Wirtschaft
Neue Rädlinger-Zentrale als Meilenstein

Mit dem Verwaltungsgebäude am Buchberg setzt das Chamer Bauunternehmen neue Maßstäbe und rüstet sich für die Zukunft.

19.07.2019 | Stand 16.09.2023, 5:33 Uhr

Große Freude bei der symbolischen Schlüsselübergabe für das neue Verwaltungsgebäude am Freitagnachmittag (von links) – die Architekten Johannes und Gudrun Berschneider sowie Nico Lehmeier mit Josef und Petra Rädlinger Foto: Schreiner

Einen Meilenstein in der 55-jährigen Erfolgsgeschichte hat das Bauunternehmen Rädlinger mit dem Neubau der Firmenzentrale am Stammsitz in Windischbergerdorf gesetzt. Am Freitagnachmittag wurde das neue Verwaltungsgebäude, das Platz für 220 Mitarbeiter bietet, gesegnet. Zur Feier war eine illustre Gästeschar in den Klostergarten gekommen. Die Redner lobten nicht nur die Architektur des imposanten Bauwerks am Fuße des Buchbergs, sondern auch die Funktionalität und den Wohlfühlfaktor für die Mitarbeiter.

„Es ist ein besonderer Tag. Wir freuen uns auf die offizielle Einweihung“, sagte Firmenchef Josef Rädlinger zu Beginn, ehe Geschäftsführer Rüdiger Altmann auf die Standortsuche und die Bauphase zurückblickte. Die Verantwortlichen hätten sich im ganzen Stadtgebiet umgesehen, schließlich sei Seniorchef Josef Rädlinger auf die Idee gekommen, den Neubau doch auf dem Klosterareal, das seit 20 Jahren in seinem Besitz ist, zu verwirklichen. „Wir wollten auch nie weg aus Windischbergerdorf“, bekräftigte Altmann und erntete dafür Applaus.

Erhalt des Klosters als Ziel

Im September 2017 fiel der Startschuss für den Ziegel-Massivbau auf dem 18 000 Quadratmeter großen Grundstück, das direkt an der neu errichteten Rädlinger Allee liegt. Oberstes Ziel ist laut Altmann der Erhalt des Klosters gewesen. Das Architekturbüro Berschneider + Berschneider habe die Vorgaben mit einem hohen Anspruch an Ästhetik ideal umgesetzt. „Wir haben wohl das erste Bürogebäude, das zur Diva erklärt worden ist“, meinte er mit einem Augenzwinkern in Anspielung auf den Beitrag „Die Diva am Buchberg“, der in der Dienstagsausgabe des Bayerwald-Echos erschienen war. Der Neubau vereine mit Fitnessstudio und Ruhezonen alles, was in der modernen Arbeitswelt von morgen eine Rolle spiele. Das Kloster wurde saniert und beinhaltet nun das Restaurant für Mitarbeiter sowie Seminarräume. „Der wunderschöne Garten fügt sich in das harmonische Ganze ein“, so Altmann.

Diese Bilderstrecke ist leider nicht mehr verfügbar.

Landrat Franz Löffler gratulierte zum neuen Headquarter der Unternehmensgruppe, die 1600 Mitarbeiter beschäftigt. Rädlinger habe nach dem Start als Ein-Mann-Betrieb im Jahr 1963 eine phänomenale Entwicklung genommen und brenne für die Region. „Ich bin stolz auf Unternehmen, hinter denen die Familie steht und keine Aktionäre“, sagte der Landrat. Das Landratsamt habe die Firma, die dem globalen Wettbewerb standhalten muss, bei ihrem Vorhaben optimal begleitet. Auf 50 Zentimeter mehr oder weniger komme es nicht an, so Löffler.

„Es wurde alles dafür getan, dass sich das Gebäude in die Landschaft einfügt“, versicherte Bürgermeisterin Karin Bucher. Mit dem Kloster sei ein schönes Ensemble entstanden, das keine Diva, sondern eine Lady sei. Denn eine Lady wisse um ihre Schönheit und halte sich vornehm zurück. Das Kloster zu integrieren, sei eine grandiose Idee gewesen. Heute müssen Firmen laut Bucher um Arbeitskräfte kämpfen, deshalb werde es immer wichtiger, ihnen ein gutes Umfeld wie Klima zu bieten. Der Neubau sei die beste Voraussetzung dafür.

Botschafter des Landkreises

Dekan Walter Kotschenreuther und Pater Joseph segneten das neue Gebäude. Mit den JR-Tafeln an den Autobahnen sei Rädlinger ein Botschafter des Landkreises. „Segen bedeutet nicht nur Freude, Schutz und Glück, sondern auch Verantwortung“, machte Kotschenreuther deutlich. Doch wer die Schöpfung bebaue und bewahre, sei ein Vorbild. Wie Architekt Johannes Berschneider erklärte, biete das Riegelgebäude alle Funktionen und habe eine Eingangshalle mit Wow-Effekt. Zwei Innenhöfe sorgen für ein angenehmes Raumgefühl. Dem Kloster habe man mit der Gastronomie neues Leben eingehaucht. Zum Diva-Vergleich sagte er: „Das stammt ja aus dem Lateinischen und bedeutet göttlich.“ Und weiter: „Es ist eben ein Schmuckstück!“

Nach der symbolischen Schlüsselübergabe bedankte sich Josef Rädlinger bei allen am Bau beteiligten Partnern, seiner Frau und seinen Eltern, die vor 55 Jahren den Grundstein gelegt hätten. Das Kloster sei ein Ort für Körper, Geist und Seele geworden, betonte er. Danach führten Mitarbeiter die Gäste in Gruppen durch die neue Firmenzentrale – mit Buchberg im Rücken und Panorama-Aussicht – und gewährten exklusive Einblicke, ehe bei Buffet und Live-Musik gefeiert wurde.

Erhalten Sie täglich die aktuellsten Nachrichten bequem via WhatsApp auf Ihr Smartphone.Alle Infos dazu finden Sie hier.