Die Anforderungen im Automobilbetrieb sind im Wandel. Umwelt- und Klimaschutz rücken verstärkt in den Vordergrund. Gerade die Verbrennungsmotoren erzeugen einen hohen CO2-Ausstoß, was zum rasanten Klimawandel beiträgt.
Mit diesem Thema hat sich auch die Maschinenfabrik Herbert Meyer in Rötz beschäftigt und beschlossen, den Strom der eigenen Photovoltaikanlage zu nutzen, um ihre Firmenautos, die mit Hybridmotoren ausgestattet sind, zu laden.
Seit 1. August stehen vor dem Verwaltungsgebäude der Maschinenfabrik 14 Wallboxen und zwei Schnellladesäulen (Hypercharger), die nicht nur den firmeneigenen Fahrzeugen und der internationalen Kundschaft zugute kommen, sondern auch der Öffentlichkeit zugängig sind.
Der Weg ist noch weit
Zur offiziellen Vorstellung des Elektroladesäulenparks auf dem Gelände der Maschinenfabrik war neben den Vertretern der beteiligten Firmen auch Landrat Franz Löffler gekommen, um den „wahrscheinlich“ derzeit größten Ladesäulenpark im Landkreis Cham zu besichtigen, der 24 Stunden an sieben Tage der Woche zur Verfügung steht.
Geschäftsführer Thomas C. Meyer nannte die Vorstellung des Ladesäulenparks am Montag eine „nette kleine Aktion“. Man habe in 16 Ladestationen investiert, um die firmeneigenen Hybrid-Fahrzeuge mit Ökostrom laden zu können. Zusätzlich biete man der Öffentlichkeit die Möglichkeit, die Ladesäulen zu nutzen.
Zwar sei der Weg zur E-Mobilität noch weit, doch man wolle im ländlichen Bereich einen Beitrag leisten und zukunftsorientiert handeln. Die Installation, so Meyer, sei in gut zwei Wochen abgeschlossen gewesen, die Planungsphase habe deutlich länger gedauert, und ohne staatliche Förderung sei die Durchführung nicht möglich gewesen.
Noch offene Fragen
Für Meyer ist die Situation PV-Anlage und Ladestation nicht das Nonplusultra. „Wie sieht es im Winter aus, wenn die Sonneneinstrahlung fehlt, und reicht der Strom für die umfassende Mobilität?“, fragte er. Auch sei die Problematik mit den Batterien noch nicht ausgegoren. Aber um den CO2- Ausstoß zu reduzieren, habe man mit Sicherheit den richtigen Weg eingeschlagen.
Landrat Löffler war überzeugt, dass es wichtig sei, dass man das Thema E-Mobilität gemeinsam anpacke. Jeder Beitrag, Energie effektiv zu nutzen, sei wertvoll. „Denn die eine wahre Lösung wird es nicht geben“, meinte Löffler. Bis 2040 , habe der Kreistag beschlossen, solle der Landkreis Cham in den Bereichen Strom, Wärme und Mobilität CO2-neutral sein. Eine große Herausforderung werde dabei die Transformation sein, die Energie des Sommers für den Winter zu speichern.
Auch wird ein Umdenken in der Bevölkerung stattfinden müssen. Für ihn, so Löffler, sei die Errichtung der Ladesäulen ein wichtiger Baustein für die Zukunft. 16 Tanksäulen förderten das Vertrauen in die E-Mobilität. Gab es bis Juli 2020 167 Elektrofahrzeuge im Landkreis, seien derzeit 937 E-Autos unterwegs. Das zeige, dass ein Markt da sei, meinte Löffler.
Jeder, der ein E-Auto fahre, bringe Erfahrungen mit. Man müsse die Menschen dahin bringen, ihr Verhalten zu ändern. Dabei sei wichtig, das alles selber zu erleben und das Leben an die neuen Gegebenheiten anzupassen. Löffler dankte Thomas Meyer für die vielen innovativen Ideen , um die Gesellschaft auf dem Weg in die Zukunft mitzunehmen.
Dass der Ladesäulenpark in Rötz verwirklicht worden ist, darüber freute sich Bürgermeister Stefan Spindler. Ihn wundere es nicht, dass das Unternehmen, dessen Innovationskraft allseits bekannt sei, den richtigen Weg in die Zukunft weitergehe. Technische Weiterentwicklung, Blick in die Zukunft und unternehmerischer Weitblick seien das Markenzeichen der Maschinenfabrik Meyer, die ihren Sitz trotz aller struktureller Schwächen in Rötz hat. Dank gebühre dem Unternehmen auch für die Bereitstellung der Ladesäulen für die Öffentlichkeit.
Richtung Elektromobilität
Benedikt Krinninger, Product und Solutions Manager der Mer Germany GmbH, unterstrich die gute Zusammenarbeit mit dem Landkreis. Mit der Eröffnung des größten öffentlichen Ladeparks im Raum Cham durch die Maschinenfabrik Meyer wurde ein weiterer Schritt in Richtung Elektromobilität unternommen. Der Ladepark biete zwei neue Hypercharger (auch für Tesla geeignet) sowie insgesamt 14 neue AC-Ladepunkte.
