Versammlung
Neue Quelle wird gefasst

Die Mitglieder der Wasserversorgung „Heinrichskirchener Gruppe“ trafen sich.

22.07.2021 | Stand 16.09.2023, 1:43 Uhr
Die anwesenden ausgeschiedenen Vorstandsmitglieder Michael Christoph und Johann Dietl (hinten 2. und 3. von rechts), die neue Vorstandschaft mit 1. Wasserwart Albert Haimerl jun. (hinten links), Stellvertreter Johann Betz (vorne rechts), Bürgermeister Dr. Stefan Spindler (hinten 2. von links) und Stadtrat Markus Riederer (vorne links) −Foto: Ludwig Schmidt

Aufgrund der Pandemie eineinhalb Jahre nach den Vorstandswahlen 2020 hatte die Wasserversorgung „Heinrichskirchener Gruppe“ am Dienstagabend zu ihrer ersten Vorstandssitzung im Gasthaus Antoniuswirt in Pillmersried geladen. 1. Wasserwart Albert Haimerl jun. begrüßte zur Versammlung den ersten Bürgermeister der Stadt Rötz, Dr. Stefan Spindler, die ehemaligen und neuen Vorstandsmitglieder, stellvertretenden Wasserwart Johann Betz sowie Stadtrat Markus Riederer.

Längere Trockenperioden in den zurückliegenden Jahren haben dazu geführt, dass die Quellschüttungen zurückgehen und damit auch im Gemeindebereich das Wasser knapper wird, stellte Bürgermeister Spindler fest. Es müssten daher für die Zukunft verstärkt Vorkehrungen zur Sicherstellung der Trinkwasserversorgung getroffen werden. Mit der Bestellung der Stadträte Georg Reitinger jun. (Pillmersried) und Markus Riederer (Rötz) zu „Beauftragten für Wasser“ in der Gemeinde Rötz sei man diesbezüglich schon mal gut aufgestellt. Bezüglich der gemeindlichen Wasserversorgungsverbände Rötz, Heinrichskirchen, Hillstett und Steegen wurden zwischenzeitlich die Rechtsverhältnisse geklärt. „Juristisch gesehen gehören alle zur Stadtgemeinde Rötz“, so Spindler. Mit der Schaffung eigener Satzungsgebiete werde den vier Verbänden jedoch weiterhin eine Selbstverwaltung ermöglicht. Mit einem Präsent bedankte sich Spindler als Vorstand aller Wasserversorgungsverbände der Stadtgemeinde bei den ausgeschiedenen Vorstandsmitgliedern.

Um ein Drittel zurückgegangen

Wasserbeauftragter Georg Reitinger jun. erinnerte an den Beginn der Wasserversorgung im Oberland in den 50er Jahren. Die beiden ersten Quellen von damals sind nahezu versiegt. Zwei Drittel des heutigen Wasserbedarfs fördert die Quelle 4 und deren Erweiterung, ein Drittel die Quelle 3 in den 2003 fertiggestellten Hochbehälter am Buchenberg bei Heinrichskirchen. Insgesamt sei die Quellschüttung seit den 90er Jahren jedoch um ein Drittel zurückgegangen, betonte Reitinger.

Nach einem Jahr der Übergangszeit wurde 2020 die vom Rechnungsprüfungsausschuss des Landratsamtes Cham geforderte Herstellung der Rechtmäßigkeit in den einzelnen Wasserzweckverbänden der Gemeinde in die Praxis umgesetzt. Die darin festgelegte Selbstverwaltung beinhaltet die Aufstellung eines eigenen Haushaltes, eine individuelle Gebührenberechnung für die Trinkwasserabnehmer, die Besprechung der Jahresplanung und die Rechnungsprüfung.

1. Wasserwart Albert Haimerl jun. blickte auf zurückliegende Maßnahmen zurück. Bereits teilweise erfolgt ist die Umrüstung der Wasserzähler auf die neue Funktechnik in allen Haushalten. Vorrangig auf der Agenda steht die Fassung der neuen Wasserquelle 5. Das Grundstück, auf dem sich die Quelle befindet, wurde 2005 vom Wasserzweckverband gekauft und vermessen. Albert Haimerl jun. bedankte sich bei Johann Niebauer und Albert Haimerl sen. für den Weitblick und das Engagement bei der Erschließung der neuen Wasserquelle. Inzwischen wurde ein Architekturbüro mit der Planung und Ausschreibung der Baumaßnahme beauftragt. Des Weiteren stehen hydrobiologische Untersuchungen des Quellgebietes an.

Finanziell gefordert

Vergeben wurden die Mäharbeiten am Hochbehälter an die Einrichtung der Barmherzigen Brüder in Reichenbach. Die Liste der Vorhaben beinhaltet die Anschaffung eines Rohrtrenners zur Wasserentnahme aus Hydranten, den Einbau eines Zählerschachtes auf einem örtlichen Anwesen, Sanierungsmaßnahmen an den Quellen 3 und 4 sowie die Digitalisierung aller Wasserleitungen im Verwaltungsbereich.

Notwendig sei ferner der Einbau eines elektronisch gesteuerten Wasserstandsmelde- und Überprüfungssystems am Hochbehälter. Damit könne man schneller auf einen sinkenden Wasserstand reagieren. Finanziell gefordert ist der Wasserzweckverband bei den anstehenden Straßenbaumaßnahmen Pillmersried nach Heinrichskirchen und bei der Pillmersrieder Ortsdurchfahrt. (wsk)