Kirche
Pfarrei Treffelstein hält Patrozinium ab

Pfarrer Albert Hölzl hielt am Donnerstag den Festgottesdienst zu Ehren der Heiligen Drei Könige.

07.01.2022 | Stand 15.09.2023, 22:03 Uhr
Sterne symbolisieren die Antwort auf die Frage wie wir uns Gott gegenüber verhalten. −Foto: Christa Bucher

Die Treffelsteiner Pfarrgemeinde ist eine der wenigen Pfarreien, die die Heiligen Drei Könige als Kirchenpatrone hat. Am Donnerstag, am Fest der Erscheinung des Herrn, feierten die Gläubigen das Kirchenpatrozinium. Bei dem Festgottesdienst, den der Kirchenchor musikalisch gestaltete, wären die Sternsinger mit ihren prächtigen Gewändern mit Pfarrer Albert Hölzl in die Kirche eingezogen. Doch auch in diesem Jahr waren sie wegen der Einschränkungen in Bezug auf die Corona-Pandemie beim Festgottesdienst nicht dabei. An diesem Tag, so der Geistliche, sei das zweite große Fest, das die Pfarrgemeinde feiere. Seien es Weihnachten die Hirten gewesen, die sich vor der Krippe versammelten, stünden an ihrer Stelle nun drei weise Männer aus dem Morgenland. Damit schließe sich der Kreis um die Geburt Jesu. Arme und Reiche, Einheimische und Fremde seien zu diesem Kind gekommen, das in einem Stall in Betlehem zur Welt gekommen sei. Weihnachten lade alle ein, sich auf den Weg zu Gott zu machen, der als Kind auf diese Welt gekommen sei. Engel hätten zum ersten Mal das Gloria gesungen, Hirten und Weise hätten ihm gehuldigt. Die drei Weisen hätten sich auf den Weg gemacht und seien einem Stern gefolgt, der weit heller als alle anderen leuchtete. Auf ihrem weiten und mit Sicherheit gefährlichen Weg schreckten sie vor keiner Gefahr zurück und ließen sich durch Rückschläge nicht entmutigen. Am Ende habe sich ihre Reise gelohnt. Hätten sie sich nicht auf den Weg gemacht, hätten sie unendlich viel verpasst.

„Und wir?“, fragte Hölzl. „Verlassen auch wir unsere eingetreten Pfade und folgen Gott wie die drei Magier?“ Genauso wie die Menschen in der heutigen Zeit hätten die Männer den Stern teilweise aus den Augen verloren, da sie dachten, den neugeborenen König in einem Palast in Jerusalem zu finden. Doch sie orientierten sich an den alten Schriften und fanden Gottes Sohn in einem Stall in Betlehem. „Und wir?“, fragte Hölzl abermals. Auch uns könne die Bibel Halt, Orientierungs- und Lebenshilfe sein. Die Geschichten daraus seien nicht aus einer fernen Welt. Gott sei immer um das Heil der Menschen bemüht, auch wenn man den Draht zu ihm verloren habe.

In Betlehem angekommen, hätten die Männer festgestellt, dass ihre Lebensreise nicht ins Leere gelaufen sei. Voll Freude hätten sie das Kind mit wahrlich königlichen Gaben beschenkt: mit Gold Weihrauch und Myrrhe. „Was hätten wir zu diesem Kind gebracht?“, fragte Hölzl. Unser kostbarstes Gut sei Zeit für Gott. „Hätten wir uns auch auf diese Reise gemacht, um bei Gott zu sein?“ Wenn man ihm Zeit und Platz in unserem Leben einräume, verwandle es sich. Wer Jesus begegne, bleibe nicht auf dem gleichen Weg. Er ändere seine Richtung. Gott lasse sich finden, wenn man nur nach ihm suche. Dazu brauche man keine weite Reise zu unternehmen. Traditionell segnete der Geistliche am Dreikönigstag Wasser, Salz, Weihrauch und Kreide. Anschließend schrieb er mit geweihter Kreide den Segensspruch 20*C+M+B*22 an die Kirchentüren. Am Ende des Gottesdienstes konnten die Kirchenbesucher Weihrauch und Dreikönigswasser mit nach Hause nehmen. (wbf)