Treffelstein Pfarrer Hölzl predigt an Fasching in Reimform
Corona hin oder her, Pfarrer Albert Hölzl hat es sich am Faschingssonntag auch in diesem Jahr nicht nehmen lassen, seine Faschingspredigt in Reimform vorzutragen.

Treffelstein.Geholfen hat ihm, wie in all den Jahren zuvor, seine Denkermütze. Das Fazit seiner Predigt: Auch wenn Corona die Welt derzeit fest im Griff habe, irgendwann werde die Pandemie der Vergangenheit angehören.
„So, liebe Schwestern und auch Brüder und auch ihr Leut‘, es ist wieder mal so weit: Der Tradition gemäß soll auch die Faschingspredigt wieder in Reim und Vers verkündet werden“, sagte Hölzl. Betrachte man das vergangene Jahr genau, stelle man fest, dass es eigentlich nichts zu lachen gegeben habe. Ohne groß nachzudenken und zu überlegen, könne er sagen, dass Corona für niemanden ein Segen sei. So schön und bequem hatte man es sich in dieser Welt eingerichtet. Fortschritt und Wohlstand waren das, was zählte.
„Immer höher, immer weiter, immer besser und mehr, darum bemühten wir uns alle sehr.“ Wohl die allerwenigsten hätten sich gedacht, dass da einmal eine Grenze kommen könnte.
Dieses winzig kleine Virus habe über die Welt Frust und Resignation gebracht. Absage hier, Absage da, das könne natürlich niemandem gefallen. Unternehmungen, Ausflüge, Reisen, Feste, Veranstaltungen: alles Fehlanzeige. Sogar Gottesdienste konnten über Wochen nicht gefeiert werden, außer wenn man bereit war, die Leute auszusperren. Nun befinde man sich seit Wochen wieder im Lockdown.
So kommt Hölzl zu dem Schluss: „Wär‘ ich einmal der Herrgott heut‘, dann wüsste ich nur eins, ich nähm in meine Arme weit, die arm zertrümmert‘ Welt. Und streichelte sie sanft und mild und sag, hab nur Geduld. Ich bau dich wieder auf geschwind, du warst ja gar nicht schuld. Ich mach dich wieder wunderschön. Du kannst, du darfst nicht untergehn.“ In diesem Sinne wünschte Hölzl den Kirchenbesuchern: „Bleibts gesund, ihr lieben Leut‘!“ (wbf)
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