Kirche Pfarrer Limbrunner segnete die Kinder
Beim „Fest der Heiligen Familie“ stand besonders der Nachwuchs im Mittelpunkt des Gottesdienstes in Chamerau.

Chamerau.Besonders zwischen den Jahren bietet der weihnachtliche Festkreis weitere christliche Anlässe an, die meist mit Brauchtum des Kirchenjahres in Verbindung stehen. So wird am Namenstag des Evangelisten Johannes der Johanneswein geweiht.
Johannes ist der Apostel und Evangelist, von dem es im Evangelium heißt, dass er Jesu Lieblingsjünger gewesen sei. Eine Legende berichtet von Johannes, dass man ihn mit einem Trank vergiften wollte. Johannes aber segnete den Giftbecher und trank ihn, ohne Schaden zu nehmen, berichtete Pfarrer Limbrunner.
Die Segnung des Weins
Die Tradition der Johanniswein-Segnung hat er in der Pfarrei Chamerau beibehalten. Die Legende um Johannes begründete einen kirchlichen Brauch. Demnach wird am 27. Dezember, dem Namenstag des Heiligen, Wein gesegnet und als Johanniswein getrunken. Dieser Brauch, so Limbrunner, wurde im Mittelalter als „Minnetrinken“ (Liebestrinken) bezeichnet, denn auch damals galt, dass die Liebe das beste Mittel gegen das Gift des Bösen sei.
Bevor der Geistliche den Johanniwein segnete, wurde die Lesung vorgetragen, die Vorzüge und Auswirkungen von Weingenuss zeigt. Am Schluss des „Fest der Heiligen Familie“ dieses Tages segnete Pfarrer Limbrunner mit den Worten „Trinket die Liebe des Heiligen Johannes“ die vorbereiteten Weine, darunter die in den Gottesdiensten verwendeten Messweine.
Am Nachmittag waren besonders die Kinder mit ihren Eltern zur Segnung eingeladen, die von Kathrin Göllner musikalisch gestaltet wurde. Das „Fest der Heiligen Familie“ stand ganz im Zeichen der Kinder. Pfarrer Limbrunner machte deutlich, dass Gott selbst Kind geworden sei und sich gerade den Schwachen zuwende. „Wenn wir den Kindern keinen Platz lassen, dann lassen wir dem Leben keinen Platz“, mahnte der Geistliche. „Im Christbaum, der Krippe und dem Stern von Bethlehem über dem Christuskind in der Krippe wird die Liebe des neugeborenen Heilands in besonderer Weise den Kindern zuteil“, sagte Limbrunner. Er bezeichnete jedes einzelne Kind mit Corona-Abstand mit dem Kreuzzeichen und sprach die Worte: „Es segne und behüte dich Christus, der Herr. Amen.“
Der Geistliche sprach über die Bedeutung des Bekreuzigens. Besonders Kinder machten oft nur irgendwelche Bewegungen und wüssten nicht, was sie tun, weil ihnen das Kreuzzeichen und seine Bedeutung nie richtig erklärt worden seien. „Bitte, Mütter, Väter, Omas und Opas: Bringt den Kindern das Kreuzzeichen richtig bei“, betonte Limbrunner.
„Kinder lernen vom Vorbild“
„Kinder lernen vom Vorbild“, so der Geistliche. Wenn Kleinkinder regelmäßig sähen, wie das Kreuzzeichen richtiggemacht wird, würden sie das übernehmen. Richtig sei es, mit den Fingerspitzen der rechten Hand zuerst die Stirn zu berühren, dann den Bauch, die linke und danach die rechte Schulter. Eine große Hilfe sei es dabei, zumindest im Stillen „im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen“ zu sprechen. Dann sie man nicht dazu geneigt, „schludrig“ zu werden.
Jedes Kind durfte sich am „Gabentisch“ im Mittelgang an den kleinen Geschenken bedienen. Pfarrer Limbrunner dankte Kathrin Göllner für die musikalische Gestaltung der Feier. (che)
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