Leben
Neun Geheimnisse für eine gute Ehe

In einem Vorbereitungskurs mit Pastoralreferent Martin Kowalski stimmten sich 18 Paare auf das Leben in einer christlichen Ehe ein.

29.03.2022 | Stand 15.09.2023, 6:12 Uhr
Martin Kowalski, Julia Salzberger und Christian Lommer (hinten v. li.) mit den Teilnehmern des Brautleutetags im Gaubaldhaus Waldmünchen −Foto: Anna Gruber

„Auf nichts bereitet man sich so schlecht vor wie auf die Ehe“: Diesem Vorurteil entgegenzuwirken, haben sich die Verantwortlichen der Ehevorbereitungskurse im Alt-Dekanat Waldmünchen zum Ziel gesetzt.

Deshalb fand am Samstag nach zweijähriger pandemiebedingter Pause wieder ein Brautleutetag in Präsenz statt; diesmal wegen der größeren Platzkapazität nicht wie üblich in Schönthal, sondern im Gaubaldhaus in Waldmünchen und in abgekürzter Form als Halbtageskurs. 18 Brautpaare aus dem Dekanat Cham und darüber hinaus hatten sich angemeldet, zwei Paare mussten kurzfristig krankheitsbedingt absagen.

Manche Fehleinschätzung

Nach der Begrüßung durch Pastoralreferent Martin Kowalski und einer Vorstellrunde überdachten die jungen Leute zusammen mit dem Referenten Christian Lommer ihr Bild von sich selbst und von ihrem Partner, sie tauschten sich aus und entdeckten auch die eine oder andere Fehleinschätzung. Die jungen Frauen und Männer bauten anschließend ein „Ehehaus“ aus Wertebausteinen und ordneten in Gruppenarbeit die einzelnen Bestandteile ihrer Bedeutung nach dem Fundament, den tragenden Wänden, dem Dach oder einem nicht so wichtigen Anbau zu. Manches landete dabei auch auf dem Bauschutt.

Kurz vor der Mittagspause erfuhren die zukünftigen Eheleute von Martin Kowalski, was es heißt, „eine sakramentale Ehe“ zu schließen und welche Schritte hin bzw. weg vom grundlegenden Wert der Treue führen. Durch Bilder, Beispiele und die Geschichte vom „Weg ins (Ehe-)Glück“ machte der Referent diese Materie verständlich.

Julia Salzberger, die heuer erstmals im Waldmünchener Brautleutetag-Team mitwirkte, stellte den Frauen und Männern „Neun Geheimnisse einer guten Ehe“ vor und gab wertvolle Tipps zur Konfliktbewältigung. Anschließend leitete Martin Kowalski eine Übung an, bei der jedes Paar den Auftrag erhielt, alltägliche Dinge wie zum Beispiel einen Baum gemeinsam mit einem Stift zu malen, was für große Heiterkeit sorgte.

Der Pastoralreferent führte damit zum Thema „Kommunikation in der Ehe“ hin, wo es auch oft um Macht und gegenseitige Abgrenzung gehe. Der Referent erläuterte sieben Anregungen für ein gutes Gespräch. Die Brautleute konnten anhand eines Fragebogens mit dem vielsagenden Titel „Bei uns stimmt’s – wir reden miteinander“ bei sich selbst nachspüren, welche Gesprächskultur sie pflegen und welche Themen unbedingt noch besprochen werden müssten.

Mit einem kurzen theoretischen Teil über das „Beten in Ehe und Familie“ und der praktischen Umsetzung in Form einer Abschlussandacht, die musikalisch von Julia Salzberger mit Gesang und Gitarre mitgestaltet wurde, endete das Halbtagesseminar.

Keine fertigen Rezepte

Die Referenten wiesen darauf hin, dass das Seminar keine fertigen Rezepte für alle Lebenslagen einer Ehe liefern würde, sondern nachdenkenswerte Anregungen und Informationen, mit denen sich die zukünftigen Eheleute ein Eheleben lang selbst auseinandersetzen müssen.

Damit nicht alles schnell vergessen wird, erhielten die Brautpaare ein Geheft mit allen wichtigen Unterlagen – auch zur Gestaltung der kirchlichen Trauung – und dem Auftrag, dass nach diesem Tag die Arbeit an der „lebenslangen Dauerbaustelle Ehe“ erst richtig beginnt.

Martin Kowalski dankte den Referenten und Paaren, denen er mit Gottes Segen ein gelingendes und immer wieder spannendes Eheleben wünschte. Ein besonderes „Vergelt’s Gott!“ sagte er Christian Lommer, der nach 14 verdienstvollen Jahren seine Referententätigkeit beendete. Er wurde von Kowalski mit einem Geschenk und von den Teilnehmern mit viel Applaus bedacht, ebenso Julia Salzberger, die die Nachfolge von Christian Lommer im Team antrat und als ausgebildete Eheberaterin ihre Sache hervorragend gemacht hat, so Martin Kowalski.