Abschied
Pfarrer Karl Schmid wird in Runding fehlen

Der langjährige Seelsorger und Ehrenbürger wurde im Beisein vieler Gläubiger im Priestergrab beigesetzt.

01.10.2021 | Stand 15.09.2023, 23:59 Uhr
Heidi Meier
Pfarrer Karl Schmid wurde unter den Augen vieler Pfarrangehöriger, Priester, Diakone und Ministranten im Priestergrab am Rundinger Friedhof zur letzten Ruhe gelegt. −Foto: Heidi Meier

Die Rundinger trugen am Mittwoch „einen von ihnen“ zu Grabe, einen beliebten Menschen, der geschätzt wurde. Sowohl alle Vereine der Pfarrei Runding und der Filiale Lederdorn wie auch zahlreiche Gläubige gaben ihrem langjährigen Pfarrer Karl Schmid das letzte Geleit. „Mit ihm begegnete man einem Menschen, mit dem man reden konnte!“, brachte es Pfarrer Gottfried Rottner bei der Predigt auf dem Punkt.

Rottner lernte Schmid 1958 im Klerikalseminar Regensburg kennen, beide sind nach der Kaplanszeit im Landkreis Cham gelandet, und seit Jahrzehnten verband sie eine tiefe Freundschaft. Pfarrer Gottfried Rottner brachte die Trauergemeinde mit einer Anekdote aus der Vorbereitung zur Primizweihe zum Lachen, wo Schmid das Vaterunser auf Lateinisch singen sollte. „Er war ein grundehrlicher Typ, er konnte die Menschen verstehen und sie auf seine Art zu Gott führen. Die Menschen waren bei ihm beheimatet. Jesus sagt uns, dass wir alle eine Heimat, Geborgenheit brauchen und das bietet er uns an: Ich gehe hin, euch eine Wohnung zu bereiten…! Mit Jesus die Herrlichkeit beim Vater zu erleben, das hat Karl sicher schon erreicht. 57 Jahre hat er als Priester diese Botschaft von der Heimat bei Gott verkündet. Jetzt darf er erleben, was Christus ihm und uns allen verheißen hat. Ja Karl, die ewige Heimat beim Vater, die gönnen wir Dir alle von Herzen.“

Für die Diözese Regensburg sprach Domkapitular Michael Dreßel, der das Leben und Wirken des Verstorbenen Revue passieren ließ. Große Ansprachen und viel Tamtam, „nur“ weil er gestorben ist, wären dem bescheidenen Ruhestandsgeistlichen wahrscheinlich sehr zuwider gewesen.

Beim von Dekan Michael Reißer zelebrierten Auferstehungsgottesdienst versuchte man, sich an die Vorgaben zu halten, die Schmid für sein Ableben festgelegt hatte. Für alle Vereine und die Gemeinde sprach Bürgermeister Franz Kopp. Auch er war sich darüber klar, dass Schmid seine Trauerrede viel zu lang gefunden hätte. Doch über 40 Jahre Seelsorge in der Pfarrei Runding-Lederdorn hätten Spuren im Leben und den Herzen seiner Schäfchen hinterlassen. „Viele von uns verbinden mit ihm alle kirchlichen Feiern ihres Lebens: Taufe, Erstkommunion, Firmung, Ehe. In unzähligen Gottesdiensten hat er uns Gottes Wort in seinen Predigten gedeutet: nie belehrend, nie von der Kanzel herab, sondern in unserer Mitte stehend und erklärend.“

Das Gemeindeoberhaupt sprach vielen Anwesenden aus den Herzen, als es das Wesen des Verstorbenen beschrieb: „Seine ruhige und ausgeglichene Art war das herausragendste und auffälligste Merkmal an einem Mann, der nicht herausragen und auffallen wollte.“ Kopp bedankte sich bei dem verstorbenen Ehrenbürger für alles, was dieser für die Gemeinde, die Bürgerinnen und Bürger getan hat.

„Vergelte es dir der Herrgott“, bekräftigte Pfarrer Kilian Limbrunner die Worte seines Vorredners. „Wir trauern heute nicht, weil wir uns um dich sorgen in der Ewigkeit, sondern, weil du einfach fehlen wirst – weil ein Stück Runding geht.“ Dieser letzte Gang wurde nach dem von Organistin Ruth Spitzenberger mitgestalteten Requiem von zahlreichen Priestern und Diakonen begleitet, die am Sarg das „Salve Regina“ anstimmten.