Kleidung
Pelz ist nachhaltig und ökologisch

Im Rahmen des „WePreFur“-Tages präsentiert die Firma Pelz&Design Hofstetter in Rötz ihre Werkstatt und ihre Produkte.

11.10.2021 | Stand 16.09.2023, 0:04 Uhr
Die Pelze mit dem „WePreFur“-Label stammen allesamt aus nachhaltiger Jagd. −Foto: Christa Bucher

Pelze tragen, das ist mit Tierwohl nicht vereinbar: Anna und Christina Hofstetter kennen Kritik wie diese nur zu gut. Wie ihr Vater Leonhard werden aber auch sie nicht müde, dagegen anzukämpfen. Wieder einmal wollen sie mit Gerüchten und Vorurteilen aufräumen und auf die Nachhaltigkeit und Langlebigkeit des Rohstoffs Pelz hinweisen. Als Anlass nehmen die Juniorchefinnen der Firma Pelz&Design Leonhard Hofstetter den „WePreFur“-Tag. Diesen hatte der Zentralverband des deutschen Kürschnerhandwerks vor einigen Jahren zur Imagepflege ins Leben gerufen, ebenso wie ein gleichnamiges Öko-Label. Der Name „WePreFur“ ist eine Verbindung aus dem Englischen „we prefer“ (wir bevorzugen) und „fur“ (Pelz). Damit soll lückenlos gekennzeichnet werden, woher die Felle kommen. Des Weiteren dürfen nur Felle mit einer biologisch einwandfreien Zurichtung verarbeitet werden.

„Mit dem Markenzeichen WePreFur garantieren wir, dass unsere Rohstoffe ausschließlich aus nachhaltiger heimischer Jagd kommen“, sagt Christina Hofstetter. Ein Gegenentwurf zur Masse der Billigkleidung aus Fernost. Die Felle, die im Rötzer Unternehmen verarbeitet werden, stammen unter anderem aus der Bekämpfung invasiver Tierarten, also solcher, die bejagt oder bekämpft werden müssen, damit das ökologische Gleichgewicht nicht aus den Fugen gerät. Dazu kommen Kaninchenfelle, die ein Nebenprodukt der Fleischerzeugung sind. Für Anna und Christina Hofstetter ist Pelz damit ein Stück Natur. Ganz im Gegensatz zu Kunstpelz, der aus Synthetik besteht. „Tragen Sie noch Plastik oder schon Natur?“, lautet deswegen auch die provokante Frage, mit der der Zentralverband des deutschen Kürschnerhandwerks um Aufmerksamkeit wirbt. „Echter Pelz verrottet irgendwann, Kunstpelz ist Sondermüll“, enttarnt Christina Hofstetter die wahre Umweltsünde.

Kleidung oder Accessoires mit „WePreFur“-Label garantieren außerdem, dass die Transportwege kurz sind. „Was wir machen, ist nachhaltig, ist Öko“, erklären die Schwestern, die seit 2019 im Unternehmen mitarbeiten. „Wir verarbeiten, was in großen Stückzahlen anfällt und sonst vernichtet würde.“ In Kombination mit edlen Stoffen entstehen so hochwertige Produkte, ob modisch, elegant oder sportlich. „Wir wollen zeigen, dass Pelz wieder tragbar ist, und zwar mit gutem Gewissen“, betonen die Schwestern. Die beiden haben es sich zur Aufgabe gemacht, Pelz wieder ins rechte Licht zu rücken und insbesondere über nachhaltige Fellarten zu informieren. Sie wissen aber auch, dass es noch ein langer und weiter Weg ist, bis Pelz wieder als das anerkannt wird, was er ihrer Meinung nach ist: regional, nachhaltig und ökologisch einwandfrei. Anlässlich des „WePreFur“-Tags hat Pelz&Design Hofstetter zwei Aktionen geplant: Am Sonntag, 31. Oktober, ist von 10 bis 16 Uhr Schausonntag. Und am Samstag, 27. November, ist von 10 bis 16 Uhr Tag der offenen Werkstatt. Ab einem Einkaufswert von 150 Euro gibt es bis Weihnachten einen Schlüsselanhänger. Das Jahresmotto heißt: Zeit für Zärtlichkeit. (wbf)