Umweltkampagne
Obacht geben beim Spazierengehen in Rötz

13.09.2022 | Stand 15.09.2023, 3:39 Uhr
Egal welcher Müll oder Hundehaufen – in der Natur hat er nichts verloren. −Foto: Stefanie Bauer

Die Stadt Rötz hat sich jetzt an einer ganz besonderen Umweltkampagne beteiligt. „Mit Humor und einem Augenzwinkern und nicht mit dem erhobenen Zeigefinger“ will man auf den rücksichtsvollen Umgang mit der Natur hinweisen, sagt Lisa Dirschedl.

In der Tourist-Info kämen bei ihr – aber auch in anderen Abteilungen in der Stadtverwaltung – leider immer wieder Beschwerden über liegengelassene Hundehaufen oder sonstigen Unrat auf Spazierwegen oder anderen öffentlichen Plätzen an. Bei der Initiative „Obacht. Nach dir kimmt wer.“ soll nun mit Schildern für den Landschafts- und Naturschutz sensibilisiert werden.

Problem auch für Landwirte

Rötz liege inmitten des Naturparks Oberer Bayerischer Wald, Bürger und Gäste könnten in weiten Teilen unberührte Natur erleben und sich direkt vor der Haustüre erholen. Leider werde dies nicht von allen so wahrgenommen, bedauert Dirschedl. Sie fügt allerdings gleich hinzu, dass, obwohl sich viele Beschwerden konkret auf Hundehaufen beziehen würden, die Stadt Hundehalter keineswegs unter Generalverdacht stellen will: „Die Mehrheit verhält sich da sicherlich vernünftig.“ Doch einige wenige würden die Hinterlassenschaften ihres Haustieres einfach liegenlassen auf Wiesen und Gehwegen oder sie sogar in Kotbeutel verpacken – den sie dann aber leider dennoch liegenlassen würden.

Nicht nur für Spaziergänger, auch für Landwirte könne das zum Problem werden. Und Hundetoiletten seien im Stadtgebiet ausreichend vorhanden.

30 Schilder aufgestellt

Auch ein Apfelbutzen verrotte zwar relativ schnell, so Dirschedl. Wird er neben den Wegrand geworfen, sehe das trotzdem nicht schön aus. Oder die berühmte Bananenschale, auf der schon viele ausgerutscht sind und die eines der grün umrandeten Schilder zeigt.

Insgesamt 30 davon mit teils unterschiedlichen Abbildungen hat Manfred Leopold vom Stadtbauhof im gesamten Gemeindegebiet aufgestellt, zum Beispiel an Wanderwegen, Spielplätzen oder auch im Freibad. Auf einem steht zum Beispiel „Sauber lassn! Sauber bleibn.“ Es zeigt die Beine eines Wanderers und den Müll, den er hinterlassen hat. Ein anderes trägt die Aufschrift „Eigentum verpflichtet! Aa wenn’s renna kann.“ Hier geht es um die Hundehaufen.

Die Schilder seien einfach „schön und witzig gemacht“, findet Dirschedl. Die Stadt habe auch schon positives Feedback dazu bekommen. Hinter dem privat initiierten Projekt stehen Katrin Roiger und Theresa Hinkofer, beide selbst aus dem Bayerischen Wald.

Mit Hinweisschildern und Bierdeckeln, mit Web-Präsenz, Social Media und gezielter Ansprache von Kommunen und Medien wollen sie auf ein Thema aufmerksam machen, das für die meisten eine Selbstverständlichkeit ist – aber eben nicht für alle. Dafür haben sie letztes Jahr sogar einen ersten Preis in einer der vier Kategorien beim Ideenwettbewerb „Ausgewildert“ des Bayerischen Umweltministeriums gewonnen.

Für das Design musste die Stadt nichts zahlen, nur der Druck wird in Rechnung gestellt. „Wir hoffen, dass die Schilder den einen oder anderen zum Nachdenken anregen“, so Lisa Dirschedl.