Kirche „Orientierung im Dunkel dieser Welt“
Pfarrer Hölzl erläuterte die Bedeutung von Mariä Lichtmess.

Treffelstein.Das Fest „Darstellung des Herrn“, im Volksmund Mariä Lichtmess genannt, war früher das Ende der Weihnachtszeit. Seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil feiert die Kirche um den 2. Februar dieses Fest 40 Tage nach der Geburt des Herrn. Für die Pfarreiengemeinschaft Tiefenbach, Treffelstein und Biberbach fand der Festgottesdienst bereits am Sonntag in der Pfarrkirche Treffelstein statt. Pfarrer Albert Hölzl sagte, das Fest sei in den vergangenen Jahren immer mehr aus dem Blickfeld verschwunden. Das sei wohl auch darauf zurückzuführen, dass längst der Alltag eingekehrt und höchstens in den Kirchen noch ein Hauch von Weihnachten zu spüren sei. Jesus Christus, der Sohn Gottes, sei als strahlendes Licht in die Dunkelheit der Welt gekommen. „Und wir sollen immer mehr sein und werden, was die Kerzen, die von jeher an diesem Tag geweiht werden, ausdrücken: lebendige Lichter der Hoffnung, spürbare Orientierung für Menschen im Dunkel dieser Welt und des Lebens sowie getaufte Zeugen, denen der weihnachtliche Glanz auch im Alltag verloren geht. Kurz: Lichter für die Welt und die Menschen“, betonte der Geistliche. Die Gottesmutter Maria sei eine solche Lichtträgerin gewesen. Und auch in der Pfarreiengemeinschaft gebe es Menschen, die Licht für andere seien – durch Taten oder Worte, öffentlich oder im Verborgenen. Der Ursprung des Festes „Darstellung des Herrn“ liegt nach den Worten Hölzls im alttestamentlichen Brauch der „Reinigung“ einer Frau nach ihrer Entbindung, woran sich auch Maria gehalten habe. Der Erstgeborene sei in Erinnerung an die Pessach-Nacht als Eigentum Gottes gesehen und ihm im Tempel übergeben worden, wo er durch ein Geldopfer auszulösen war. Das sei auch bei Jesus der Fall gewesen – daher der Name des Festes. Die entsprechende Lukas-Erzählung berichte von dieser Erstgeburtsweihe. Bei der Darstellung Jesu im Tempel sei es zur Begegnung Jesu und seiner Eltern mit Simeon und der greisen Prophetin Hanna gekommen. Beide hätten ein Leben lang auf die Prophezeiung gewartet, dass sie „den Tod nicht schauen“, ehe sie den Messias gesehen hätten. In dem kleinen Jesuskind erkannten sie den Erlöser, den Sohn Gottes. Am Ende des Gottesdienstes segnete Pfarrer Hölzl die Kerzen, die im Laufe des Jahres während der Gottesdienste brennen. Sie erinnerten an Jesus Christus, den Simeon als den „Erleuchter der Heiden“ benannt habe, so Pfarrer Hölzl. (wbf)
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