Politik
Neukirchen und die Folgen der Pandemie

Bürgermeister Müller erläuterte MdL Hopp, wie Corona den Fremdenverkehrsort ausbremst.

02.05.2021 | Stand 16.09.2023, 2:58 Uhr
Helga Brandl
Bürgermeister Markus Müller tauschte sich mit dem Landtagsabgeordneten Gerhard Hopp über aktuelle Themen in der Marktgemeinde Neukirchen aus. −Foto: Helga Brandl

Gut zwei Stunden Zeit nahmen sich Bürgermeister Markus Müller und der Landtagsabgeordnete Dr. Gerhard Hopp am Dienstagnachmittag für einen Austausch über Themen, die derzeit auf der Agenda der Marktgemeinde stehen. Natürlich ging es zunächst um Corona, die staatlichen Maßnahmen und die Auswirkungen für die Bevölkerung und den Gemeindehaushalt.

Müller informierte den Gast über die finanziellen Belastungen, die das staatliche Betriebsverbot für Gastronomie, Hotellerie, Freizeit und Kultur gerade für eine Tourismus-Gemeinde wie Neukirchen b. Hl. Blut mit sich bringe. „Wir haben einen gravierenden Einbruch beim Kur- und Fremdenverkehrsbeitrag, aber auch bei den Wasser- und Abwassergebühren“, warb der Bürgermeister um Verständnis für die Forderung nach staatlicher Unterstützung, die auch für die Zukunft der Hohenbogenbahn von besonderer Bedeutung sei. „Wenn aktuell 87 Prozent der Wirtschaft in Deutschland normal oder überdurchschnittlich gut laufen, braucht es unbedingt eine angemessene solidarische Unterstützung der Wirtschaftsbereiche, die seit Monaten geschlossen sind“, sagte er. „Erfreulicherweise hat der Staat über die Dauer der Pandemie-Beschränkungen die Corona-Hilfen für die betroffenen Unternehmen immer wieder nachgebessert. Ähnliches braucht es auch für die Kommunen, die in ganz besonderer Weise vom Tourismus abhängig sind“, so der Bürgermeister und Vize-Landrat.

Für Neukirchen sei das vor allem auch deshalb von Bedeutung, weil gerade jetzt in dieser „bislang nicht vorstellbaren Naturkatastrophe“ besonders wichtige Zukunftsprojekte zur Umsetzung anstünden: Hochwasserschutz, Städtebauförderung, Erschließung von Bau- und Gewerbegebieten, Sanierung von Wasser- und Abwasserleitungen und das Mammut-Projekt der nächsten Jahre, der Neubau der zentralen Kläranlage. Hinzu kämen der laufende Aufwand für den Straßenunterhalt und die Instandhaltung der Infrastruktur sowie die Fertigstellung des überwiegend in Eigenregie erstellten Bauhofs und das gemeindliche Engagement mit dem Eigenbetrieb Digitale Infrastruktur des Landkreises beim Ausbau des Glasfasernetzes für flächendeckend schnelles Internet.

Ein weiteres Thema war die finanzielle Ausstattung des Amtes für Ländliche Entwicklung, von dem Neukirchen b. Hl. Blut als Mitglied im interkommunalen Gemeindebündnis Künisches Gebirge über Jahre etliche Projekte mit guter staatlicher Förderung umsetzen konnte. „Die vielfältig angebotenen Förderprogramme sind richtig und wichtig, müssen aber auch ausreichend finanziell unterfüttert werden, damit die zugesagten Maßnahmen zeitnah realisiert werden können“, sagte der Rathauschef.

Müller bedankte sich beim Landtagsabgeordneten Dr. Hopp für die „gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit“. Den Dank gab der Abgeordnete mit einem Lob an den Neukirchener Bürgermeister zurück. „Respekt, was du in dieser schwierigen Zeit alles für die Marktgemeinde und den Landkreis Cham bewegst“, so Dr. Hopp. (kbr)