Wechsel
Neukirchen hat einen neuen Notar

Dr. Fabian Vilgertshofer tritt die Nachfolge von Notar Kurt Kling nach 37 Jahren Amtszeit an.

05.09.2021 | Stand 16.09.2023, 0:42 Uhr
Bürgermeister Markus Müller dankte Notar Kurt Kling und hieß Dr. Fabian Vilgertshofer willkommen (v. li.) −Foto: Helga Brandl

Nahtlos war der Notar-Wechsel in Neukirchen, als Kurt Kling zum 1. September die Schlüssel an seinen Nachfolger Dr. Fabian Vilgertshofer übergab. Der scheidende Jurist Kling blendete auf die Anfänge zurück, als er 1984 die Notarstelle übernahm.

Er erinnerte daran, dass es seit 1861 ein Notariat in Neukirchen gibt. 160 Jahre Besetzung der Notarstelle in Neukirchen wurden zu einem Viertel der Zeit von Notar Kurt Kling belegt. Zum Amtsantritt seines Nachfolgers am 1. September waren es genau 37,5 Jahre, die längste Zeit eines Notars in Neukirchen überhaupt. Da Kling daran gelegen war, Informationen direkt mit seinem Nachfolger auszutauschen, regelte er die Nachfolge rechtzeitig.

„Wir waren in beengten Räumen im jetzigen Rathaus mit wenig Personal besetzt. Unvorstellbar war zudem, dass vor Notar Armin Büschel das Notariat sechs Jahre verwest war, d. h. von Kollegen verwaltet wurde“, erinnerte Kling. Ehemals waren die Amtsräume im ersten Stock im Gasthaus zum Löwen), bevor der Umzug ins Rathaus erfolgte. Dort arbeitete Notar Kurt Kling von 1984 bis zum Oktober 1997, bis Dr. Stefan Neumeyer ihm anbot, die Räume des ehemaligen Hotels an der Kreuzung in der Ortsmitte zu nutzen. Die Wahl fiel auf den 2. Stock. Der Einbau eines Aufzugs machte die Erreichbarkeit auch für Gehbehinderte möglich. Ein großer Einschnitt war der Umzug vom Marktplatz in die Marktstraße, der mit einer erhöhten Mitarbeiterzahl verbunden war. Kling fand mit Josef Simeth einen Mitarbeiter vor, dessen Eintritt 1972 in eine Zeit fiel, in der das Notariat verwaltet wurde. Weitere Mitarbeiterinnen standen ihm zur Seite.

Der Nachfolger im Notariat, Dr. Fabian Vilgertshofer, blickt mit großer Bewunderung auf den scheidenden Notar, in dessen große Fußstapfen er trete. „Er wird sie auch ausfüllen“,war Kurt Kling zuversichtlich. „Es ist für mich schön zu sehen, dass eine gewisse Konstanz bezüglich Notariat und Mitarbeiter vorhanden ist“, versicherte Vilgertshofer, der das Personal übernimmt.

Die Vita Vilgertshofers –Jahrgang 1989, er kommt aus Augsburg – zeigt Parallelen zu seinem Vorgänger, dessen letzter Wohnsitz vor Amtsantritt in Neukirchen ebenfalls Augsburg war. Die aus Schwaben stammenden Notare studierten beide Jura in der Fuggerstadt. 2014 legte Vilgertshofer sein 1. Staatsexamen ab. Er war Referendar in Augsburg und München, ehe 2016 das 2. Staatsexamen folgte. Er promovierte 2018 und war seither Notarassessor. Zuletzt war er in München an der Landesnotarkammer Bayern tätig. Vilgertshofer freut sich auf die neue Herausforderung in Neukirchen. Den Sprechtag im Lamer Rathaus am Dienstagnachmittag führt er fort.

Bürgermeister Markus Müller dankte dem bisherigen Notar für seine langjährige Treue zu Neukirchen mit einem Präsent. „Dass im ländlichen Raum eine Notarstelle so lange ohne personellen Wechsel ausgeübt wird, ist außergewöhnlich und verdient höchste Anerkennung. Notar Kling kann man mit Fug und Recht als Glücksfall für die Marktgemeinde bezeichnen“, so Müller. Den neuen Notar hieß er mit einem Wening-Stich willkommen und wünschte ihm ebenso viele Jahre in Neukirchen, wie Notar Kling hier tätig war. (kbr)