommen waren.

CSU-Ortschef Rainer Gleixner blickte zurück ins Jahr 1996, als der damalige Kirchenpfleger und der Pfarrer einen Kindergartenbau in Neubäu initiiert hatten, was seinerzeit so manche Diskussion hervorgerufen hatte, ob dies notwendig sei.

Kinderhausleiterin Alexandra Nagelschmidt, die seit 20 Jahren die Geschicke der Einrichtung leitet, belehrte die Gäste eines Besseren: Zu Beginn wurden 25 Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren vormittags und nachmittags betreut. Inzwischen werden Kinder von einem Jahr bis elf Jahren aufgenommen. Die Krippe, in der sich aktuell zwölf Kinder – bis Ende des Kindergartenjahres werden es 14 sein – wohlfühlen, ist im Ursprungsgebäude untergebracht. Gerade im Moment ist ein großer Andrang festzustellen, so dass aktuell Gespräche mit der Stadt Roding geführt werden, damit eine weitere Gruppe für zwölf Kinder für das neue Kindergartenjahr gegründet werden kann. Nachdem rasches Handeln erforderlich ist, sollte zumindest eine Containerlösung erfolgen, um den Anfragen gerecht zu werden und Planungssicherheit zu haben. Dies wäre ein Schritt, ein Anbau soll als Nächstes folgen, so Nagelschmidt.

Der zweigruppige Kindergarten und die Schulkindbetreuung sind im ehemaligen Schulhaus nebenan untergebracht. Nachdem die Nachfrage nach einer Waldgruppe stieg, konnte unter Mithilfe der Stadt Roding auf dem ADAC-Spielplatz eine Waldgruppe gegründet werden.

Um 5.45 Uhr kommen die Ersten

Aktuell werden 104 Kinder von zwölf Mitarbeiterinnen und zwei Mitarbeitern betreut. Die Kinder kommen aus Neubäu und Fronau, aber auch dem Nachbarlandkreis Schwandorf und dem Stadtgebiet Roding. Als Grund für den guten Zulauf wurden die Öffnungszeiten genannt: „Wir sperren um 5.45 Uhr auf, da kommen die ersten Kinder, und die letzten gehen um 17 Uhr“, so Nagelschmidt. Diese Öffnungszeiten wurden vor geraumer Zeit ermöglicht, um sich dem Bedarf anzupassen.

Am Nachmittag kommen Kinder der Mitterdorfer Grundschule mit dem Bus, die hier essen und Hausaufgaben erledigen. Vor allem aber in den Schulferien sind die Eltern dankbar, wenn die Kinder hier betreut werden können. Draußen gibt es einen riesigen Gartenbereich, der beide Gebäude verbindet. Die Stadt Roding stellte die Räumlichkeiten im ehemaligen Schulhaus zur Verfügung. Hier ist ein „riesen Luxus“ für die Kinder erkennbar, nämlich die großen Räumlichkeiten mit viel Platz. Das Areal des Waldkindergartens mit Schutzhütte wurde anhand einer Präsentation gezeigt. Die Lage im Wald ist einwandfrei, die Stadt sei seinerzeit schnell entgegengekommen. Man sei glückselig da draußen, so die Leiterin.

Bürgermeisterin Alexandra Riedl habe sich bereits an sie gewandt, erklärte Englhardt-Kopf. Die Bedarfe an Kinderhausplätzen würden steigen. Vereinbarkeit von Familie und Beruf funktioniere nur, wenn man flexible Betreuungsangebote in der Fläche vorfindet, und insoweit habe das Kinderhaus Neubäu mit seinen Öffnungszeiten ein Alleinstellungsmerkmal und sei hier Vorreiter. „Danke für Ihre Flexibilität“, so die sichtlich beeindruckte Bundestagsabgeordnete.

Am Ende des umfangreichen Einblicks dankte Rainer Gleixner der Kinderhausleiterin für die Vorstellung des Kinderhauses. Sie habe nicht zu viel versprochen, wenn man sehe, was im Kinderhaus los sei und was geleistet werde. Gleixner betonte nochmals, dass eine schnelle Lösung mit einem Containerbau für den Herbst vonnöten sei. Man hoffe weiter, geeignet anbauen zu können. In Kürze werde ein großes Baugebiet in Neubäu entstehen, auch in Fronau werde gebaut, und man wolle allen gerecht werden. Insoweit benötige man Unterstützung von politischer Seite.

„Ein Musterbeispiel“ in Neubäu

„Sehr, sehr gerne“, so Englhardt-Kopf, die für den Einblick, aber auch die für wertvolle Arbeit dankte. Das Kinderhaus sei in die Natur eingebettet, die Nachfolgenutzung der ehemaligen Schule sei ein Musterbeispiel. Sofern es um Bundesfördermittel für den Neubau geht, habe sie auf Bundeebene schon zu vermitteln versucht und auch das Familienministerium mit Nachdruck angeschrieben, zumal viele Kommunen zügig Erweiterungs-/Neubauten brauchten. Das Land Bayern fördere auch, es fehlten aber die Bundesfördermittel, zumal das Förderprogramm ausgelaufen sei. Es sei dringend eine Neuauflage oder Erweiterung notwendig: „Hier in Neubäu sind die Kinder in guten Händen.“

Die Abgeordnete sagte zu, dass sie von ihrer Seite alles tun werde, um diese wertvolle Arbeit vor Ort zu unterstützen. (run)