Cham/Chammünster
Osteopathie – die sanfte Therapie

Teilweise klang es schier unglaublich, was An-drea Huber, Osteopathie-Therapeutin und Physiotherapeutin aus Bad Kötzting, den KABlern aus Chammünster im Pfarrsaal aus ihrer Praxis erzählte, und gar mancher wird sich gefragt haben, warum er sich bisher mit Medikamenten und Schmerzen herumgeplagt hat, wo es doch offenbar eine sanfte Methode der Diagnose und auch der Behandlung gibt: die Osteopathie.

29.01.2020 | Stand 16.09.2023, 5:11 Uhr
Holder Hierl

Engagiert stellte Andrea Huber aus Bad Kötzting die Therapieform der Osteopathie bei der KAB Chammünster vor. Foto: Holder Hierl

KAB-Vorsitzende Maria Schneider blickte mit Genugtuung in den Saal, als sie die Gäste und Andrea Huber begrüßte. Die Referentin erzählte, dass sie auf das Therapiekonzept der Osteopathie gestoßen sei, als sie als Physiotherapeutin frustriert war, dass ihre Patienten zwar für eine Zeit lang von ihren Beschwerden befreit waren, aber dann kamen diese meist genauso stark wieder zurück, weil ihre Ursachen nicht beseitigt worden waren. Sie begann eine fünf Jahre lange Ausbildung zur Osteopathie-Therapeutin, machte sich in Bad Kötzting selbstständig und betreibt dort eine Praxis für Physiotherapie und Osteopathie.

Die Osteopathie sehe den Menschen als untrennbare Einheit, deren Körper von Strukturen bestimmt wird, die bestimmte Funktionen erfüllen sollen. Wird eine Funktion gestört, so versuche der Körper, diese wiederherzustellen. Diese drei Prämissen, der Körper als Einheit, die Wechselwirkung von Struktur und Funktion sowie die Überzeugung, dass sich der Körper selber helfen kann, sind die Säulen, die die Osteopathie tragen. Die Basis, auf der die Säulen stehen, ist das Wissen über den Aufbau des Körpers und die fühlbaren Eigenschaften der Körperteile. Denn dieses Therapiekonzept baut allein auf das Erspüren der Funktionsstörungen und die Behandlung von diesen mit Hilfe der Hände – ohne Apparate, ohne Medizin.

Die Hauptbehandlungsbereiche seien der Bewegungsapparat, die inneren Organe sowie der Bereich Schädel – Wirbelsäule – Becken. Dabei gehe der Therapeut bei den Sitzungen immer gleich vor: Zunächst müsse der Patient einen Fragebogen über seine bisherigen Erlebnisse, das jetzige Befinden und seine Selbsteinschätzung ausfüllen. Dann schaue der Therapeut den Patienten von unten bis oben an, zunächst im Stehen, dann im Liegen, wobei er auch den Körper abtastet, und schließlich schreibt er auf, wo seiner Meinung nach die problematischen Strukturen liegen, die zu den Beschwerden geführt haben.

Natürlich gebe es auch Grenzen der Osteopathie: wenn Gelenke so weit abgenutzt sind, dass eine Aktivierung des Umfeldes keinen ausreichenden Ersatz bieten kann. Ein anderer Bereich seien Tumore. Zum Schluss verwies Huber darauf, dass man sich nur qualifizierten Therapeuten anvertrauen sollte.

Maria Schneider dankte Andrea Huber mit einem Betthupferl dafür, „dass wir heute wieder viel gelernt haben“, und machte auf die Palmbuschen- und Osterkerzen-Abende sowie den nächsten Termin „Kino und vino“ mit dem Film „Maria Magdalena“ am 26. März aufmerksam. (chi)